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Toyota 2012 in Le Mans: Mutiges Comeback

Toyota kehrt 2012 auf die große Bühne des Motorsports zurück. Die Japaner wollen in Le Mans mit Hybridtechnik gegen Audi antreten. Eine mutige und gute Entscheidung, die zahllose Motorsportfreunde begrüßen.

Toyota kehrt 2012 nach Le Mans zurück. Die Meldung von der Rückkehr der Japaner auf eine der größten Bühnen im Motorsport schlug am 24. Januar ein wie eine Bombe. Weniger die Ankündigung selbst, als vielmehr die Mitteilung, dass das Einsatzfahrzeug mit der Bezeichnung TS030 HYBRID bereits vom 11. bis zum 13. Januar im französischen Paul Richard erfolgreich seine ersten Tests absolviert hat.

Nach dem plötzlichen Ausstieg von Peugeot drohte dem Langstreckenklassiker 150 Kilometer nordwestlich von Paris die totale Langeweile, weil Seriensieger Audi mangels geeigneten Kontrahenten in diesem Jahr eigentlich nur sich selbst besiegen konnte. Nun sind die Karten neu gemischt. Der Reiz des sich anbahnenden deutsch-japanischen Duells liegt weniger im Wettkampf großer Namen in der Autoindustrie, als vielmehr im direkten Aufeinandertreffen der technischen Systeme, für die die beiden Hersteller stehen. Da ist auf der einen Seite Audi. Die Ingolstädter, die den Diesel mit Direkteinspritzung ihrer TDI-Technik salonfähig gemacht haben, rennen seit 2006 auch in der FIA-Langstreckenweltmeisterschaft mit Selbstzündern. Sehr erfolgreich. In Le Mans konnte Peugeot 2009 nur einmal seitdem die Siegesserie der Deutschen unterbrechen.

Toyota steht dagegen für Hybrid. 3,5 Millionen Hybrid-Kunden seit 1997 können sich nicht irren. Für ihren TS030 („TS“ steht für „Toyota Sport“) kommt deshalb nur ein Hybridantrieb in Frage. Die Ingenieure kombinieren dafür einen V8-Benzindirekteinspritzer mit 3,4 Liter Hubraum mit einem speziellen System für die Energierückgewinnung beim Bremsen. Da ein klassisches Batteriemodul zu schwer für den Rennwagen wäre, erfolgt die Energiegewinnung über Kondensatoren, die die gewonnene elektrische Energie kurzfristig speichern und beim nächsten Beschleunigungsvorgang wieder an den Elektromotor abgeben können. Da bei Elektromotoren bereits bei Einsetzten der Drehbewegung das maximale Drehmoment zur Verfügung steht, eigenen sie sich besonders gut dazu, während des Beschleunigungsvorgangs den Verbrennungsmotor zu unterstützen, weil der erst bei entsprechend hohen Drehzahlen über sein maximales Drehmoment verfügen kann.

Da das Reglement die Unterstützung durch den E-Motor nur für eine Achse erlaubt, testet Toyota derzeit zwei Versionen: einmal mit dem E-Antrieb auf die Vorder- und einmal auf die Hinterachse. Nicht zuletzt hat Toyota in Le Mans noch eine Rechnung offen. Zweimal war das Team dort angetreten: 1998 und 1999. Bei der ersten Teilnahme sprang ein achtbarer dritter Rang heraus. 1999 fuhr Toyota voll auf Sieg und musste sich erst nach einer anhaltenden Pechsträhne ganz kurz vor Schluss BMW geschlagen geben. Die Zeichen für einen Erfolg für Toyota in diesem Jahr stehen gut, als zweiter japanischer Hersteller den 24-Stunden-Klassiker zu gewinnen; und das mit einem alternativen Antrieb. 1991 war dieses Kunststück Mazda geglückt., ebenfalls mit einem alternativen Motorkonzept. Mazda siegte damals mit einem Kreiskolbenmotor.

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