Kia

Der neue Kia Cee’d: Klasse statt Masse

Von Ingo Koecher – Schon mit der ersten Generation des Kia Cee’d machte der koreanische Hersteller klar, wen er am deutschen Markt im Auge hatte. Mit der am 1. Juni 2012 startenden zweiten Generation des Cee’d manifestiert Kia die Blickrichtung zusätzlich. Dabei wirkt der Cee’d in Materialauswahl und Verarbeitung noch wertiger als der Vorgänger. So gelingt es dem Hersteller, mit dem neuen Kompakten, Maßstäbe im Segment zu setzen. Wettbewerber, die dem Kia Cee’d fortan auf Augenhöhe begegnen, sind der VW Golf, der Opel Astra oder der Ford Focus.

Mit dem neuen Cee’d mache Kia einen Quantensprung. Die Designer um Peter Schreyer seien Künstler, die Motorhaube eine Skulptur und das Interieur strahle Premiumqualität aus, meint Martin van Vugt, Geschäftsführer Kia Deutschland.

Nicht Masse, sondern Qualität …

Hätte auto.de den neuen Cee’d nicht gefahren, bevor diese Lobhudelei begann, wäre sie wohl wenig überzeugend gewesen. Vor dem Hintergrund des Tests allerdings, können wir zustimmen. Zudem lässt sich die Strategie des koreanischen Autobauers, bei zukünftigen Modellen nicht auf Masse, sondern Qualität zu setzen, kaum deutlicher inszenieren, als mit dem Kia Cee’d der zweiten Generation. Und als wäre das noch nicht genug, legen die [foto id=“419990″ size=“small“ position=“right“]Koreaner selbst beim Preis noch einmal nach: Der nämlich gleicht einer Kampfansage. Die Basisversion des fünftürigen Kia Cee’d im Ausstattungsniveaus Attract startet mit 13.990 Euro (Einstiegspreis bis 30. September). Das in der Vergangenheit meistverkaufte Ausstattungsniveaus Edition 7 mit manueller Klimaanalage beginnt bei 15.790 Euro.

Fortgeschrieben wird die Modellgeschichte des Cee’d bereits am 30. September. Dann nämlich startet der Kombi Cee’d Sporty Wagon mit einem Einstiegspreis von 15.190 Euro. Komplett wird die Kompaktbaureihe durch den im Frühjahr 2013 angekündigten Dreitürer. Der soll in Design und Leistung ein weiteres Mal überraschen, meint Martin van Vugt. Premiere ist auf dem Pariser Autosalon im kommenden Herbst.

Fahreindruck

Als Erstes fuhr auto.de den 1.4-Liter Benziner mit 73 kW/100 PS. Mit der Basismotorisierung ist man moderat unterwegs, Sportsgeist lässt sich allerdings nicht wecken. Der Verbrauch pegelte sich bei 6,4 l/100 km ein. Die [foto id=“419991″ size=“small“ position=“left“]Herstellerangabe liegt im Mittel mit 5,8 l/100 km beinahe gleich auf. Mehr Spaß liefert da der leistungsstärkste Diesel. Obgleich auch er kein Rennwagen ist, liefert der 1.6-Liter Common-Rail mit 94 kW/128 PS und einem Drehmoment von 260 Nm ab 1.900 Umdrehungen pro Minute ausreichend Vortrieb. Und das dürfte sich auch beladen nur unwesentlich ändern. Während des Tests ermittelte auto.de einen Durchschnittsverbrauch von 5,6 l/100 km – die Herstellerangabe gibt 4,3 l/100 km an.

Das Fahrverhalten des Kia Cee’d ist gut, der Kompromiss zwischen sportlich und komfortabel abgestimmtem Fahrwerk überzeugend. Ab Ausstattungsniveaus Vision ist die variable Servolenkung Flex Steer dabei. In drei Stufen lässt sich die Lenkung über das Multifunktionslenkrad von komfortabel-leicht zu sportlich-straff einstellen.

Angenehm konturiert ist das Gestühl, der Gesamteindruck des Innenraums ist wertig. Kia selbst beschreibt das Interieur als „Premium Touch and Feel“. auto.de stimmt dem uneingeschränkt zu.

Ausstattung

An Board der Basisversion Attract sind sechs Airbags, Antiblockiersystem ABS, elektronisches Stabilitätsprogramm ESP, Bremsassistent, aktives Bremslicht, Tagfahrlicht, Berganfahrhilfe, Isofix, Wärmeschutzvergasung, Chromeinfassungen an Lufteinlässen, Radiobedienknöpfen und Rundinstrumenten, höhen- und tiefenverstellbares Multifunktionslenkrad, Servolenkung, MP3-fähiges Audiosystem, elektrisch einstellbare Außenspiegel, Zentralverriegelung und Bordcomputer.

