Europas Automarkt erholt sich langsam

Der europäische Automobilmarkt erholt sich langsam von der Krise. Die Pkw-Neuzulassungen sind im Februar europaweit um drei Prozent auf 974 346 Einheiten gestiegen. Bei der Betrachtung der einzelnen EU-Staaten zeigt sich jedoch ein geteiltes Bild.

Manche Staaten wie Deutschland erleben nach dem Auslaufen der Abwrackprämie starke Absatzeinbrüche, in anderen Ländern wie Frankreich oder Großbritannien gibt es dagegen die staatliche Förderung und das damit verbundene Absatzplus noch. Wiederum andere Staaten wie Portugal und Spanien erzielen nach den krisenbedingten Einbrüchen des Vorjahres nun Zuwächse.

Deutschland verzeichnete im Februar mit 194 846 neu angemeldeten Pkw einen deutlichen Rückgang von 29,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Verglichen mit den nicht geförderten Absatzwerten des Februars 2008 bleibt immerhin noch ein Minus von rund 15 Prozent. Doch auch Bulgarien, Estland, Lettland und Rumänien mussten im zweiten Monat des Jahres 2010 hohe zweistellige Verluste hinnehmen. In Portugal stiegen die Zulassungszahlen nach Angaben des europäischen Herstellerverbandes ACEA dagegen um 53 Prozent auf 15 346 Pkw. Die großen europäischen Märkte wie Frankreich, Spanien und Großbritannien verbuchten ebenfalls alle ein zweistelliges Plus.

Zweigeteilt präsentierten sich auch die deutschen Hersteller. Während sich BMW, Ford und Mercedes-Benz über einen Anstieg ihrer Zulassungszahlen auf dem europäischen Markt freuen konnten, mussten die anderen deutschen Autobauer im Februar einen Rückgang verkraften. Volkswagen verlor mit 107 407 Einheiten 1,7 Prozent, die Zulassungszahlen von Opel gingen um 5,8 Prozent auf 65 280 Einheiten zurück. Die beiden Volumenhersteller profitierten im Vorjahr deutlich von dem staatlichen Verschrottungsbonus, nun fehlt er ihnen. Bei Audi stand mit 39 372 Fahrzeugen ein Minus von 6,4 Prozent. Einen Einbruch von 22,4 Prozent auf 5 313 Einheiten musste der Kleinwagenhersteller Smart hinnehmen, dessen Cityflitzer im Vorjahr außerordentlich gut abgesetzt worden sind. Die Konzernschwester Mercedes-Benz rettete im Februar dagegen mit 34 774 Pkw ein hauchdünnes Plus von 0,8 Prozent. BMW erreichte mit 35 166 Autos ein Plus von 6,7 Prozent. Konnten die beiden Premiumhersteller im Vorjahr nicht von der Abwrackprämie zehren und verloren Anteile gegenüber Konkurrenten mit kleinen, günstigen Fahrzeugen, normalisiert sich die Lage mittlerweile wieder. Ford verbuchte im Februar 82 047 in Europa neu angemeldete Fahrzeuge, was 2,3 Prozent mehr waren als noch im Vorjahr.

Insgesamt setzten die deutschen Hersteller im Februar 369 547 Einheiten auf dem europäischen Markt ab, rund 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Verkaufszahlen der französischen Hersteller mit der PSA Group und Renault stiegen um gut 21 Prozent auf 237 068 Einheiten, was vor allem dem Erstarken des Heimatmarktes zu verdanken ist. Die japanischen Autobauer mussten dagegen einen Rückgang von nahezu 16 Prozent auf 111 317 Pkw hinnehmen, was auch auf die derzeitigen Rückrufaktionen und den damit verbundenen Imageverlust von Marken aus Fernost zurückzuführen ist.

Neben dem europäischen Markt befinden sich auch andere internationale Märkte im Aufschwung. In den USA wurden im Februar 778 200 Pkw zugelassen, was einem Zuwachs von 13,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) stiegen die Zulassungszahlen in Japan um 21,9 Prozent auf 395 600 Einheiten. Auf dem Wachstumsmarkt Brasilien gab es ein Plus von 10,5 Prozent auf 211 300 Pkw. Chinas Zulassungszahlen schnellten um 51,8 Prozent auf 718 600 Einheiten, Indien verzeichnete einen Zuwachs um 34 Prozent auf 194 600 Pkw.

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