Vorstellung Can-Am Spyder Roadster: Motorrad oder Auto?

Die heute noch existierende englische Autoschmiede Morgan begann in den zwanziger Jahren mit dem Bau eines kleinen Zweisitzers mit Motorradmotor am Bug, zwei Vorder- und einem Hinterrad mit Kettenantrieb.

80 Jahre später erlebt der Threewheeler nun als modernes Konzept eine überraschende Wiedergeburt. Markenname: Can-Am. Modellbezeichnung: Spyder Roadster. Hersteller: [foto id=“51057″ size=“small“ position=“left“]Bombardier Recreational Products (BRP). Der Autoführerschein genügt, Helm ist aber Pflicht.

Das Bike im Auto

Während beim Morgan Threewheeler kein Zweifel daran bestand, dass es sich um ein Auto handelt, legt sich der Spyder nicht eindeutig fest und nimmt aber deutlich mehr Anleihen am Motorrad. Saßen im historischen Vorgänger zwei Personen nebeneinander, nehmen sich auf dem Can-Am ganz motorradtypisch hintereinander Platz. Lenker, Gasdrehgriff und Fußschaltung sprechen ebenfalls dafür, es beim Spyder mit einem Motorrad zu tun zu haben. Dazu kommt der 998 Kubikzentimeter große V2 von Rotax, der etwa auch in der Aprilia RSV 1000 seinen Dienst verrichtet. Zwar gibt es ABS mittlerweile auch immer häufiger bei [foto id=“51058″ size=“small“ position=“right“]Krafträdern, doch beim Spyder Roadster ergänzen ein Stabilitätsprogramm einschließlich Traktionskontrolle die Assistenzsysteme.

Fahrspaß garantiert

Egal, ob man den Can-Am als Auto, Motorrad oder umgedrehtes Trike betrachtet, er ist und bleibt eine Fahrmaschine mit hohem Vergnügungsfaktor. Dafür sorgt allein schon der starke Rotax-Motor, der sich leider hinter einer schwungvollen Verkleidung verbirgt. Zugunsten eines etwas höheren Drehmoments wurde die Leistung von 105 kW / 143 PS auf 79 kW / 106 PS bei 8500 Umdrehungen in der Minute zurückgenommen. Das reicht allemal, um 316 Kilogramm Leergewicht plus Fahrer in 4,5 Sekunden null auf 100 km/h zu beschleunigen. Erst bei 190 km/h unterbindet die Elektronik dann weiteren Vortrieb. Die Kraft wird per [foto id=“51059″ size=“small“ position=“left“]wartungsarmen Zahnriemen auf das Hinterrad übertragen.

Driften ist möglich

Dreiräder haben ihre eigenen fahrphysikalischen Gesetzmäßigkeiten, denen BRP mit der Vehicle Stability System (VSV) genannten Stabilitätskontrolle begegnet. Die gemeinsam mit Bosch entwickelte Fahrhilfe sorgt dafür, dass der bei zu forschem Richtungswechsel abhebende kurveninnere Reifen durch Abbremsung des gegenüberliegenden Rades wieder zurück auf den Boden findet. Außerdem greift die Elektronik in das Motormanagement ein und nimmt etwas Leistung zurück, sobald der 15-Zoll-Hinterreifen keine Haftung mehr findet. Dennoch sind in gewissen Grenzen Drifts mit dem Spyder Roadster noch möglich.

Weiter auf Seite 2: Video – Can-Am Spyder; Bewegung in der Kurve; Gespannerfahrung; Kofferraum; Fazit; techn. Daten & Preis

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Bewegung in der Kurve

Bereits ab Leerlaufdrehzahl setzt sich der Can-Am bei Standgas in Bewegung. Ab etwa 2700 Umdrehungen dürfen schon getrost die Gänge gewechselt werden. Ab knapp 5000 U/min liefert der 1-Liter-Motor aus Österreich noch einmal zusätzlichen Schub. Der Spyder Roadster eignet sich zu sportlicher Fahrweise ebenso wie zum gemütlichen Landstraßenbummeln. Das Fahrgefühl entspricht voll und ganz einem Motorrad. Was fehlt, ist die Schräglage. [foto id=“51060″ size=“small“ position=“right“]Stattdessen müssen sich Fahrer und Beifahrer mit dem Körper in die Kurven hineinlegen.

Gespannerfahrung von Vorteil

Die dynamische Servolenkung erleichtert den Umgang mit dem Dreirad ebenso wie ein Rückwärtsgang, der mit der Warnblinkanlage gekoppelt ist. Am ehesten kommen Fahrer, die schon über Erfahrung mit Motorradgespannen verfügen, mit dem Spyder Roadster zurecht. Sie müssen sich nur daran gewöhnen, dass rechts der Handbremshebel fehlt. Das Integral-ABS überträgt die Bremskräfte ausschließlich per Fußhebel auf alle drei Räder und [foto id=“52968″ size=“small“ position=“left“]stoppt den Can-Am spurstabil ab.

Kofferraum und trockene Füße

Die Windschutzscheibe entlastet den Oberkörper ausreichend vom Fahrtwind, der unterhalb der Motorverkleidung angebrachte Seitenspoiler hält die Füße trocken. Zu den weiteren Alltagsannehmlichkeiten zählen ein 44 Liter großer Kofferraum in der Frontverkleidung und eine Feststellbremse. Neben der 5-Gang-Fußschaltung ist alternativ auch ein sequentielles elektronisches Getriebe erhältlich.

Fazit

Sicherer als auf dem Can-Am Spyder Roadster kann man nicht Motorrad fahren. Der Preis der dafür zu zahlen ist, ist einzig und allein die fehlende Schräglage in Kurven.

Daten: Can-Am Spyder Roadster

Länge x Breite x Höhe: 2,67 m x 1,51 m x 1,15 m
Motor (Bauart, Hubraum): 60-Grad-V2, 998 ccm
Leergewicht/Zuladung: 316 kg/ 224 kg
Max. Leistung: 79 kW / 106 PS bei 8500 U/min
Max. Drehmoment: 104 Nm bei 6250 U/min
Verbrauch NEFZ im Mittel: 5,6 Liter Diesel
CO2-Emission: 147 g/km
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 4,5 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h (elektronisch abgeregelt)
Basispreis: 17 299 Euro

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Gast auto.de

Oktober 23, 2008 um 3:33 pm Uhr

ich bau die motoren für den spider

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