Mercedes Grand Prix startet durch

Endlich – in Branchenkreisen war es längst kein Geheimnis mehr, nur der Zeitpunkt war noch nicht fixiert: Mercedes-Benz tritt ab 2010 mit einem eigenen Team in der FIA-Formel-1-Weltmeisterschaft an. Die Übernahme von Brawn GP war eine Frage der Zeit und der finanziellen Mitteln. Die Kooperation mit dem seit 15 Jahren bestehenden McLaren Mercedes Team ist in der bisherigen Form beendet.

Nur eine Belieferung von Motoren an McLaren ist bis 2015 möglich. Ob die Briten diese Angebot noch soweit ausschöpfen werden, ist fraglich. McLaren hatte schon angefragt die Motoren-Technologie von BMW zu übernehmen, um dann auf dessen Basis einen eigene Motoren zu entwickeln. McLaren Chef Ron Dennis ist ein ehrgeiziger Geschäftsmann, der jetzt nicht nur einen eigenen Sportwagen baut, sondern auch die Formel 1 in Eigenregie betreiben will. Dass die Harmonie zwischen Mercedes-Benz und McLaren längst nicht mehr stimmte, ist kein Geheimnis. Gut, dass die Stuttgarter nun die langjährige Form der Zusammenarbeit verändert haben.

Anders wie Honda, BMW und Toyota (in der Reihenfolge des Zeitpunktes des F1-Ausstiegs) wird Mercedes-Benz ab 2010 mit einem eigenen Team in der FIA-Formel-1-Weltmeisterschaft antreten. Diese Entscheidung verdient Beifall: „Mercedes-Benz ist die wertvollste und bekannteste Premium-Automobilmarke der Welt. Diese Marke sucht auf allen für sie relevanten Feldern den hochwertigsten Wettbewerb, um auch durch die dadurch entstehenden neuen Herausforderungen immer besser zu werden“, sagt Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstandes der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars. „Im umgestalteten Umfeld der Formel 1 stellen wir uns der Konkurrenz auf der automobilsportlich wichtigsten Bühne von nun an mit einer eigenen Silberpfeil-Werksmannschaft.“

Hintergrund dieser Entscheidung sind auch die signifikant verbesserten Rahmenbedingungen der Formel 1: Die von FOTA (Teamvereinigung) und FIA (Weltverband) festgelegten so genannten ‚Resource Restrictions’ werden Ausgaben für Konstruktion, Aufbau und Einsatz der Rennfahrzeuge wirkungsvoll limitieren. Und nicht zuletzt garantiert das neue ‚Concorde Agreement’ höhere Einnahmen für die teilnehmenden Formel-1-Teams aus den kommerziellen Rechten der Rennserie. „Unser Ziel ist es, unser Formel-1-Engagement zu einem Modell zu entwickeln, das zunächst mit signifikant reduzierten Budgets seitens Mercedes-Benz operiert und in absehbarer Zeit kostenneutral wird“, erläutert Norbert Haug, Leiter Mercedes-Benz Motorsport.

Um das Projekt Formel 1 durchzuführen, hat die Daimler AG – als Mutter von Mercedes-Benz Cars – einen starken Partner an ihrer Seite. Die Aabar Investments PJSC ist mit 9,1 Prozent größter Einzelaktionär der Daimler AG und ermöglichte die Übernahme von Brawn GP, dem Weltmeister-Team 2009. Daimler hat gemeinsam mit Aabar 75,1 Prozent von Brawn GP übernommen, wobei Daimler 45,1 Prozent und Aabar 30 Prozent der Anteile erwirbt – die restlichen 24,9 Prozent von Brawn GP verbleiben bei den bisherigen Anteilseignern. Das Geschäft wurde am Rande des Grand Prix in Abu Dhabi bereits formuliert und Anfang dieser Woche besiegelt.

„Im Hinblick auf die überragende Resonanz des Abu Dhabi Grand Prix, der die Formel 1erstmals in die Vereinigten Arabischen Emirate brachte, wird es besonders interessant sein, unsere eigenen Autos im Starterfeld zu haben“, erklärt Khadem Al Qubaisi, Chairman Aabar Investments PJSC. „Der geniale Ross Brawn wird weiterhin ein starker teamchef sein und jetzt von der konkurrenzlosen Leistung von Mercedes-Benz mit seinem ganzen Spektrum automobiler Technologie profitieren. Dies sind fantastische Aussichten, die mich für mein Land gleichermaßen freuen und stolz machen.“

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

E-Go stellt erneut Insolvenzantrag

E-Go stellt erneut Insolvenzantrag

Rivian R2 und R3: Eine Überraschung in Kalifornien

Rivian R2 und R3: Eine Überraschung in Kalifornien

Stärker war noch kein Serien-Porsche

Stärker war noch kein Serien-Porsche

zoom_photo