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Mazda sucht den eigenen Weg

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Mazda befindet sich im Aufwind. Der Autobauer aus dem japanischen Hiroshima präsentiert sich auf der 43. Tokio-Motorshow (22. November bis 1. Dezember) selbstbewusst. Mit einem eigenständigen Weg bei der Antriebs, Sicherheits- und Produktionstechnik wollen die Japaner als unabhängiger Hersteller die Zukunft meistern. Die wirtschaftlichen Eckdaten für 2013 bestätigen den „Mazda-Weg“, der bereits in Japan im Selbstversuch verkostet werden konnte.

„Skyactive“ bezeichnet Mazda seit 2010 den ganzheitlichen Ansatz für Antrieb, Sicherheit und Fertigung. Ziel der Antriebstechnik: deutliche Senkung des Verbrauchs. „Doch Umwelttechnik und Sparsamkeit gehen bei Mazda in keinem Fall zu Lasten der Fahrfreude“, betont Jochen Münzinger, Sprecher der deutschen Mazda-Tochter. Aktuell kommt die Skyactive-Technik bei Modellen wie der Mittelklasselimousine Mazda 6, dem SUV CX-5 und natürlich beim gerade erneuerten kompakten Mazda 3 zum Einsatz.

Auch an Mazda waren die jüngsten Probleme wie Bankenkrise und die Tsunami-Katastrophe wie an allen anderen Autobauern des Landes nicht spurlos vorüber gegangen. Nach schlechten Jahren 2011 und 2012 brachte das erste Halbjahr des Geschäftsjahrs 2013/2014 (April bis September) die Trendwende. Der Umsatz wuchs auf 1,25 Billionen Yen (9,43 Milliarden Euro) mit 631 000 Neufahrzeugen, der Gewinn hat sich mit 25 Milliarden Yen (556 Millionen Euro) fast vervierfacht. [foto id=“491199″ size=“small“ position=“left“]Für das gesamte Geschäftsjahr erwarten die Japaner 1,34 Millionen Neufahrzeuge, 2,65 Billionen Yen Umsatz (19,9 Milliarden Euro) und einen operativen Gewinn von 160 Milliarden Yen (1,2 Milliarden Euro).

Auch in Europa und Deutschland stimmen die Zahlen für Mazda optimistisch. Von Januar bis Oktober erwarben die Europäer 126 949 neue Autos. Was einer Steigerung zum gleichen Zeitraum von 2012 von 16,6 Prozent entspricht. Mit 38 001 Einheiten beträgt der deutsche Anteil 30,17 Prozent am europäischen Absatz. Die Stützen des deutschen Absatzes sind der CX-5 mit 13 246 neuen Fahrzeugen, was einer Steigerung gegenüber 2012 um 89,7 Prozent entspricht, der Mazda 6 steigerte sich mit 7 786 Verkäufen um 76 Prozent gegenüber 2012. Für 2014 plant die deutsche Mazda-Zentrale im Rheinischen Leverkusen-Hitdorf 50 000 neue Autos und einen Marktanteil von 1,6 Prozent.

Während die Deutschen die Marke eher konservativ sehen, gilt Mazda in seiner Heimat als Marke, die für technische Avantgarde und flottes Design steht und damit ein jüngeres Publikum anspricht. So bekannte sich der Hersteller als Einziger konsequent seit 1967 zum Kreiskolbenmotor und setzte ab 1989 mit dem Roadster MX-5 einen Trend, der mit nunmehr rund einer Million verkaufter Einheiten der erfolgreichste offene Zweisitzer aller Zeiten ist.

