VW

VW Beetle Turbo – Kleiner Hubraum, großer Fahrspaß

Von Holger Zehden – Lissabon – 2012 erweitert Volkswagen die Motorenpalette des Beetle. Neu im Programm sind ab sofort ein 77 kW/105 PS starker Turbo-Diesel und ein Turbo-Benziner mit 118 kW/160 PS, die beide besonders sparsam arbeiten sollen. So soll sich der 180 km/h schnelle Beetle 1.6 TDI mit nur 4,5 l/100 km begnügen und damit eine theoretische Reichweite von 1.222 km erreichen. Auf dem Weg von Lissabon nach Frankfurt am Main – quer durch Portugal, Spanien, Frankreich und Deutschland – müsste man den Diesel-Beetle nur einmal nach tanken. auto.de war in Lissabon vor Ort um sich ein Bild zu machen.

Es ist schon ein Kreuz mit der Namensgebung. Um an die erfolgreiche Geschichte des VW Käfer anzuknüpfen, dem ganzen aber einen modernen Anstrich zu verpassen, wurde der Name der Neuauflage anglisiert. Damit aber auch der Letzte – vor allem in englischsprachigen Raum  – mitbekommt, dass dieser Beetle der neue ist, erhielt er im Typennamen das Adjektiv „neu“ noch dazu. Als 2011 dann der Nachfolger des „New Beetle“ auf den Markt kam, war guter Rat natürlich teuer. Der „The 21st Century Beetle“ – wie der Wagen auf der Shanghai Motor Show noch genannt wurde –  war den Marketing-Strategen in Wolfsburg dann doch zu viel des Guten. Darum heißt die aktuelle Generation einfach wieder „Beetle“. Ob dessen Nachfolger dann auch wieder Käfer heißt?

Neue Motoren[foto id=“409692″ size=“small“ position=“right“]

Doch zur Sache. Ein Jahr nach der Markteinführung legt Volkswagen beim Beetle nach. Nachdem auf dem Jubiläums-GTI-Treffen im vergangenen Jahr – auto.de berichtete – eine PS-gewaltige Turbo-Beetle-Studie präsentiert wurde, bereichern nun zwei sparsame Aggregate die Motorenpalette. Als neuer Einstiegsdiesel dient ab sofort ein 77 kW/105 PS Vierzylinder. Mit diesem Aggregat begnügt sich der 180 km/h schnelle Beetle 1.6 TDI mit nur 4,5 l/100 km Vollgetankt (55 Liter) kommt der Volkswagen damit theoretische 1.222 km weit. Der alte Käfer-Slogan „Er läuft und läuft und läuft …“ bekommt damit eine völlig neue Bedeutung. In der Praxis empfanden wir den neuen Basis-Diesel als ausreichend durchzugsstark. Der Verbrauch blieb mit 5,8 Litern pro 100 km auch im Rahmen.

Ein Statement in Sachen Antriebstechnologie ist der 1.4 TSI – ein Twincharger. Der 160-PS-Benziner wird via Turbolader und Kompressor „doppelt“ aufgeladen. Im Drehzahlkeller optimiert der Kompressor den Schub, bei höheren Drehzahlen übernimmt der Turbo das Thema Aufladung. Dank dieses Technologie-Mixes soll sich der mit Hochdruck beatmete Benziner nur 6,6 l/100 km gönnen und trotzdem bis zu 208 km/h schnell sein. Den Sprint von 0 auf 100 km/h absolviert der 1.4-Liter TSI-Beetle in 8,3 Sekunden. Damit ist der Beetle überaus agil unterwegs und versprüht jede Menge Fahrspaß. Der Verbrauch lag mit 8,5 Litern jedoch deutlich über den Werksangaben.

Als Topmotorisierung fungiert aktuell ein 2,0 Liter großer TSI mit 147 kW/200 PS, der den Beetle auf 223 km/h beschleunigt. Dem steht ein wohl eher theoretischer Durchschnittsverbrauch von 7,7 l/100 km gegenüber. Basisaggregat ist ein 1.2-Liter Turbobenziner mit 77 kW/105 PS.

Eindruck

Der Beetle ist 1.808 mm breit (plus 84 mm gegenüber dem New Beetle), 1.486 mm hoch (minus 12 mm) und 4.278 mm lang (plus 152 mm). Durch das Plus an Länge konnte die Dachlinie etwas länger gezogen werden, die Windschutzscheibe nach hinten wandern und das Heck der Kontur des Ur-Käfers folgen. Der Radstand wächst um 22 mm auf 2.537 mm. War der New[foto id=“409693″ size=“small“ position=“left“] Beetle noch als „Frauenauto“ verschrien, verleihen die neuen Proportionen dem Beetle ein kraftvolles Äußeres. Streiten lässt sich hingegen über den Innenraum. Werden bei  Importfahrzeugen häufig die verbauten Kunststoffe kritisiert, greift Volkswagen im Beetle großzügig auf selbige in Klavierlackoptik zurück. Beim Grundmodell („Beetle“) ist diese Blende in „Schwarz uni“ gehalten. Die der Ausstattungslinie „Design“ ist stets im Farbton der jeweiligen Außenfarbe lackiert. Wer sich für „Sport“ – die Topversion – entscheidet, erhält die Blende in Karbon-Optik.

