Mazda CX-5: SUV-Spätzünder mit Champion-Potential

Der Markt für Crossover und verkappte Geländewagen, neudeutsch Sport Utility Vehicles (SUV) genannt, kennt nur den Weg ? nach oben. Allein in Europa verzeichnet er zurzeit ein Volumen von jährlich mehr als 1,3 Millionen Fahrzeugen. Besonders beliebt ist die Kompaktklasse. Auf Modelle wie VW Tiguan, Nissan Qashqai oder Kia Sportage müssen Kunden teils bis zu einem halben Jahr warten. Hersteller, die hier nichts Passendes im Portfolio führen, fahren hoffnungslos hinterher. Das galt bislang auch für Mazda. Fast hatten die Strategen im japanischen Stammhaus zu Hiroshima diesen Trend verschlafen. Nun können sie mit einem wirklich überzeugenden Produkt den Markt von hinten aufrollen.Jetzt rollt der komplett neu entwickelte CX-5 zu den Händlern. Schon vorab flatterten über 4 300 Bestellungen auf deren Tische. Mehr als die Hälfte des verbleibenden Jahreskontingents. Seit der Vorstellung des ersten MX-5 1989 hat es solch eine starke Nachfrage im Hause Mazda Deutschland nicht mehr gegeben. Allerdings verwundert das auch nicht. Der 4,54 Meter lange CX-5 überzeugt nicht nur durch sein sportliches Design und seine gelungenen Proportionen, sondern auch durch eine Reihe von „Best-in-Class“-Eigenschaften: sparsamster, leichtester und leisester SUV, größter Kofferraum, besten Platzangebot im Fond, höchste Sicherheit. Zudem verfügt Mazdas Crossover als einziger in seinem Segment über eine dreigeteilte Rücksitzlehne (40:20:40), deren Elemente einzeln vom Kofferraum aus umgelegt werden können und somit den Laderaum von 503 Liter auf 1 620 Liter erweitern. Schade nur, dass auf der Ladefläche eine kleine Stufe zurück bleibt, die einen durchgehend glatten Ladeboden verhindert. Besonders stolz sind Mazdas Ingenieure auf ihre neue sogenannte „Skyactive-Architektur“. Sie umfasst Chassis, Antrieb und Karosserie. Als erstes Mazda-Modell kommt der CX-5 damit in den Genuss von bislang in der Branche einzigartigen Diesel- und Benzinmotoren. Der 2,2-Liter-Selbstzünder arbeitet mit der weltweit niedrigsten Verdichtung (14:1) bei einem Pkw-Diesel. Gebräuchlich sind normalerweise Verdichtungsverhältnisse zwischen 16:1 und 18:1. Die niedere Verdichtung erlaubt es, nicht nur einen ruhigeren Motorlauf und ein weicheres Startverhalten zu erzielen, sondern auch weniger Stickoxide auszupusten. Der Mazda-Diesel erfüllt ohne aufwändige Abgasreinigung die ab 2014 geltende Euro-6-Norm. Hinzu kommt ein besonders günstiger Verbrauch. Das Werk verspricht 4,6 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Zum Vergleich: Der beste Tiguan schafft 5,3 Liter Diesel. Schon bei der 110 kW/150 PS starken Diesel-Einstiegsversion ? alternativ gibt es noch einen mit 129 kW/175 PS ? kann bereits schon nach wenigen Kilometern den Entwicklern eine rundum gute Arbeit bescheinigen werden. Aus niedrigen Drehzahlen beschleunigt der Vierzylinder souverän, wird nie aufdringlich laut und harmoniert bestens mit der knackigen Sechsgangschaltung.Auch beim Benziner bricht Mazda mit technischen Konventionen. Statt Downsizing und Turbo-Aufladung setzen die Japaner beim Ottomotor auf eine besonders hohe Verdichtung. Das Verhältnis von 14:1 ist das höchste, mit dem bislang jemals ein Benzinmotor im Großserien-Pkw betrieben wurde. Kenner der Hubkolben-Szene dürften jetzt die Hände vors Gesicht schlagen, weil normalerweise kein Ottomotor dieser Welt eine derart hohe Kompression aushält. Denn jedes Lehrbuch betont die Erkenntnis, dass eine zu hohe Verdichtung beim Benziner zu Fehlzündungen, unkontrollierter Verbrennung, dem sogenannten „Klopfen“ und „Klingeln“ und damit schnell zu kapitalen Motorschäden führt.Das wissen natürlich auch Mazdas Motorenspezialisten. Es gelang ihnen dennoch, dem Direkteinspritzer durch gezielte Maßnahmen im Zylinder seine traditionellen Nachteile auszutreiben. Lohn der Mühe: besserer Wirkungsgrad, mehr Leistung und 15 Prozent Zuwachs beim maximalen Drehmoment und damit ein geringerer Verbrauch. Der 121 kW165 PS starke Zweiliter-Vierzylinder soll sich mit nur sechs Litern Kraftstoff für 100 Kilometer begnügen. Das sind zehn Prozent weniger als es der vergleichbare VW Tiguan benötigt.Auch was das Fahrverhalten anbelangt, zeigt der mit knapp 1 400 Kilogramm sehr leichte CX-5 keinerlei Schwächen. Der Fünfsitzer lenkt präzise ein, bietet einen guten Federungskomfort, ist dennoch sportlich zu fahren und bleibt stets angenehm ruhig ? auch bei höheren Geschwindigkeiten. Lange Strecken lassen sich mit dem Mazda entspannt zurücklegen. Zum Wohlgefühl tragen ebenso das sauber verarbeitete und aufgeräumte Cockpit, die bequemen Sitze und die einfache Bedienung bei.

Preislich startet Mazdas erster Kompakt-SUV als Benziner bei 23 490 Euro. Der Diesel kostet ab 25 590 Euro. Klimaanlage, Audio-System und Bordcomputer sind serienmäßig. Das ist nicht sonderlich viel und soll vermutlich die Kunden gezielt in die höherwertigen Varianten „Center-Line“ und „Sports-Line“ locken. Dort bietet Mazda unter anderem Allradantrieb, einen Farb-Touchscreen, Rückfahrkamera, Einparkhilfe oder eine Lederausstattung an. Erstmals ist auch ein neues Sicherheits-Feature an Bord, der City-Notbremsassistent SCBC (Smart City Brake Support). Unterhalb von 30 km/h ermittelt ein Infrarot-Laser den Abstand zum Vordermann und bremst im Notfall das Auto selbstständig ab. Bewertung:Plus: attraktives Design, viel Komfort, gute Fahreigenschaften, geringer VerbrauchMinus: Benziner mit Frontantrieb nicht mit Automatik erhältlichTechnische Daten Mazda CX-5:Viertüriger Crossover der Kompaktklasse mit fünf Sitzen und Heckklappe, Länge/Breite/Höhe/Radstand 4,54 Meter/1,84 Meter/1,71 Meter/2,70 Meter, Gewicht: 1 390 ? 1 565 kg, Kofferraumvolumen 503 bis 1 620 LiterMotor: Vierzylinder-Reihen-Dieselmotor mit 110 kW/150 PS, max. Drehmoment 380 Nm bei 1 800 bis 2 600/min, 0-100 km/h: 9,2 s, Höchstgeschwindigkeit: 202 km/h, Verbrauch: 4,6 l/100 km, CO2-Emission: 119 g/km, Preis: ab 25 590 Euro

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