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Nissan Tiida – Alternative zum Qashqai

Als zweites Modell in der Kompaktklasse bringt Nissan Anfang 2008 den Tiida auf den Markt. Anders als der im vergangenen Jahr mit optionalem Allradantrieb und SUV-Design eingeführte

wendet sich der als Stufen- oder Steilheck erhältliche Neue an die Freunde traditioneller Karosserieformen.

Zu Preisen ab 16 000 Euro bietet er viel Raum und komfortables Fahrverhalten. Für den Antrieb stehen ein Dieselmotor sowie zwei Otto-Triebwerke zur Verfügung, die ein Leistungsspektrum von 78 kW/106 PS bis 93 kW/126 PS abdecken.

Geplant war es nicht…

Der Tiida ist kein neues Auto, sondern bereits seit 2002 in Japan erhältlich. Ein Deutschland-Start war eigentlich nicht geplant. Denn konzeptioniert ist das in Mexiko gebaute Modell vor allem für die Märkte in Übersee. Hierzulande sollte der eher Lifestyle-orientierte Qashqai die Planstelle in der unteren Mittelklasse füllen. Nun gibt es mit dem Tiida eine hauseigene Alternative zum Crossover Qashqai.

Exterieur

Beim Design hält sich der Fünftürer mit Auffälligkeiten zurück. An der bogenförmigen Front fallen zwei große, bis in die Kotflügel gezogene Scheinwerfer ins Auge. Eine nahezu waagerechte Gürtel- und Dachlinie sorgt optisch für Länge, neben der Heckklappe finden sich zwei in Rot gehaltene Leuchten. Dabei wird der alternativ angebotene Viertürer als Stufenheck-Limousine in Deutschland kaum eine Rolle spielen.

Interieur

So klassisch sich die Steilheck-Version äußerlich gibt, so aufgeräumt fällt der Innenraum aus. Der 4,30 Meter lange Fünfsitzer bietet viel Kopf-, Knie- und Schulterfreiheit auf allen Plätzen; selbst der Mittelsitz im Fond ist als Sitzgelegenheit für Erwachsene geeignet. Die Frontsitze bieten mehr Beinauflagefläche als Seitenhalt, sind jedoch bequem und dem Charakter des Fahrzeugs angemessen.

Serienmäßig ist außerdem vorne und im Fond eine Mittelarmlehne an Bord. Bei den Materialien im Cockpit dominiert weicher, aufgeschäumter Kunststoff, der sich angenehm anfasst und freundlich aussieht. Der Kofferraum erlaubt bei voller Bestuhlung eine Beladung von akzeptablen 300 Litern, durch Verschieben der Rückbank ist er auf 425 Liter erweiterbar. Zusätzlich lässt sich die Rücklehne umklappen und so noch mehr Platz gewinnen, wobei allerdings keine ebene Fläche geschaffen wird. Praktisch gestaltet kommt der Innenraum daher, an großen und kleinen Ablagen herrscht kein Mangel.

Aggregate

In der ab 18 940 Euro erhältlichen Dieselversion arbeitet ein alter Bekannter aus verschiedenen Renault- und Nissan-Modellen: Der 1,5-Liter-Common-Rail-Selbstzünder klingt besonders beim Beschleunigen recht rau, überzeugt aber durch gute Fahrleistungen. Das bei 2 000 U/min anliegende maximale Drehmoment von 240 Nm bringt den Tiida schnell in Schwung und ermöglicht auf der Autobahn flotte Überholvorgänge. Die Beschleunigung von null auf 100 km/h dauert 11,3 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 186 km/h erreicht.

