Jaguar

Jaguar XF 2.2 D – Sparen im Smoking

Einen besseren Platz für die Präsentation hätten die Briten kaum finden können: Ausgerechnet in Bayern startet die Jungfernfahrt des überarbeiteten Jaguar XF und führt damit ganz selbstbewusst durch die Heimat der wichtigsten Konkurrenten. Wir müssen uns weder vor dem Audi A6 noch vor dem BMW Fünfer verstecken, lautet die Botschaft hinter dieser provokanten Entscheidung. Stolz und Zuversicht fußen nicht allein auf den 115.000 Autos, die Jaguar seit der Premiere des XF vor drei Jahren in der Business-Klasse verkauft hat.

Den forschen Auftritt rechtfertigen die Briten vielmehr vor allem mit einem neuen Motor, der im September in der dezent aufgefrischten Limousine Einzug hält, die Zielgruppe deutlich erweitert und perfekt in die Zeit passt: Zum ersten Mal gibt es den XF dann nämlich mit einem Vierzylinder-Diesel. Mit ihm sinkt [foto id=“365581″ size=“small“ position=“left“]der Verbrauch um fast 1,5 Liter. Und vor allem sinkt mit ihm der Einstiegspreis. Musste man für den günstigsten Jaguar bis dato 49.900 Euro bezahlen, beginnt der Spaß künftig bei 44.900 Euro.

Leistungsdaten

Der Motor hat 2,2 Liter Hubraum, kommt auf 190 PS und geht mit maximal 450 Nm überraschend flott zu Werke. Kraftvoll aber kultiviert schiebt der kaum hörbare Vierzylinder den Luxusliner an, reagiert spontan auf jeden Gasstoß und absolviert den Standardsprint in 8,5 Sekunden. Wer das Pedal ans Bodenblech heftet und ein wenig Geduld beweist, stürmt bald mit bis zu 225 km/h über die linke Spur und wird die Zylinder fünf und sechs kaum vermissen.

Doch die eigentlich spannende Zahl zeigt nicht der Tacho, sondern der Bordcomputer: 5,4 Liter nennt Jaguar als Normverbrauch und rühmt den XF 2.2 D als sparsamstes Modell in der Firmengeschichte. Rein [foto id=“365582″ size=“small“ position=“left“]rechnerisch kommt der XF so mit einer Tankfüllung 1200 Kilometer weit und wird damit vollends zum Dauerläufer. Natürlich sind solche Werte in der Praxis nicht ganz zu halten. Aber auch mit ein, zwei Litern Alltagsaufschlag ist der XF noch immer sparsam und vernünftig.

Dass man Business-Klasse fährt und Economy zahlt, liegt nicht nur am Verzicht auf zwei Zylinder und mindestens 50 PS. Sondern zum Sparkurs zählen auch der Wechsel auf eine neue, sehr feinfühlige Achtstufen-Automatik und der serienmäßige Einbau einer Start-Stopp-Automatik. Sie ist mit einer Reaktionszeit von 300 Millisekunden besonders schnell und arbeitet angenehm sanft. Allerdings hat Jaguar das Sparpontenzial des XF nicht ganz ausgereizt: Auf ein regeneratives Bremssystem zum Beispiel haben [foto id=“365583″ size=“small“ position=“left“]die Briten mit Blick auf die Kosten verzichtet. Auch das ist ein Grund, weshalb die nur marginal schwächeren Vierzylinder-Diesel der Konkurrenz bestenfalls noch einen halben Liter weniger verbrauchen.

Zwar ist der Motor mit dem internen Code AJ-i4D die wichtigste Neuerung im XF-Programm. Doch der große Selbstzünder profitiert ebenfalls bei der Modellpflege. So kombiniert Jaguar auch den V6-Diesel mit 3,0 Litern Hubraum und wahlweise 240 oder 275 PS mit der neuen Acht-Gang-Automatik und senkt damit den Verbrauch um knapp zehn Prozent auf 6,3 Liter. Außerdem gibt es für alle XF-Versionen ein aufgefrischtes Design mit markanten LED-Bögen in den Scheinwerfern, einer dezent retuschierten Front und einem weiter veredelten Innenraum.

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Alles andere als sparsam

Nur bei den Benzinern ändert sich nichts. Nach wie vor gibt es den XF auch mit einem fünf Liter großen V8-Motor, der als Sauger 385 und als Kompressor im R-Modell stolze 510 PS leistet. Der Motor ist zwar mit einem Normverbrauch von 12,7 Litern alles andere als sparsam, was den Kunden bei einem Kaufpreis von [foto id=“365585″ size=“small“ position=“left“]92.700 Euro ohnehin herzlich egal sein wird. Aber dafür ist der XF R eine der sportlichsten Alternativen in dieser Klasse und liefert mit einem Sprintwert von 4,9 Sekunden und einem Spitzentempo von 250 km/h den Beweis dafür, dass Jaguar bei aller Sparsamkeit den Spaß nicht vergessen hat.

Das ist übrigens ein weiterer Grund, weshalb Jaguar den neuen XF ausgerechnet in der Heimat der wichtigsten Konkurrenten präsentiert: Nirgendwo sonst außer in Deutschland lassen sich Sportler und Sparer so richtig ausfahren.

Datenblatt: Jaguar XF 2.2 D

Limousine der gehobenen Mittelklasse
Antrieb: 2,2-Liter-Diesel, 140 kW/190 PS
max. Drehmoment: 450 Nm
0-100 km/h: 8,5 Sekunden
Vmax: 225 km/h
Verbrauch: 5,4 Liter
CO2-Ausstoß: 149 g/km
   
Preis: 44 900 Euro

Kurzcharakteristik: Jaguar XF 2.2 D

Alternative zu: Mercedes E-Klasse, Audi A6 und BMW Fünfer
Passt zu: Architekten, Zahnärzten und anderen Individualisten
in der Business-Klasse
Sieht gut aus: vor der Anwaltskanzlei, auf dem Chefarzt-Parkplatz
und vor dem Clubhaus am Golfplatz
Was kommt noch: Der Kombi, eine Version mit Allrad und vielleicht
sogar noch ein Hybrid

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