Ausblick auf den Motorradmarkt 2014, Teil 1 Nakedbikes/Allrounder und Reiseenduros – Hauen und Stechen

Ausblick auf den Motorradmarkt 2014, Teil 1 Nakedbikes/Allrounder und Reiseenduros - Hauen und Stechen Bilder

Copyright: BMW

Wer, den deutschen Motorradmarkt betreffend, schon heute zwölf Monate in die Zukunft schauen will, braucht nur in einem Punkt keine seherischen Fähigkeiten: Trotz zahlreicher Neuerscheinungen wird am Jahresende 2014 das meistverkaufte Motorrad BMW R 1200 GS heißen. Fast 8000 Exemplare der R 1200 GS sind seit 1. Januar 2013 zugelassen worden – nie zuvor wurde in Deutschland ein einzelnes Motorradmodell so stark nachgefragt. Die GS-Euphorie wird, da sind sich alle Branchenkenner einig, auch das 16. Jahr in Folge ungebrochen bleiben.

Die weiteren Plätze allerdings sind offen: Niemand kann vor Beginn der Saison einschätzen, wie sich welche Modelle verkaufen lassen – und das nicht zuletzt deshalb, weil im späten Herbst 2013 zahlreiche neue Bikes vorgestellt worden sind, die 2014 auf Kundenfang gehen sollen.

Nakedbikes/Allrounder

Die unverkleideten Motorräder sind die Generalisten unter den Zweirädern: Sie beherrschen alle Disziplinen, bieten aber keinen oder höchstens einen rudimentären Wind- und Wetterschutz. Deshalb werden sie eher für den reinen Ausflugsbetrieb bei gutem Wetter verwendet; für Vielfahrer und sehr lange Strecken eignen sie sich weniger.

Besonders gefragt waren in diesem Segment zuletzt zumeist mittelstarke Mittelklasse-Motorräder mit günstigem Einstandspreis. Punktgenau auf diese Anforderungen hin lässt Honda gleich mehrere Neuheiten vom Stapel: Das neue Vierzylindermodell CB 650F ist weitaus kostengünstiger konzipiert worden als das technisch anspruchsvollere Vorgängermodell, weshalb es künftig wohl auf demselben Preislevel liegen wird wie die bislang erfolgreichen Modelle der japanischen Mitbewerber. Zudem hat Honda die NC 700-Modelle, die bislang mit einem Führerschein A2-konformen 48 PS-Motor angeboten wurden, ein wenig geliftet; sie kommen 2014 als 750er mit 55 PS in den Handel, wofür dann der Führerschein A erforderlich ist. Eine sehr gute Prognose stellen Branchenkenner der neuen Yamaha MT-07; mit ihrem sehr ausgewogenen Konzept und einem Preis von unter 6.000 Euro könnte sie sich auf Anhieb ganz vorne in diesem Segment platzieren. Alle diese Neuheiten werden der Kawasaki ER-6n, der Yamaha XJ6 sowie der etwas hubraumstärkeren Kawasaki Z800 das Leben deutlich erschweren. Auch in der oberen Hubraumkategorie wird es spannender als bisher: Das Erscheinen der neuen Klassik-BMW R nineT dürfte Auswirkungen auf den Markterfolg der BMW R 1200R haben, und auch die nun weitaus liebevoller gemachte Honda CB 1100EV bietet ein ernstzunehmendes Konzept als das Vorgängermodell ohne den Zusatz EV im Namen.

Reiseenduros

Noch mehr als die Allrounder gelten die Reiseenduros als die „eierlegenden Wollmilchsäue“ unter den Motorrädern; sie weisen universelle Fähigkeiten mit Schwerpunkt Touring auf, doch lässt sich mit ihnen zumeist auch eine Schotterpiste noch genussvoll bewältigen. Das Segment zerfällt in zwei Hubraumklassen, nämlich die nur von BMW, Suzuki und Triumph anvisierte Mittelklasse mit Motoren von 650 bis 800 Kubikzentimeter und die inzwischen von jedem größeren Motorradhersteller besetzte Oberklasse mit zumeist 1.200 Kubikzentimeter großen Zweizylinder-Motoren.

In diesem Segment, das in Deutschland seit dem durchschlagenden Erfolg der BMW R 1150 GS im Jahr 1999 besonders beliebt ist, steht der Platzhirsch schon vor dem ersten Verkaufstag des neuen Jahres fest: Die BMW R 1200 GS, in ihrer aktuellen Version ein absoluter Hightech-Brummer, wird das Rennen um die Spitze mit hundertprozentiger Sicherheit für sich entscheiden – und zwar nicht nur hier zu Lande, sondern auch auf vielen anderen europäischen Märkten. Unterstützt wird sie dabei dieses Jahr von der neuen „Adventure“-Variante, die noch mehr Fahrkomfort und Fernreisetauglichkeit bietet. Dahinter wird es 2014 spannend, denn von der jüngst präsentierten, relativ preisgünstigen Suzuki V-Strom 1000 soll Suzuki-Deutschland eine recht hohe Stückzahl in Japan geordert haben, die für Rang zwei in diesem Segment reichen könnte. Sowohl vom Hubraum wie von der Leistung als auch dem Preis her ist diese Suzuki zwischen den beiden Subsegmenten Mittel- und Oberklasse platziert. Weiterhin sehr gut im Rennen dürften die BMW-Modelle F 700 GS und F 800 GS liegen; auch die Prestige-Modelle von Ducati („Multistrada 1200“), Honda (leicht überarbeiteter „Crosstourer“ mit V4-Motor und optionalem Doppelkupplungsgetriebe) und KTM („1190 Adventure“ mit dem weltweit ersten Kurven-ABS) dürften sich nach aller Voraussicht sehr gut verkaufen lassen. Etwas weiter hinten in diesem Segment sind die etwas preisgünstigere Triumph Tiger 800, die seit vielen Jahren bekannte Suzuki V-Strom 650, die wenig originelle Triumph Tiger Explorer 1200 sowie die Yamaha XTZ1200 „Super Ténéré“ zu erwarten; bei letzterer ist möglich, dass die für 2014 durchgeführte gründliche Modellpflege sie auf einen vorderen Platz bringt.

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