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Vorstellung Citroen C6: Die Göttin lebt

C6 heißt das neue Flaggschiff des avantgardistischen Automobilherstellers, der mit dieser Limousine seinem Ruf die Treue hält. Wenn auch nicht ganz so extrem, wie in der Vergangenheit, aber immerhin hebt sich der C6 optisch aus dem Einerlei der Wettbewerber heraus. Von Februar 2006 an geht der Citroen C6 wahlweise mit zwei V6-Motoren und drei Ausstattungen auf dem deutschen Markt an den Start. Der C6 3.0 V6 kostet ab 42 500 Euro, der C6 V6 HDi steht ab 45 500 Euro in der Preisliste. Citroen C6.
Foto: Auto-Reporter/Citroen Der neue C6 tritt das Erbe des CX (1974 bis 1990 in Deutschland angeboten) und des XM (1989 bis 2000) an. Ein Erbe, das nicht nach Stückzahlen bewertet wird, sondern die Modellpalette des französischen Herstellers stets nach oben abrundet hat. In Zukunft wird auch der C6 nicht an der Spitze der Zulassungsstatistik zu finden sein. Auf dem deutschen Markt verbuchte seine Vorgänger CX in 16 Jahren etwa 110 000 Verkäufe und der XM schaffte in elf Jahren rund 42 000 Verkäufe. Dennoch ist Citroen zufrieden, allzu gut wissend, dass man nie den etablierten Platzhirschen – insbesondere in Deutschland – die Spitzenpositionen streitig machen kann. So bleibt auch der neue Citroen C6 ein Tipp für Individualisten, denen beispielsweise ein Peugeot 607 zu langweilig ist. Mit angepeilten 5000 Neuzulassungen für 2006 verkündet Citroen Deutschland eine durchaus realistische Größe, zumal der C6 zunächst mit zwei V6 Triebwerken angeboten wird. Ein Vierzylinder-Turbodiesel folgt Ende 2006, ein Vierzylinder-Benziner wird es nicht geben. Der leistungsgesteigerte 2.2 HDi mobilisiert in der neusten Version rund 170 PS und wird neben dem C6 auch in anderen Modellen (Citroen/Peugeot) eingebaut.
Der C6 braucht sich nicht zu verstecken. Denn er bekommt jene Aufmerksamkeit, die seine 4,90 Meter lange avantgardistische gezeichnete Karosserie beim Betrachter weckt. Heute fällt allerdings sein Debüt nicht so spektakulär aus, wie vor 50 Jahren einst der Citroen DS die Autofahrer pulsieren ließ. Der Citroen DS, die "Göttin", wie sie nach der französischen "déesse" ausgesprochene Modellbezeichnung genannt wurde, setzte 1950 Maßstäbe in Technik und Design. "Dies ist nicht das Auto von morgen. Es ist von heute. Die anderen sind von gestern", schrieb der deutsche Schriftsteller Alexander Spoerl vollmundig. Solch ein richtungsweisendes Lob kann der C6 heute nicht mehr erwarten. Maßstäbe in der Technik setzt der C6 nicht – bewährte Großserientechnik sei Dank. Maßstäbe im Design setzt auch der neue C6 nicht – er spiegelt nur die Formsprache des französischen Herstellers wieder, die in der Vergangenheit etwas in Vergessenheit geraten ist. Der C6 ist ein echter Citroen, die Göttin lebt in ihm weiter.
Wer den C6 Exklusive mit dem 205 PS starken 3,0-Liter V6-Diesel-Direkteinspritzer mit Bi-Turbo wählt, fährt nicht nur äußerst komfortabel sondern bekommt zu einem Preis von 51 900 Euro einen automobilen Gegenwert, dem es an nichts fehlt. Die Sechsstufen-Automatik passt gut zum Langstreckencharakter des C6, die markentypische hydropneumatische Federung mit elektronisch geregelter Abstimmung und Dämpfung vermittelt jenes Fahrgefühl, das Citroen-Liebhaber von ihrer "Göttin" erwarten. Nur wer kein Fan von weicher Fahrwerksabstimmung ist, sollte per Knopfdruck die Federung auf "Sport" stellen, wobei die Kennung für weniger Bewegung der Karosserie sorgt. Sportlich ist das Fahrwerk aber dennoch nicht abgestimmt, muss sie auch nicht.
Der C6 lädt vielmehr zum gemütlichen Reisen als zum hektischen Schnellfahren ein. Deshalb ist der V6 HDi, der federführend von Ford innerhalb der Kooperation mit PSA entwickelte Sechszylinder-Diesel Bi-Turbo, die beste Wahl für den Reisewagen. Der bereits bewährte 204 PS starke Sechszylinder mit serienmäßigem Rußpartikelfilter (FAP) leistet auch schon hervorragende Arbeit im Jaguar S-Type/ XJ und im Peugeot 407 Coupé/ 607, aber auch im Range Rover Sport. Die knapp zwei Tonnen schwere C6 Limousine beschleunigt in 9,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und schafft eine respektable Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h – diese konnte aber bei der in Frankreich stattfindende Vorstellung nicht erprobt werden. Der Hersteller gibt für den C6 V6 HDi einen Durchschnittsverbrauch von 8,7 Liter Diesel-Kraftstoff auf 100 km an. Der 210 PS starke V6 Benziner ist in den Fahrleistungen nicht besser als der V6-Diesel, verbraucht aber mehr Super-Kraftstoff (11,2 Liter/100 km).
So viel versprechend das Design der C6 Karosserie ist, so enttäuschend ist der Innenraum. Hier macht sich gepflegte Langeweile breit, keine Spur von pfiffigem Design. Das Armaturenbrett mit dem schmalen Tachoschlitz muss sich Kritik gefallen lassen und die Mittelkonsole mit den kleinen Bedienungsknöpfen ist kein Ausbund praxisfreundlicher Bedienung. Die gesamte Anmutung des Armaturenbrettträger ist beispielsweise im C5 weitaus praxisgerechter. Auch der Bildschirm des Navigationsgerätes blendet und gibt dadurch die Wegroute nur unzureichend sichtbar wieder. Hingegen bieten die Sitze den Komfort, den man bei einer Reiselimousine erwartet – insbesondere dann wenn die elektrische verstellbaren Sitz mit Leder überzogen sind (serienmäßig beim Exklusive). Die Insassen können mit ihrem Platzangebot im Innenraum zufrieden sein, bei einem Radstand von 2,90 sollte dies aber nicht wundern. Dagegen ist das Volumen des Kofferraums mit 421 Liter nicht sonderlich üppig.
Vorbildlich ist die Serienausstattung des Topmodell C6 Exklusive mit Lederpolsterung, mitlenkende Bi-Xenon-Scheinwerfer, AFIL-Spurassistent und Navigationssystem. Bei allen C6 Modellen gehören der Knie-Airbag (Fahrerseite), die Kopf-Airbags links und rechts für Front- sowie Rücksitzpassagiere zum serienmäßigen Lieferumfang. (ar/pha) Von Peter Hartmann
24. November 2005. Quelle: Auto-Reporter

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