BMW

Kurztest: Achtgangautomatik auf dem Vormarsch

Mit der Achtgangautomatik wollen die Pkw-Hersteller große Autos künftig sparsamer machen. Keine andere Fahrzeugkomponenten erlaubt auf einen Schlag so große Verbrauchseinsparungen wie das Getriebe; rund sechs Prozent sollen durch die Umstellung von sechs auf acht Gänge drin sein. Bei einigen neuen Modellen kommt die Technik bereits zum Einsatz.

Achtgangautomatik noch selten

Bisher ist die Achtgangautomatik noch selten. Lange Zeit war die Technik lediglich für die Oberklasselimousine Lexus LS zu haben, geliefert wurde sie von der Toyota-Tochter Aisin. Mit dem deutschen Zulieferer ZF ist nun ein [foto id=“293780″ size=“small“ position=“right“]zweiter Anbieter hinzu gestoßen, der bereits seit 2009 den BMW 760i und den 5er GT mit der Technik ausstattet. Seit Kurzem ist sie auch im absatzstarken BMW 5er zu haben und auch in anderen Modellen soll sie innerhalb von zwei bis drei Jahren die bisher genutzte ZF-Sechsgangautomatik ersetzen. Künftig dürfte die Achtgangautomatik ihren Vorgänger mit sechs Schaltstufen zumindest bei den deutschen Herstellern komplett verdrängen. Zur Verfügung steht die Technik zurzeit für Motoren ab rund 450 Nm Drehmoment, also für Benziner und Diesel mit sechs Zylindern und mehr. Eine Version für kleinere Motoren ist in Vorbereitung.

Vorteil von acht Gängen

Der Vorteil von acht Gängen liegt auf der Hand. Einerseits kann der Motor durch die zahlreicheren Übersetzungsstufen leichter im idealen Drehzahlbereich gehalten werden, andererseits können die hohen Gänge [foto id=“293781″ size=“small“ position=“left“]besonders lang übersetzt sein. Das senkt etwa bei schneller Fahrt auf der Autobahn das Drehzahlniveau und spart so Kraftstoff. Der Fahrer merkt nichts von alledem. In der Praxis an Bord des BMW 520d mit dem 180 kW/245 PS starken 3,0-Liter-Sechszylinder-Diesel gibt sich die Automatik extrem zurückhaltend. Würde sich beim Gangwechsel nicht die Nadel des Drehzahlmessers bewegen, der Fahrer würde ihn gar nicht registrieren, so sanft und komfortabel geht er vonstatten. Selbst Sprünge über zwei oder drei Gänge, etwa bei starkem Beschleunigen, erledigt der Automat geschmeidig. Bei gemütlicher Fahrweise bleibt das Drehzahlniveau konstant niedrig, was für geringe Verbräuche und eine unaufgeregte Geräuschkulisse sorgt.

Sportmodus

Wer es dynamischer will, kann den Gangwahlhebel des BMW in den Sportmodus bewegen. Die Automatik schaltet dann spürbar energischer. Außerdem erfolgen die Gangwechsel beim Beschleunigen wesentlich später, so dass der Motor höher drehen darf. Das ist zwar für die Fahrdynamik witzlos, da das Drehmoment des Dieselmotors ab einer gewissen Drehzahl nicht weiter steigt, dafür sorgt das Ausdrehen der Gänge beim Sechszylinder-Selbstzünder für einen kraftvollen Motorsound.[foto id=“293782″ size=“small“ position=“right“][foto id=“293783″ size=“small“ position=“right“] Im Sport-Modus können dann auch per Hand über den Gangwahlhebel die Gänge gewechselt werden. Nach ZF- Erfahrung nutzen Kunden dieses Feature jedoch höchstens zehn Prozent der Fahrtzeit. Nötig ist es wohl noch seltener, denn die Automatik macht ihren Job optimal. Sie schaltet zumindest im Standardmodus intelligent und ist dabei immer noch schnell und flexibel genug, um auf jeden anderweitigen Fahrerwunsch sofort zu reagieren.

Verbrauchsnorm

Als Verbrauchsnorm gibt BMW für den 5er mit Automatik 6,1 Liter auf 100 Kilometern an; das sind 0,2 Liter weniger als bei der Version mit gleichem Motor und Sechsgang-Handschaltung. Wer mit manuellem Getriebe jederzeit aufmerksam und spritsparend unterwegs ist, mag vielleicht in der Praxis bessere Verbrauchswerte erzielen als mit der Automatik. Für den Durchschnittsfahrer dürfte aber das alte Urteil der spritschluckende Automatik nicht mehr gelten.

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