Gelungener Auftakt: Die erste „Stromburg-Classic“

Die malerische Landschaft des Hunsrück, des Nahelandes und des Mittelrheintals bildete das idyllische Umfeld der ersten „Stromburg-Classic“, einer Genuß-Rallye der besonderen Art. Unter der Schirmherrschaft der Fernseh-Köche Horst Lichter und Johann Lafer trafen sich vom 07. bis 09. Mai die Besatzungen top-restaurierter Oldtimer, vom legendären VW Käfer bis zum mondänen Cadillac, zur gemeinsamen Ausfahrt mit kulinarischem Hintergrund. An der Benefizveranstaltung, die auf Anregung des Rotary-Präsidenten und Mediziners Georg Brenner aus der Taufe gehoben wurden, beteiligten sich mehr als 120 Gäste mit 58 historischen Automobilen aus aller Welt.

„Adenauer“ Mercedes…

Vom eleganten Alfa Romeo 1900 C Pininfarina Coupé (Baujahr 1953) über einige repräsentative 300-er „Adenauer“ Mercedes, darunter eines der seltenen Cabrio-Modelle, die Rally-Legende Lancia Stratos, einen silbrig-glänzenden AC Ace Bristol mit Alu-Karosserie reichte die Palette bis hin zu üppig dimensionierten Cadillacs. Mit im Feld dabei waren auch ein 1937-er Opel Super 6 Cabriolet mit Gläser-Karosserie aus dem Fuhrpark von Opel Classic, eine Chevrolet Corvette C1 von 1959, ein Citroën DS 20 sowie mehrere Jaguar E. Die Bandbreite der Fahrzeuge, die der Georg Brenner, Präsident des veranstaltenden Rotary Clubs Stromburg-Naheland begrüßen konnte, reichte vom Simca Coupé bis zum Rolls-Royce Silver Shadow.[foto id=“297341″ size=“small“ position=“right“]

Das „feuerrote Spielmobil“

Neben dem Opel Gläser mit seinem ausgefallenen Schwiegermuttersitz stammten auch ein Rekord L, der einst Sepp Herberger gehörte, und das „feuerrote Spielmobil“ aus dem Fundus von Opel Classic. Betreut wurden die Fahrzeuge von einem Service-Techniker. Der hatte nicht viel zu tun – bis auf eine kleine Ausnahme. Das „feuerrote Spielmobil“, Fernsehstar des Kinderprogramms der 70er Jahre, entledigte sich am Rallye-Samstag seines Gaspedals. Der Opel Blitz hat nicht nur rund 220.000 Lilometer auf dem Kilometerzähler, mit rund 48 Jahren ist er auch nicht mehr der jüngste. Da kann so was schon mal passieren. Bis nach Guldental, zu Johann Lafers Fernsehstudio, schaffte es das „Spielmobil“ am Samstag. Die Steigung am Ortsausgang bewältigte der rollende TV-Star dann nicht im ersten Anlauf. Kurz hinter dem Ortsschild ist erst mal Schluss. Der die Veranstaltung Opel-Techniker improvisiert. Über einen fix zurechtgebogenen Draht wird vom Innenraum aus das Gasgestänge betätigt – durch Drücken. Nach knapp zehn Minuten ist die Reparatur erledigt – das Teilnehmerfeld jedoch bereits entschwunden.

Zu zweit wird jetzt gefahren. Der Fahrer bedient Kupplung und Bremse – der Beifahrer bedient das Gasgestänge. Einer der beiden: Peter Schuster aus March bei Freiburg. Er war mit seiner Frau in einem Cadillac Sedan deVille der sechsten Generation, Baujahr 1975, angereist. Der hubraumgrößte Wagen im Starterfeld überstand jedoch die „Bergprüfung“ am ersten, etwas regnerischen Veranstaltungstag nicht ganz unbeschadet. Er zeigte sich etwas inkontinent: Sein V8, der aus satten 8,2 Liter Hubraum gerade mal 190 PS entwickelt, konnte das Kühlwasser nicht halten. Der den Tross begleitende ADAC-Techniker empfahl: Wagen stehen lassen. Die Schusters bekamen für den zweiten Rallye-Tag einen Mitfahrplatz im „Spielmobil“. Peter Schuster kam so in den [foto id=“297342″ size=“small“ position=“left“]Genuss, eine rollende Legende gewissermaßen im Duett fahren zu dürfen. Und zum Ende der Veranstaltung konnte er auch den fix geschaffenen Sonderpreis des Rallye-Pechvogels entgegen nehmen. Gestartet mit zwei Fahrzeugen – und beide sahen das Ziel nicht. Denn mit der „Zwei-Fahrer-Methode“ ist das im Original erhaltene Spielmobil, mit 65 PS Leistung ohnehin nicht üppig motorisiert, noch etwas beschaulicher unterwegs. Das Spielmobil steuerte den Ausgangspunkt der Veranstaltung, Johann Lafers Stromburg in Stromberg im Hunsrück, an.

Etappenziele

Die übrigen Teilnehmer der ersten „Stromburg-Classic“ vergnügen sich währenddessen auf der gut 150 Kilometer langen Strecke. Etappenziele sind etwa der Kurpark in Bad Kreuznach, wo einige Oldtimer mit Mineralwasser „getauft“ werden, Schloss Wallhausen und das Günderode-Haus in Oberwesel. Es ist aus der Edgar-Reitz-Trilogie „Heimat“ bekannt. Der Blick ins Panorama des Mittelrheintals wird den Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben. Auf dem Opel-Testgelände auf dem ehemaligen NATO-Flugplatz in Bad Sobernheim-Pfersfeld hatten Fahrer, Beifahrer und Automobile Herausforderungen im Zeitfahren zu bewältigen.

15.000 Euro Spende

Während es am Freitagabend ein Gourmet-Büffet in der Ölmühle Schweppenhausen gab, bildet am Samstag [foto id=“297343″ size=“small“ position=“right“]Johann Lafers Stromburg den festlichen Rahmen für den Gala-Abend. Mehr als 160 Gäste und Helfer erleben hier kulinarische Genüsse auf höchstem Niveau. Oberst Jörg Bahr, Vorsitzender der „German Rotary Volunteer Doctors e.V.“ (GRVD), informiert über die Projekte des international tätigen Ärztehilfswerkes. Rotary-Präsident Georg Brenner kündigt wenig später an, dass der Reinerlös der 1. Stromburg-Classic in voller Höhe dem GRVD zur Verfügung gestellt werden soll. Über 15.000 Euro kamen zusammen. Zu diesem großen Erfolg hat auch eine attraktive Tombola beigetragen, für die 100 Gewinne gespendet wurden. Wenn es noch eines weiteren Arguments bedurft hätte, im kommenden Jahr wieder dabei zu sein, hätten spätestens die kulinarischen Genüsse des Gala-Abends die Teilnehmer überzeugt: Nächstes Jahr, zur zweiten „Stromburg-Classic“, werden wohl die meisten mit ihren Oldtimern wieder mit dabei sein. Weitere Informationen im Internet unter www.stromburg-classic.de

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