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Rallye Monte Carlo für alternative Antriebe – Gas gegeben

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Die erste Etappe startet in der Auvergne, im malerischen Clermont-Ferrand. Bilder

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Es geht in Richtung Mittelmeer, Aix en Provence ist das Ziel. Bilder

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Bei schwerem Gasfuß muss der tschechische Zwerg nach rund 300 Kilometern wieder an die Zapfsäule Bilder

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Skoda hat seinen Citigo mit Erdgas-Antrieb ins Rennen geschickt. Bilder

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Abgesehen vom Handicap, dass dem Citigo immer wieder der Gastank leer geht, muss er sich bei den Schnitten richtig ins Zeug legen Bilder

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Wer Rallye Monte Carlo hört, denkt zwangsläufig auch an Benzingeruch und Pferdestärken. Mit Kalibern wie Mitsubishi Lancer Evo oder heißgemachten VW Polo-Ablegern um die Ecke preschen und auf Schotterpisten Staub aufwirbeln ist ganz nach dem Geschmack der Teilnehmer und Zuschauer.

Aber die Monte und alternative Antriebe?[foto id=“506444″ size=“small“ position=“right“] Wie das schon klingt. Dabei können sich die teilnehmenden Fahrzeuge der 15. Rallye für Monte Carlo für alternative Antriebe durchaus sehen lassen. Uden knapp über einhundert Startern befinden sich auch einige Tesla – sowohl der Roadster als auch das berühmt-berüchtigte Model S mit bis zu 310 kW/421 PS. Eindrucksvoller kann man Performance mit einem reinen Elektroauto nicht demonstrieren.

Und jetzt die Überraschung: Wir vom Skoda-Team hatten überhaupt keinen Elektromotor an Bord, nicht einmal zum Boost. Ein Kraftpaket war unser fahrbarer Untersatz auch nicht gerade. Skoda hat seinen Citigo mit Erdgas-Antrieb ins Rennen geschickt. Gut, dass der kleine Stadtfloh mit großer Aufschrift versehen war, denn so einfach ist er ansonsten nicht als alternativ angetriebenes Fahrzeug auszumachen. Der sirrende Dreizylinder mit einem Liter Hubraum klingt nämlich exakt [foto id=“506445″ size=“small“ position=“left“]wie sein Bruder mit gewöhnlicher Benzin-Betankung.

Wir mussten also mit 68 Pferden auskommen, um steile Pass-Straßen zu erklimmen; doch die Öko-Monte ist nicht zwingend auf Leistung ausgelegt. Es geht vielmehr darum zu zeigen, wie alltagstauglich Fahrzeuge heute schon sind, die kein gewöhnliches Benzin tanken. Streng ausgelegt ist das natürlich ein wenig geschummelt. Auch E85-Autos nehmen an der Wettbewerbsfahrt teil, und die könnten auch regulären Superkraftstoff vertragen. Gleiches gilt für unseren Citigo mit dem grün eingefärbten Modellschriftzug.

Zehn Liter Benzin als Reserve kann er an Bord[foto id=“506446″ size=“small“ position=“right“] nehmen, um auf Strecken absoluter Gasarmut nicht zu verhungern. Das war auch nötig, denn die Route durch den französischen Südwesten auf den Spuren des großen, historischen Monte-Carlo-Laufs ist nicht gerade üppig bestückt mit CNG-Tankstellen. Hinzu kommt, dass die Reichweite alles andere als üppig ausfällt. Bei schwerem Gasfuß muss der tschechische Zwerg nach rund 300 Kilometern wieder an die Zapfsäule – das kostet in der Wertung natürlich Punkte. Denn Spaß ist hier die eine Sache, Herausforderung die andere. Wer weniger Treibstoff benötigt, darf am Ende auf eine bessere Platzierung hoffen.