Weitere Ausstattungsniveaus sind Edition 7, Vision und Spirit. Bei Kia wird davon ausgegangen, dass sich der [foto id=“419992″ size=“small“ position=“right“]überwiegende Teil der Kunden auch beim neuen Cee’d für das Niveaus Edition 7 entscheiden wird. Sie verlässt das Werk zusätzlich zur Ausstattung der Basis Attract mit manueller Klimaanlage, Lederschaltknauf und Lederlenkrad.

Alle Ausstattungslinien verfügen über die gleichen Sicherheitsfeatures. Lieferbar sind zudem sechs Pakete für Licht, Navigation oder Sicht bis hin zum Luxuspaket. Ebenfalls optional kann für den 1.6-Liter Diesel CRDi eine 6-Stufen-Automatik geordert werden.

Aggregate

Die Motorenpalette des Kia Cee’d, alles Reihenvierzylinder, umfasst zwei Ottomotoren und zwei Dieselaggregate. Den Einstieg unter den Benzinern markiert der 1.4-Liter CVVT mit 73 kW/100 PS und einem Drehmoment von 137 Nm. Es folgt der 1.6-Liter GDI Direkteinspritzer mit 99 kW/135 PS und 165 Nm Drehmoment. Als Einstiegsdiesel [foto id=“419993″ size=“small“ position=“left“]ist ein turboaufgeladener 1.4-Liter CRDi Common-Rail Direkteinspritzer mit 66 kW/90 PS und einem Drehmoment von 220 Nm lieferbar. Top-Diesel ist der 1.6-Liter CRDi 128 Common-Rail mit Turboaufladung. Der Direkteinspritzer leistet 94 kW/128 PS und stellt ab 1.900 Umdrehungen pro Minute 260 Nm Drehmoment zur Verfügung.

Geschaltet wird über manuelle Sechsgang-Getriebe. Für die 1.6-Liter Benziner und Diesel ist eine Sechsstufen-Automatik lieferbar.

Fazit

Mit dem Cee’d der zweiten Generation gelingt es Kia, nicht mehr nur ein weiteres Kompaktmodell im Markt zu platzieren. Vielmehr gelingt es dem Autobauer in Sachen Anmutung und Verarbeitung Maßstäbe im Segment zu setzen. Wenn es Kia auch kaum möglich sein wird, die Verkaufszahlen eines VW Golf zu toppen, so muss es sich der Platzhirsch dennoch gefallen lassen, dass beide Modelle miteinander verglichen, kaum mehr Unterschiede in Verarbeitung und Qualität zeigen. Im Hinblick auf die Basisausstattung gelingt es Kia sogar, den Wolfsburger hinter sich zu lassen.

Übersichtlich fällt die Motorenpalette mit zwei Benzin- und zwei Dieselaggregaten aus. Deren Verbräuche [foto id=“419994″ size=“small“ position=“right“]bewegen sich im moderaten Bereich. Bei besonnener Fahrweise und längeren „Segel-Phasen“ ist es sogar möglich, sich den Werksangaben auf Zehntel-Liter zu nähern.

auto.de-Bewertung

Der Kia Cee’d hat das Potential, zu einer festen Größe im Segment zu werden. Zudem ist der Preis des vermeintlichen Koreaners – Entwicklung und Fertigung finden in Europa statt – absolut überzeugend. Bereits die Basisvariante verlässt die Bänder im slowenischen Zilina umfangreich ausgestattet. So wird ab Ausstattungsniveaus Edition 7 für 15.790 Euro bereits Klima in Serie verbaut.

Das „fehlende“ Navigationsgerät, enthalten im gleichnamigen Navigations-Paket P2 inklusive Rückfahrkamera, gibt es für zusätzliche 1.000 Euro.

Somit liefert Kia den fünftürigen Cee’d mit Klima und Navi zum Kampfpreis von 16.790 Euro. auto.de hält das für ein überzeugendes Angebot.

Datenblatt Kia Cee’d
   
fünftüriger, fünfsitziger Kompaktwagen mit Frontantrieb
   
Länge/Breite/Höhe: 4.310 mm/1.780 mm/1.470 mm
Radstand: 2.650 mm
   
Motoren  
Otto: 1.4-Liter CVVT Saugmotor, 73 kW/100 PS, 137 Nm
1.6-Liter GDI Direkteinspritzer, 99 kW/135 PS, 165 Nm
Diesel: 1.4-Liter CRDi 90, Common-Rail-Direkteinspritzer, turboaufgeladen, 66 kW/90 PS, 220 Nm
1.6-Liter CRDi 128, Common-Rail-Direkteinspritzer, turboaufgeladen, 94 kW/128 PS, 260 Nm
   
Höchstgeschwindigkeit: 170 – 197 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 9,9 – 13,5 s
   
Verbrauch im Test (im Mittel) Otto: 6,4 l/100 km
Diesel: 5,6 l/100 km
Verbrauch lt. Hersteller: 4,3 – 5,8 l/100 km
CO2-Ausstoß: 114 – 140 g/km
Schadstoffklasse: A, C
   