Nachdem Ford seine Beteiligung an Mazda 2010 auf drei Prozent an den Geschäftsanteilen reduziert hatte, will sich das 1920 gegründete Unternehmen mit seiner Strategie der „Skyactiv-Technik“ die Zukunft als unabhängiger Autobauer sichern. Selbstbewusst verweist Hidetoshi Kudo, verantwortlich für die Produktstrategie bei Mazda, auf prominente Beispiele: „Hersteller wie Mercedes oder BMW weisen die gleiche Größe aus wie wir. Dabei sind sie unabhängig und erfolgreich.“ „Skyactive“ umfasst nicht nur die Antriebstechnik mit hoch verdichteten Benzinern und gering verdichteten Dieseln, sondern auch Entwicklung und Fertigung. So sind neue Motorengenerationen so konzipiert, dass kleine Motoren als Ableger nur 50 Prozent Entwicklungskosten verursachen. Die Produktion ist auch bei Antrieben so flexibel organisiert, dass unterschiedliche Motoren nach Bedarf vom Band laufen können.

Bei den umweltfreundlichen Antrieben setzt Mazda verstärkt auf den Hybridantrieb. Besonders auf dem heimischen Markt herrscht eine große Nachfrage nach dem Antriebskonzept. Um Entwicklungskosten zu sparen, erwarb Mazda die erforderlichen Patente beim Marktführer Toyota. So weist der Mazda 3 Hybrid, dessen Verkauf in Japan jetzt startete dieselben Merkmale und Leistungsdaten wie der Toyota Prius auf. Der Elektromotor leistet 60 kW/82 PS, die Systemleistung beträgt 100 kW/136 PS. Beim Verbrenner setzt Mazda nicht auf einen 1,6-Liter-Vierzylinder wie Toyota, sondern hat für den Hybrid einen eigenen [foto id=“491200″ size=“small“ position=“right“]Zweiliter-Vierzylinder entwickelt, der mit 14 : 1 verdichtet ist und 73 kW/99 PS leistet. Für die Kraftübertragung sorgt ein stufenloses CVT-Getriebe.

Im dichten Verkehr der Hafenstadt Yokohama zeigt sich der Mazda 3 mit den zwei Herzen perfekt motorisiert. Der 4,58 Meter lange Kompakte lässt zwei Nachteile des Toyotas vermissen. Einmal gelang es den Mazda-Entwicklern, das synthetische Bremsgefühl abzustellen und das getriebebedingte Hochdrehen des Motors beim Beschleunigen zu reduzieren. Praktische Nachteile weist der Mazda 3 Hybrid nur beim Gepäckabteil aus. Die Nickel-Metallhybrid-Batterie reduziert das Volumen auf 312 Liter. Dabei verfügt der 1 290 Kilo schwere Kompakte über keine umklappbaren Rücksitze. Die Einführung des Mazda 3 Hybrid, der in Japan umgerechnet rund 18 000 Euro kostet und nach dem heimischen Verbrauchszyklus 30,8 Kilometer weit mit einem Liter Kraftstoff fährt, ist auf dem deutschen Markt vorerst nicht vorgesehen.

Am Anfang steht bei Mazda noch die Entwicklung eines eigenen Plug-in-Hybrids mit Range Extender. Bei der Reichweitenverlängerung setzt der Hersteller auf den Kreiskolbenmotor. Er empfiehlt sich vor allem wegen seiner kompakten Bauweise und der geringen Zahl beweglicher Teile und seiner Laufruhe. Das Einscheiben-Triebwerk mit 330 ccm Kammervolumen liefert bei konstanten 4 500/min 22 kW/30 PS für Ladung der Batterie und Umwandlung in elektrische Antriebsenergie. Das Modul mit Motor und Tank fällt so kompakt aus, dass es sich im Heck eines Mazda2 unterbringen lässt, ohne dass Abstriche beim Gepäckraumvolumen erforderlich sind. Die Batterie haben die Japaner beim bislang einzigen funktionsfähigen Prototypen unter dem Fahrzeugboden platziert. Auf einer kurzen Testfahrt überzeugte der Antrieb trotz des frühen Entwicklungsstadiums mit Laufruhe und gleichmäßiger Kraftentfaltung. Obwohl der serienmäßige Einsatz noch nicht absehbar ist, gelang es den Japanern auf jeden Fall, Sympathien für künftige elektrische Antriebskonzepte zu wecken.

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