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Test Mercedes-Benz S-Klasse 350 Bluetec – Bescheidenheit auf höchstem Niveau

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Er ist das perfekte Langstreckenauto. Bilder

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Der Sechszylinder unter der Motorhaube gab sich mit 7,2 Litern in unserem Alltagstest zufrieden. Bilder

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In jeder neuen Generation tritt das Spitzenmodell der Marke Mercedes mit dem Anspruch an, nichts weniger als das beste Auto der Welt zu sein. Bilder

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Die S-Klasse hat ein Problem. Sie muss ständig beweisen, dass sie das beste Auto der Welt ist. Bilder

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Auch im Überfluss kann man zumindest versuchen, noch ein Minimum an Bescheidenheit walten zu lassen. Dachten wir uns und orderten die kleinste S-Klasse: den 350 Bluetec zum Basispreis von knapp 81.000 Euro. Weniger geht nicht, zumindest nicht wenn es eine S-Klasse sein soll. Dass die uns gelieferte Limousine natürlich wieder für einige (zehn)tausend Euro Extras an Bord hatte, dafür können wir ja schließlich nichts, oder?

Die S-Klasse also. In jeder neuen Generation tritt das Spitzenmodell der Marke Mercedes mit dem Anspruch an, nichts weniger als das beste Auto[foto id=“515837″ size=“small“ position=“right“] der Welt zu sein. Das bringt gleich zwei Arten von Problemen mit sich. Zum einen wird es immer schwerer, gegenüber der Konkurrenz von BMW, Audi und – ja – auch VW mindestens einen kleinen Vorsprung herauszuarbeiten. Den hält man meist nur so lange, bis auch von dort neue Fahrzeuge auf den Markt drängen. Was soll´s, im Moment ist die S-Klasse das jüngste der vier deutschen Oberklasse-Angebote. Und damit in der Summe aller Eigenschaften sicher auch das Beste.

Eigentlich nur ein Auto

Womit wir gleich beim zweiten Problem wären, dem der Enttäuschung. Denn wenn wer sich dem Fahrzeug mit der Erwartung nähert, das beste Auto der Welt müsse gleich beim Einstieg ein Aha-Erlebnis bewirken, sieht sich belehrt. Die S-Klasse ist zunächst nur ein ganz normales, wenn auch sehr großes und sehr üppig wirkendes Auto. Ja, die Qualität der Materialien ist hoch, die Sitze mit ihren kuscheligen Kopfstützen und Massagefunktion (Achtung: Aufpreis) sind nahezu perfekt. Aber man findet auch in der S-Klasse zunächst ja nur die normalen Ingredienzien eines Automobils: Lenkrad, Lenkstockhebel, zwei Pedale (Automatik) und sogar so etwas profanes wie ein Handschuhfach.[foto id=“515838″ size=“small“ position=“left“]

Er benötigt Kilometer

Das besondere dieses Fahrzeugs lässt sich dann also doch nicht so einfach beschreiben oder erfahren. Denn dazu reicht auch kein Ausflug durchs Dorf oder in die nächste Stadt, keine kurze Etappe auf der Landstraße und selbst kein Autobahntrip nach Düsseldorf. Der Mercedes benötigt Kilometer, um seine hauptsächliche Fähigkeit vorzuführen und auszuspielen: Er ist das perfekte Langstreckenauto. Wahrlich, wäre ich ein Vertreter, pardon ein Vertriebsmanager, mit täglich 500 Kilometern Pensum, würde ich die S-Klasse wählen. Und natürlich nicht bekommen, denn diese Fahrzeuge sind ja der Chefetage vorbehalten. Und der Chef (oder Minister, Vorstandsvorsitzender etc.) sitzt natürlich hinten rechts. Was angesichts des Reise-Spaßes, den man überraschenderweise auch als Chauffeur mit dieser Limousine hat, dann auch schon wieder schade ist.

Genug der Lobeshymnen, widmen wir uns [foto id=“515839″ size=“small“ position=“right“]noch mal etwas mehr dem Auto. Gut sieht die neue S-Klasse aus, deutlich dynamischer schon im Stand mit scharfen Bügelfalten in der Karosserie und einer elegant nach hinten abfallenden Dachlinie. Allerdings nicht so weit abfallend, dass man als hinten Sitzender Probleme mit dem Dachhimmel bekommt. So weit darf es natürlich bei der Chauffeurs-Limousine schlechthin nie gehen.

Kritik auf allerhöchstem Niveau

Kritik üben wir, wenn überhaupt, nur auf höchstem, auf allerhöchstem Niveau. So gibt es sicher auch in dieser Klasse Fahrzeuge, die sich zackiger ums Eck bewegen lassen (Audi A8) oder solche, deren Achtgang-Automatik (BMW 7er) dem etwas angestaubten Siebengänger deutlich überlegen ist. Aber Perfektion gibt´s dann wohl doch nur im Film. Wir müssen uns mit dem Besten oder nichts begnügen.

Apropos begnügen: der Sechszylinder unter der Motorhaube gab sich mit 7,2 Litern in unserem Alltagstest zufrieden. Perfekt wären die 5,5 Liter der Norm gewesen, aber auch mit den erfahrenen Werten gehört diese S-Klasse an der Tanksäule zu den beschiedenen Vertretern.[foto id=“515840″ size=“small“ position=“left“]

Fazit

Unter dem Strich erfüllt sie genau den Anspruch, den sein Besitzer wahrscheinlich stellt: Möglichst stressfrei, mit minimalem körperlichen Aufwand frisch zum Ziel zu gelangen. Die ganz großen Emotionen darf man von dieser Art Fahrzeug dann natürlich nicht erwarten. Aber auch dafür hat Mercedes demnächst eine Lösung auf höchstem Niveau parat: das kommende S-Klasse Coupé.

Mercedes-Benz S-Klasse 350 Bluetec – Technische Daten

Viertürige, fünfsitzige Limousine der Oberklasse
Länge/Breite/Höhe (m): 5,12/1,90/1,50
Radstand (m): 3,04
Kofferraumvolumen: 530 Liter
Motor: 3.0-Liter-V6-Dieselmotor
Leistung: 190 kW/258 PS
maximales Drehmoment: 620 Nm
Vmax: 250 km/h (abgeregelt)
0-100 km/h: 6,8 s
Durchschnittsverbrauch: 5,5 Liter je 100 Kilometer
CO2-Ausstoß: 146 g/km
Effizienzklasse: A
Testverbrauch: 7,2 Liter
Preis: ab 80.920 Euro

Kurzcharakteristik

Alternative zu: BMW 7er, Audi A8, VW Phaeton oder der alten S-Klasse
Passt zu: Fahrern mit Langstreckenanspruch und zu jeder Art von Chefs
Sieht gut aus: wenn ein entspannter Fahrer bei Tempo 200 dahingleitet

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