Ausstattung
(Serie, Auswahl, Basis):
sechs Airbags, Antiblockiersystem ABS, elektronisches Stabilitätsprogramm ESP, Bremsassistent, aktives Bremslicht, Tagfahrlicht, Berganfahrhilfe, Isofix, Wärmeschutzvergasung, Chromeinfassungen an Lufteinlässen, Radiobedienknöpfen und Rundinstrumenten, höhen- und tiefenverstellbares Multifunktionslenkrad, Servolenkung, MP3-fähiges Audiosystem, elektrisch einstellbare Außenspiegel, Zentralverriegelung, Bordcomputer
   
Gewichte/Zuladung  
Leergewicht: 1.258 – 1.509 kg

Zuladung:

545 – 562 kg
zul. Stützlast: 60 kg
zul. Dachlast: 80 kg
Kofferraumvolumen: 380 – 1.318 l
   
Preise  
Basismodell: ab 13.990 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.)
Topmodell: ab 22.390 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.)
   
Kia gewährt für den Cee’d sieben Jahre Herstellergarantie (oder 150.000 km).

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Gast auto.de

November 28, 2013 um 11:00 am Uhr

Was helmi1966 schreibt, ist totaler Kokolores.
Wartungsintervall beim cee’d 1.6 CRDi liegt bei 2 Jahren oder 30.000km – das ist nicht schlechter als beim Golf.
Und die Garantien (Mobilität, Durchrostung, generell) sind mit bis zu 7 Jahren deutlich besser als bei VW und Co, wo man selbst mit dazugekaufter Garantieverlängerung nicht auf diese Zahlen kommt. Natürlich muss man sich an die Garantiebedingungen halten, egal ob der Schaden mit dem Wartungsintervall in Zusammenhang steht oder nicht…

Gast auto.de

August 16, 2013 um 11:12 am Uhr

Achtung, Ausfall der elektrischen Lenkunterstützung während der Fahrt möglich!
Mein KIA Ceed ist gerde mal 3 Jahre alt, 60 tkm. Angeblich komplette Lenksäule defekt, € 3.200,-
Achtung, Kia will den Schaden nicht über die so hoch gelobte 7 Jahre Garantie abwickeln! Weil ein Wartungsintervall überzogen war! Klar mit Wartung wäre die Lenksäule sicher nicht ausgefallen – ist scheinbar ein Verschleißteil bei KIA.

Also Augen auf oder Finger weg von KIA.

Gast auto.de

Februar 18, 2013 um 2:02 pm Uhr

Boa gut das es mal ein Steuerkettenproblem bei einem Promill der TSI Motoren gab sonst müsste man glatt zugeben das dies zusammen mit den Mazda SkyActive tatsächlich die besten Benzinmotoren am Markt sind.

Danke Zulieferer ! Danke danke danke … wer den wohl geschmiert hat ?

Gast auto.de

Juni 9, 2012 um 5:27 pm Uhr

Nur leider sind die Koreaner in der Motorentechnik noch weit hinterher! Wenig Spritzigkeit, schlechte Elastizität! Hab selber mal nen Hyundai mit 140PS gehabt! Nur wo waren die 140PS? Hab ich nix von gemerkt!
Und im Verbrauch sind sie auch noch hinterher, was das Verhältnis Leitung zu Spritverbrauch angeht! Und es fehlt auch nen Motor in der 200PS Klasse, damit man auch mal nen GTI jagen kann! 😉

Gast auto.de

Juni 8, 2012 um 1:02 pm Uhr

Es ist eigentlich unglaublich was diese Koreaner sich erlauben können. Diese Fahrzeuge sind doch vom Design und Technik alles geklaute Versionen europäischer Premiumfahrzeuge.
Das gleiche Spiel läuft doch auch in IT Branche, alles was Apple entwickel wird gnadenlos von Samsung kopiert.

Volker Dembke

Juni 8, 2012 um 10:36 am Uhr

Die Koreaner zeigen audi vw skoda und seat wo der haken hängt, die verkaufszahlen brechen nicht umsonst zugunsten der koreaner ein. Das bessere ist und bleibt der feind des guten und wenn das gute nur noch aus eigenlob und werbung besteht, muss man eben auch die konsequenzen tregen

Gast auto.de

Juni 8, 2012 um 8:29 am Uhr

Die Ausgewogenheit der neuen TFSI-Motoren besteht leider darin, dass diese nach ca. 50.000km defekt sind, und sich VW nichts davon annimmt und der Kunde für teures Geld den Motor auf eigene Kosten instandsetzen lassen muss. Nein Danke!

Helmut Strube

Mai 27, 2012 um 2:06 pm Uhr

Schön, daß die Koreaner nicht mehr nur möglichst billige Fahrzeuge anbieten! Dank der abgeworbenen Designer hat der Ceed innen und aussen auf jeden Fall sehr gewonnen. Nicht zu übersehen ist aber auch, dass z.B. Motoren, Fahrwerk, Lenkung, Wartungsintervalle .. noch deutlich hinter einem Golf liegen. Gerade dessen Ausgewogenheit in allen Bereichen ist ein erheblicher Freude- und Wohlfühlfaktor beim Fahren.

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