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Absatzflaute in Italien und Talfahrt von Fiat

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Über dem italienischen Automarkt liegen weiterhin dunkle Wolken. Ein Ende der Talfahrt für die Neuwagen-Verkäufe auf dem viertgrößten europäischen Automarkt ist nicht abzusehen und innerhalb von fünf Jahren haben sich die Neuzulassungen fast halbiert. Gleichzeitig kämpft der Fiat-Konzern in seinem Heimatmarkt gegen allgemein-wirtschaftliche Schwierigkeiten. Einem Bericht des CAMA (Center für Automobil-Management an der Universität Duisburg-Essen) hat sich auch die italienische Autoproduktion in den vergangenen zehn Jahren um mehr als die Hälfte verringert. Die Kapazitätsauslastung wird auf nur noch vierzig Prozent geschätzt und der Absatz des Jahres 2012 mit 1,4 Millionen Pkw wird im Jahr 2013 nicht erreicht.

Noch 2007 und 2008 wurden in Italien jährlich mehr als zwei Millionen Fahrzeuge verkauft. Das liegt vor allem am einzigen Pkw-Konzern des Landes. Denn Fiat, Ferrari und Maserati müssen zusammen im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr einen Produktionsrückgang von 12 Prozent bis 15 Prozent hinnehmen. Zwar laufen die Geschäfte der Fiat-Töchter Ferrari und Maserati mit relativ niedrigen Stückzahlen aber hohen Erträgen gut, doch die Marke Fiat leidet unter einer geringen Kapazitätsauslastung und drückt den Gewinn des Konzerns, zu dem die amerikanische Chryslergruppe zählt, im Jahr 2013 auf voraussichtlich 0,9 Milliraden bis 1,2 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es noch 1,2 Milliarden bis 1,5 Milliarden gewesen. Dafür sind mehrere Einflussgrößen verantwortlich: Neben der Schwäche des Heimatmarkts wirkt sich auf Fiat der um 22 Prozent eingebrochene Absatz auf dem wichtigen brasilianischen Markt negativ aus. Für die veralteten Kompaktwagen Punto (seit 2005 im Markt) und Bravo (seit 2007) sind keine Nachfolgemodelle in Sicht und wie sich die Modell-politische Konzentration mit dem Ausbau der Cinquecento-Familie zukünftig auswirkt, wagen selbst Fachleute nicht zu beurteilen.

Die Prognose des CAMA für 2014 enthält wenig bis gar keinen Optimismus. Denn die wirtschaftliche Entwicklung in Italien mit hoher Arbeitslosigkeit und rückläufigen öffentlichen und privaten Ausgaben werde sich auch 2014 nachteilig auf den italienischen Automobilmarkt auswirken. Es gebe Befürchtungen, Fiat werde Produktionsverlagerungen in die USA vornehmen oder auch die Konzernzentrale dort ansiedeln.Die sinkenden Absatzzahlen haben die Marktanteile von heimischen und Import-Marken kaum verändert. Seit zehn Jahren liegt der Verkaufsanteil von Fiat und Co. bei etwa dreißig Prozent. Wobei sich schon aus der Struktur des italienischen Neuwagenmarkts starke Unterschiede zu den Ertrags-Bedingungen in Deutschland ableiten lassen. Denn in Italien beträgt der Anteil von Kleinst- und Kleinwagen am gesamten Verkauf etwa 45 Prozent, in Deutschland sind es rund 25 Prozent. Da die Margen bei den Kleinwagen mit relativ niedrigen Verkaufspreisen auch niedrig liegen, hat sich die Gewinnsituation eher verschlechtert. Kein Wunder, dass Fiat-Konzernchef Marchionne laut CAMA sagte, ohne Italien würde Fiat besser da stehen.

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