Ausstattung und Preise

Zur Grundausstattung „Beetle“ gehören serienmäßig ESP, Berganfahrassistent, Tagfahrlicht, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, elektromechanische Servolenkung, die Einstiegshilfe Easy Entry, Multifunktionsanzeige Plus und das Radio-CD-System RCD 310. Ähnlich wie im Ur-Beetle, hat der „Neue“ ausstattungsabhängig auf der Beifahrerseite ein zusätzliches, in die Frontblende[foto id=“409694″ size=“small“ position=“right“] integriertes Handschuhfach („Käferfach“), dessen Deckel nach oben aufklappt. Vier Erwachsene haben auch auf langen Reisen Platz, der Kofferraum schluckt bis zu 905 Liter Gepäck. Das optionale Panorama-Ausstell-Schiebedach sorgt für ein luftiges Raumgefühl. Highlight ist das optionale 400 Watt starke Fender-Soundsystem. Generell fällt die Optionsliste auch beim Beetle VW-typisch lang aus. In der Basis kostet der Beetle 16.950 Euro. Den Einstiegsdiesel kann man ab 19.375 Euro erwerben. Das Topmodell Beetle Sport mit 2.0-Liter TSI und 147 kW/200 PS schlägt mit mindestens 27.100 Euro zu Buche.

Fazit

Der Beetle ist wie immer bei VW grundsolide und gut verarbeitet. Er leistet sich keine Schwäche und selbst der kleinste Benziner mit 105 PS reicht für [foto id=“409695″ size=“small“ position=“left“] den Wagen völlig aus. Der verlängerte Radstand verhilft dem Beetle zu einer guten Straßenlage, wodurch auch die kleinen Aggregate für großen Fahrspaß sorgen. Der Verbrauch hält sich in Grenzen, liegt jedoch im Schnitt 1,5 Liter über den angegebenen Normwerten. Mit seinem Startpreis von 16.950 Euro liegt der Beetle 25 Euro unter einem VW Golf. Während die äußere Form zum Modellwechsel deutlich massentauglicher geworden ist, ist das Interieur Geschmackssache. Die obligatorische Vase ist weiterhin zu haben, jedoch nur als extra Zubehör.

Technische Daten VW Beetle
dreitüriger, viersitiger Kompaktwagen
 
Länge/Breite/Höhe:                             4.278 mm/ 1.808 mm/ 2.048 mm
Radstand:                                              2.537 mm
 
Neue Motoren: Vierzylinder Commonrail-Turbodiesel Vierzylinder Benziner mit Turbo-
und Kompressoraufladung
Hubraum: 1.598 ccm 1.390 ccm
Leistung: 77 kW/105 PS bei 4.400 U/min 118 kW/160 PS bei 5.800 U/min
max. Drehmoment: 250 Nm von 1.500 bis 2.500 U/min 240 Nm von 1.500 bis 4.500 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h 208 km/h
0 auf 100 km/h: 11,5 s 8,3 s
     
Testverbrauch: 5,8 l/100 km 8,5 l/100 km
Test-CO2-Ausstoß:* 177,4 g/km 242,6 g/km
Verbrauch Hersteller: 4,5 l/100 km 6,6 l/100 km
CO2-Ausstoß Hersteller: 119 g/km 153 g/km
Schadstoffklasse: EURO 5 EURO 5
Energieeffizienzklasse: B D
 
Ausstattung (Serie, Auswahl) ESP, Berganfahrassistent, Tagfahrlicht, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, elektromechanische Servolenkung, Einstiegshilfe Easy Entry, Multifunktionsanzeige, Radio-CD-System RCD 310
 
Gewichte/Zuladung
Leergewicht: 1.361 kg 1.359 kg
zul. Gesamtgewicht: 1.750 kg 1.750 kg
Zuladung: 464 kg 466 kg
Kofferraumvolumen:                               310 – 905 l
 
Preise
Basis-Ausstattung: 19.375,00 Euro 19.825,00 Euro
Top-Ausstattung: 20.350,00 Euro (Design) 22.825,00 Euro (Sport)
**Basierend auf Berechnungen des bayerischen Landesamt für Umwelt

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Gast auto.de

März 18, 2012 um 4:23 pm Uhr

……..und dann noch mit Heckboxermotor aus dem künftigen 4-Zylinder des Boxsters.
Würde ich sofort kaufen………

Werner Amlacher

März 18, 2012 um 8:48 am Uhr

Ein schönes Fahrzeug! Ich habe den Vorgänger, der hat fast 200.000km und hat noch nie ein Problem gehabt. Ein absolut zuverlässiger VW! Schade dass VW selbst den Beetle kritisiert hat und nie gefördert hat. Das was sie selbst verbockt haben, nun "wegzuwischen", wird fast unmöglich sein. Die Kunden vergessen nichts! Opel hat sich aus der Lopéz-Ära bis heute nicht erholt.

Gast auto.de

März 14, 2012 um 12:01 pm Uhr

"Ob dessen Nachfolger dann auch wieder Käfer heißt?" Endlich spricht mal jemand aus, was ich mir auch gedacht habe…

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