Shanghai 2013: Detroit Electric – Alte Marke neu unter Spannung

Aus Motown wird E-Motown. Zumindest, wenn man dem nach fast acht Jahrzehnten Pause nun wiedererweckten Elektroauto-Hersteller Detroit Electric glaubt. Mit einem emotionalen Strom-Sportwagen wollen die Amerikaner der einstigen Autometropole zu neuem Glanz verhelfen. Premiere feiert das erste Modell SP:01 nun auf der Automesse in Shanghai (27. April bis 1. Mai).

Mit seinem Zweisitzer setzt das Unternehmen aus Michigan auf eine ähnliche Strategie wie der kalifornische E-Sportwagen-Pionier Tesla: die Verbindung von Umweltfreundlichkeit und Fahrspaß. Gerade einmal 3,7 Sekunden vergehen beim Sprint von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit des 150 kW/201 PS starken E-Sportwagens mit Mittelmotor liegt bei 249 km/h an. Und die Reichweite kann sich mit rund 300 Kilometern ebenfalls sehen lassen.
 
Wie auch Tesla bei seinem Roadster setzt Detroit Electric bei seinem Coupé auf eine Plattform von Lotus. Die leichten und kleinen Sportwagen der Briten drängen sich als Basis für die Elektrifizierung geradezu auf. Während Tesla die Lotus Elise wählte, nutzt Detroit Electric den geschlossenen Ableger Exige. Das ist kein Zufall, immerhin besteht die Verbindung zwischen Detroit Electric und dem Lotus-Eigentümer Proton bereits seit dem Jahr 2009.[foto id=“461187″ size=“small“ position=“left“]
 
Damals wurden Pläne für die Entwicklung eines E-Mobils zum ersten Mal veröffentlicht. Danach hörte man nichts mehr von dem Unternehmen, bis jetzt, da im Stadtzentrum von Detroit das neue Modell erstmals noch vor der offiziellen Messepremiere gezeigt wurde.
 
Die Marke plant zunächst nach dem Produktionsstart im kommenden August eine Serie von 999 Exemplaren, die weltweit über ein exklusives Händlernetz angeboten werden sollen. Später sollen dann noch weitere Modelle folgen. Bis Ende des kommenden Jahres sind zwei weitere Hochleistungsversionen geplant.
 
Der neue Elektro-Sportwagen zeigt, wie sehr sich das amerikanische Verständnis von Elektromobilität von den europäischen Auffassungen unterscheidet. Während in Europa vor allem ökologische und daher nicht sonderlich aufregende Modelle im Vordergrund stehen, stand die Entwicklung des SP:01 unter dem Slogan „Pure Electric Excitement“, was das Design und die technischen Daten durchaus bestätigen. „Der SP:01 ist exklusiv, luxuriös und bietet fortschrittliche Technologie“, erklärte Albert Lam, Vorstandschef von Detroit Electric bei der Präsentation.
 
Von Beginn an steht dem Piloten ein Drehmoment von 225 Newtonmetern zur Verfügung, was sich bei einem Gewicht von knapp 1.100 Kilo in einen rasanten Start übersetzt. Das weitgehend vom Lotus Exige übernommene Fahrwerk, sollte für ein problemloses Handling sorgen.
 
Auch wenn die Karosserie auf den ersten Blick wie ein elektrifizierter Lotus wirkt, so zeigt ein genauer zweiter Blick die Unterschiede. Die Karbon-Karosserie ist maßgeschneidert für den SP:01 und übernimmt nur einige Details vom ursprünglichen Lotus Exige. Im Innenraum dominiert das von Detroit Electric entwickelte „Smartphone Application Managed [foto id=“461188″ size=“small“ position=“right“]Infotainment System“ (SAMI), mit dem sich alle erdenklichen Details wie Ladezustand der Batterie, Reichweite sowie Telemetrie- und Systemdaten abrufen und regulieren lassen.
 
Als Kraftübertragung an die Hinterräder dient das ursprüngliche Exige-Getriebe, das allerdings auf vier Gänge reduziert wurde. Als Alternative ist gegen Aufpreis auch ein Doppelkupplungsgetriebe lieferbar. Die Eibach-Federn und die Bielstein-Stoßdämpfer wurden der neuen Gewichtsverteilung entsprechend angepasst. Die beiden Lithium-Ionen-Batteriepakete lassen sich je nach Ladegerät in viereinhalb oder acht Stunden aufladen. Detroit Electric verlangt für den SP:01 rund 135.000 Dollar und gewährt seinen Kunden eine Garantie von drei Jahren oder 30.000 Meilen, die gegen Aufpreis für die Batterie auf fünf Jahre (50.000 Meilen) ausgedehnt werden kann.
 
Das ursprüngliche Unternehmen Detroit Electric produzierte zwischen 1907 und 1939 insgesamt 12.348 Elektromobile, deren Höchstgeschwindigkeit zwischen 20 und 40 km/h lag. Das wiederbelebte Unternehmen plant eine Jahresproduktion von 2.500 Fahrzeugen.

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