Mercedes-Benz

Mercedes-Benz mit zwei Autos beim „London to Brighton Veteran Car Run“

Mercedes-Benz ist einer der Hauptsponsoren des „London to Brighton Veteran Car Run“. Bei der Klassiker-Veranstaltung am 5. und 6. November 2011 in England starten ein zweisitziger Mercedes-Simplex-Rennwagen von 1902 und ein viersitziger Mercedes-Simplex-Tourenwagen aus dem Jahr 1904. Symbolisch wird der London-Brighton-Run im Jubiläumsjahr des Automobils von Jutta Benz, der Urenkelin des Automobilerfinders Carl Benz, auf einem Nachbau des Benz Patent-Motorwagen von 1886 eröffnet.

Die Fahrzeuge von Mercedes-Benz werden in diesem Jahr wieder von prominenten Fahrern pilotiert: Einen Wagen fährt der frühere britische Formel-1-Weltmeister von 1992, Nigel Mansell. Das zweite Fahrzeug steuern gemeinsam Doug Nye, der bekannte britische Motorjournalist, und der Chefredakteur der deutschen Fachzeitschrift „Auto, Motor und Sport“, Bernd Ostmann.

Beim „London to Brighton Veteran Car Run“ sind ausschließlich Fahrzeuge zugelassen, die spätestens im Jahr 1904 gebaut wurden. Die Veranstaltung feiert den „Emancipation Run“ [foto id=“382733″ size=“small“ position=“right“]vom 14. November 1896. Diese von Harry J. Lawson organisierte Fahrt feiert damals ein neues Gesetz, das in Großbritannien die Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor von der Gehgeschwindigkeit 6,4 km/h (4 Meilen pro Stunde) aufhebt und auf 22,4 km/h (16 Meilen pro Stunde) hochsetzte. Außerdem musste dem Fahrzeug nun nicht mehr ein Mann vorangehen zur Sicherung der anderen Verkehrsteilnehmer, wie ihn der „Locomotive Act“ aus dem Jahr 1865, auch „Red Flag Act“ genannt, bis dahin vorgeschrieben hat. Die erste Veranstaltung wurde mit dem symbolischen Zerreißen einer roten Flagge gestartet, denn bis zum Jahr 1878 hat der vor dem Wagen gehende Mann zusätzlich diese „Red Flag“ zur Warnung tragen müssen.

Die erste offizielle Erinnerungsfahrt an den London to Brighton Run fand 1927 statt, seitdem wird sie jährlich ausgerichtet, mit Ausnahme der Jahre 1940 bis 1947. In diesem Jahr ist es die 77. Veranstaltung. Das macht den Run zur ältesten bestehenden Automobilveranstaltung der Welt und zugleich zur größten Versammlung von Veteranenfahrzeugen aus der Frühzeit der Automobilgeschichte. Neben vierrädrigen Autos mit Verbrennungsmotor starten auch Dreiräder sowie Dampfwagen und Elektroautos. Seit 1930 richtet ihn der Royal Automobile Club aus.

An der Fahrt des Jahres 2011 werden voraussichtlich 550 Fahrzeuge aus 20 Ländern teilnehmen. Sie gehen am 6. November 2011 auf die rund 96 Kilometer [foto id=“382734″ size=“small“ position=“right“](60 Meilen) lange Strecke, die hauptsächlich der Fernstraße A 32 folgt. Das älteste Fahrzeug wird voraussichtlich ein Benz Victoria aus dem Jahr 1894 sein. Insgesamt werden rund 500 000 Zuschauer erwartet. Start ist im Hyde Park/Apsley Gate in London, wo die ersten Fahrzeuge beim offiziellen Sonnenaufgang um 7:02 Uhr losfahren werden. Von dort führt der Weg zunächst nach Crawley/Market Square zu einem Zwischenstopp, bevor die Veranstaltung dann offiziell in Preston Park, einem Vorort des Seebades Brighton, endet. In die Wertung kommt nur, wer bis Sonnenuntergang in Brighton ankommt.

Am Vortag (5.11.2011) werden rund 100 Fahrzeuge in London auf der Regent Street an einem Concours d’Elegance teilnehmen, bei dem sie einzeln vorgestellt und von den Zuschauern aus der Nähe betrachtet werden können. Bereits am Freitag, 4. November 2011, findet bei Bonhams in der New Bond Street eine Auktion von Fahrzeugen und Automobilia aus der Frühzeit statt.

Die beiden teilnehmenden Mercedes-Simplex sind herausragende Fahrzeuge für die Automobiltechnik der damaligen Zeit. Nach der Erfindung des Automobils im Jahr 1886 wird der 1901 präsentierte Typ Mercedes-Simplex der damaligen Daimler-Motoren-Gesellschaft von der heutigen Fachwelt als das erste moderne Automobil angesehen. Er zeigt erstmals wichtige Merkmale, die noch heute in Personenwagen zu finden sind, beispielsweise einen niedrigen Schwerpunkt, den Bienenwabenkühler und eine schräg stehende Lenksäule.

Unter der Bezeichnung Simplex entstanden bei der Daimler-Motoren-Gesellschaft in Stuttgart-Untertürkheim zwischen 1901 und 1905 eine ganze Reihe von [foto id=“382735″ size=“small“ position=“right“]Automobilen, die alle zwei Gemeinsamkeiten hatten: Sie wurden von Wilhelm Maybach konstruiert, und sie waren allen zeitgenössischen Autos überlegen. Der Wagen stellte den entscheidenden Schritt von der motorisierten Kutsche zur eigenständigen Automobil-Konstruktion dar. Der Vierzylinder-Frontmotor mit paarweise gegossenen Zylindern, der Pressstahl-Rahmen aus U-Profilen, der niedrige Schwerpunkt, der Bienenwabenkühler und die schräg stehende Lenksäule sind die auffälligsten technischen Merkmale des Mercedes-Simplex. Sie sorgen für das automobiltypische Erscheinungsbild, das ihn von den zeitgenössischen Kutschen-Automobilen abhebt.

Der Mercedes-Simplex 38/40 PS hat einen 6,5 Liter großen Vierzylinder unter der Haube. Der Rennwagen leistet 29 kW / 40 PS bei 1050 Umdrehungen in der Minute, ist 1250 Kilogramm schwer und etwa 75 km/h schnell. Der 1250 Kilogramm schwere Tourenwagen von 1904 erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von rund 60 km/h. Sein Vierzylinder-Motor hat 5315 Kubikzentimeter Hubraum und entwickelt 24 kW / 32 PS bei 1200 U/min.

Das Original des von Jutta Benz gesteuerten Patenwagen-Nachbaus hatte einen Einzylinder-Viertaktmotor mit 954 Kubikzentimetern Hubraum. Er leistete 0,55 kW / 0,75 PS, wog 265 Kilogramm und erreichte 16 km/h.

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