Die erste Etappe startet in der Auvergne, im malerischen Clermont-Ferrand. Es geht über ein Stückchen Autobahn und den Nationalstraßen das französischen Hinterlandes; noch ist die Landschaft flach, und es gibt keine Wertungen – der kaum 3,60 m lange Cityflitzer strömt ohne nennenswerte Anstrengung über die gut ausgebauten Pisten der Grande Nation. [foto id=“506447″ size=“small“ position=“left“]Es geht in Richtung Mittelmeer, Aix en Provence ist das Ziel. Noch bevor wir den so genannten Parc Fermé (hier stehen die Autos bewacht) erreichen, wird es amtlich: Benzin und Gas nachfüllen, dann verplomben Mitarbeiter der Organisation den Tankdeckel – dass auch ja keine Manipulationen durchgeführt werden. Mit den Jungs vom Automobile Club de Monaco ist nicht zu spaßen. Die Pumpen der vorgegebenen Gastankstelle haben keine Power und schaffen es nicht, den Citigo-Behälter komplett zu befüllen. Es fehlen locker 3 Kilo CNG, der Übersetzer muss zusammen mit den Teammitgliedern intervenieren und erreicht schließlich, dass die inkorrekte Füllmenge in den Papieren festgehalten wird.

Inzwischen ist es später Abend geworden, und wir fahren in den Parkplatz ein. Jetzt warten wir und die Fahrzeuge auf unseren großen Tag, den gefürchteten ersten Abschnitt mit Wertungsprüfungen und der Zeit im Nacken.

Der nächste Morgen beginnt mit milden Temperaturen und Sonnenschein – Aix en Provence von seiner schönen Seite. Ich begebe mich zum Citigo und überlasse meinem Mitfahrer Malte das Steuer. Meine Mission für die folgenden beiden Tage ist nicht fahren, sondern [foto id=“506448″ size=“small“ position=“right“]Roadbook lesen und Zeiten nehmen. Es ist gar nicht so einfach, immer die richtige Kreuzung zu treffen, denn die Verkehrsführungen sind teilweise vertrackt und die Streckenliste mit nur spärlichen Erklärungen versehen, manchmal helfen Posten von Skoda. Doch das ist alles nichts gegen die Gebirgspassagen und Pässe. Abgesehen vom Handicap, dass dem Citigo immer wieder der Gastank leer geht, muss er sich bei den Schnitten richtig ins Zeug legen: Auf abschüssiger Bahn ist das ja kein Problem, aber an Steigungen fehlt es dem frontgetriebenen Fahrzeug schon an Kraft, um den Geschwindigkeitsabfall in den Kurven auszugleichen. Es sind immer knapp unter 50 km/h, die mal über 3, mal über 18 Kilometer gehalten werden müssen. Während ich alle paar Sekunden die Restzeit herunterrattere, hält Malte das Fahrpedal nahe dem Bodenblech; an den Seitenfenstern herauszuschauen kann ich kaum empfehlen, die Schluchten sind mitunter viele hundert Meter tief, und Leitplanken existieren nicht.

[foto id=“506449″ size=“small“ position=“left“]Die Wertungsprüfungen haben wir gut überstanden, doch dann passiert es – kurz mal das Roadbook falsch interpretiert und wir haben uns verfahren. Statt Asphalt haben wir nun Schotter unter den Rädern. Auch andere Teilnehmer sind von der offiziellen Route abgekommen, die scheuchen wir jetzt vor uns her. Herrlich, wie die Autos über das Geröll pesen und Staub aufwirbeln, da kommen Gefühle einer echten Monte auf. Spritverbrauch? Ist doch völlig egal. Die erforderliche Ankunftszeit haben wir auch aus den Augen verloren, wir hatten ohnehin keine Chance mehr, pünktlich einzulaufen. Als Rallye-Laien ärgern wir uns nicht über einen Platz unter den Schlusslichtern. Doch die Monte Carlo-Verantwortlichen haben sich etwas ausgedacht zum Trost. Man könnte fast meinen, die zahlreichen Unterwertungen seien geschaffen worden, um jedem noch so untalentierten Teilnehmer auch ein Plätzchen in den vorderen Reihen zu verschaffen. Immerhin haben wir in der Fahrerperformance ordentlich abgeschnitten, gut gemacht, Malte! Und auch der Citigo hat es gut gemacht – rund 1.500 Kilometer in einem Kleinstwagen aus dem Volkswagen-Konzern übersteht man erstaunlich stressfrei. Also geben wir auch Skoda in unserer eigenen Wertung einen Platz – und zwar einen ganz vorne.

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