Der Testverbrauch pendelte sich bei gut 6,2 Litern ein, der Hersteller gibt 5,2 Liter an. Minus: Ein Partikelfilter ist aus Kostengründen nicht erhältlich. Alternativ sind zwei Benziner im Angebot. Einstiegsmotor ist ein 1,6-Liter-Triebwerk mit 81 kW/110 PS und 6,9 Litern Normverbrauch. Den Topmotor bildet ein neu entwickelter 1,8-Liter-Benziner mit 93 kW/126 PS, der laut Hersteller 7,8 Liter auf 100 Kilometer benötigt.

Ein „vernünftiger“ Japaner…

Sportlich orientierte Fahrer wird der „vernünftige“ Japaner nicht reizen. Beim Fahrverhalten gibt sich der Fronttriebler gutmütig und sanft. Das sehr komfortabel abgestimmte Fahrwerk steckt auch Kopfsteinpflaster problemlos weg und überzeugt auf der Autobahn mit guter Straßenlage. Kurvige Landstraßen sind hingegen nicht das Lieblingsgelände des eher amerikanisch abgestimmten Fahrzeugs. Die elektrische Servolenkung hat ein wenig zu viel Spiel und wirkt etwas zu synthetisch und indirekt.

Ebenso ist die optionale Sechsgang-Handschaltung etwas schwammig zu schalten. Sie senkt jedoch das Drehzahlniveau bei schnellen Fahrten auf der Autobahn und hält so das Geräuschniveau niedrig. Alternativ ist auch eine – allerdings etwas veraltete – Viergang-Automatik im Angebot, die den Spritverbrauch locker um einen halben Liter hebt.

Ausstattung

Bei der Ausstattung ist bereits im Basismodell das Wichtigste an Bord: Sechs Airbags und der serienmäßige Schleuderschutz ESP sorgen für Sicherheit, elektrische Fensterheber an allen Türen und Zentralverriegelung bieten aufpreisfreien Komfort. Optional sind unter anderem Xenonlicht und ein Glasschiebedach erhältlich.

Meistverkauftes Nissan-Modell weltweit

So wendet sich der Tiida vor allem an die loyalen Fahrer des nicht mehr angebotenen
, die im peppigen
keine Alternative finden. Komfort und Platzangebot an Bord des Kompaktwagens sind überdurchschnittlich, die Preise sind fair und unterhalb des Qashqai angesetzt. Nissan will im kommenden Jahr 6 175 Fahrzeuge in Deutschland verkaufen. Was auch gelingen dürfte – immerhin ist der Tiida das weltweit meistverkaufte Nissan-Modell. Rund drei Jahre hat er noch Zeit zu überzeugen, dann rollt in Japan wohl bereits der Nachfolger vom Band.

Technische Daten Nissan Tiida

Vier- oder fünftüriger Kompaktwagen; Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,30 Meter/1,70 Meter/1,53 Meter/2,60 Meter;
Gepäckraumvolumen 300 Liter, Leergewicht 1 278 Kilogramm;
Motoren:
1,6-Liter-Ottomotor mit 81 kW/110 PS,
maximales Drehmoment 153 Nm bei 4 400 U/min;
Beschleunigung: null bis 100 km/h in 11,1 Sekunden,
Höchstgeschwindigkeit: 186 km/h,
Verbrauch laut Hersteller 6,9 l/100 km Super,
CO2-Emission 165 g/km;
Preis: ab 16 000 Euro;
1,8-Liter-Ottomotor mit 93 kW/126 PS, 173 Nm bei 4 800 U/min,
Beschleunigung: 10,4 s,
Höchstgeschwindigkeit: 188 km/h,
Verbrauch laut Hersteller 7,8 Liter Super,
CO2-Emission 188 g/km;
Preis: ab 19 240 Euro;
1,5-Liter-Dieselmotor mit 78 kW/106 PS, 240 Nm bei 2 000 U/min;
Beschleunigung: 11,3 s,
Höchstgeschwindigkeit: 186 km/h,
Verbrauch laut Hersteller 5,2 Liter Diesel,
CO2-Emission 138 g/km;
Preis: ab 18 940 Euro.

mid/hh

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