Mercedes-Benz

Genf 2014: Mercedes-Benz mit „CarPlay“ von Apple

Genf 2014: Mercedes-Benz mit Bilder

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Apple hat es mal wieder geschafft. Wo immer der Datenriese aus dem Silicon Valley sonst eine Neuheit präsentiert, kann er sich der Aufmerksamkeit sicher sein. Dieses Mal gab es aber keinen Soloauftritt. Denn die Kalifornier sind auf dem auf dem altehrwürdigen Genfer Automobil-Salon (4.-16.3.2014) mit „CarPlay“ nur einer der Spieler, weil das neue Apple-Betriebssystem in einer Mercedes-Benz C-Klasse steckt. Die Stuttgarter sehen sich damit zwei Jahre nach dem Angebot von „Drive Kit Plus“ und „Digital Drive Style-App“ weiterhin als Trendsetter bei der Smartphone-Integration ins Auto.

Bereits bei der Worldwide Developers Conference „iOS in the Car“ hatte Apple 2013 den Weg ins Auto vorgezeichnet und heute in Genf die Kooperation mit den Stuttgartern bekanntgegeben. Auch mit Volvo und Ferrari bestehen offenbar Vereinbarungen. BMW, Ford, Toyota und Nissan sollen auf Mercedes-Benz folgen.

Mit Carplay sollen die Möglichkeiten im Auto weit über das hinausgehen, was bisher durch das Verbinden des Autos mit einem Smartphone möglich war. Mit dem neuen Betriebssystem wird die Benutzeroberfläche eines iPhone 5 samt Apps auf den Monitor in der Mittelkonsole gespielt. Auch die Spracherkennung Siri kann genutzt werden. Doch auch Carplay wird nicht alle Fähigkeiten eines iPhones ins Auto überführen. Zum einen wird die Art der Apps, die im Auto laufen, eingeschränkt sein. Videostreaming und Spiele werden aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht dabei sein. Das System soll unterstützen, nicht ablenken. Zum anderen lässt sich die Art der iPhone-Bedienung nicht auf einen Mercedes-Benz übertragen, weil die Stuttgarter bewusst keine Touchscreens einsetzen.

Google arbeitet ebenfalls an einem Incar-Infotainmentsystem: Sobald das auf den Markt kommt, wird auch die Android-Welt in Mercedes-Fahrzeuge einziehen können. Doch schon heute lassen sich alle gängigen Telefone mit dem Multimedia-System Comand Online verbinden und ermöglichen den Zugang zum Netz und damit auch die Nutzung der Mercedes-Benz-Apps.

Im Laufe des Jahres soll Carplay auch in anderen Mercedes-Modellen angeboten werden. Termine werden zur Zeit noch nicht genannt. Auch die Fragen nach dem Preis – man spricht von wenigen hundert Euro – und nach der Nachrüstbarkeit bleiben in Genf noch unbeantwortet.

Der gemeinsame Weg von Apple und Mercedes-Benz kann niemanden überraschen. Nicht erst bei der Einweihung des eigenen Entwicklungszentrums im Silicon Valley im vergangenen Jahr hatten die Stuttgarter angekündigt, tiefer in die Integration der Smartphone-Technologie einsteigen zu wollen und sich auch für diese Kooperation dicht am Epizentrums der IT-Technologie angesiedelt. Von den Entwicklern im kalifornischen Sunnyvale stammen alle Apps, die Mercedes-Benz anbietet, und heute schon eine Reihe von Ideen, wie IT in Zukunft das Automobil beeinflussen wird.

Da Apple bei den Smartphones immer noch den Ton angibt, lag die Kooperation für Mercedes-Benz auf der Hand – und vor der Tür. Vor der Tür des Mercedes-Benz-Entwicklungszentrums in Kalifornien liegt aber auch Google. Die hatten im Januar eine Allianz für ihr Betriebssystem Android mit Autoherstellern angekündigt. Neben Mercedes-Benz sind auch Audi, General Motors, Honda oder Hyundai mit dabei und wollen auch dieses Jahr noch mit Produkten antreten. Wie ein Android-basiertes Infotainmentsystem im Auto aussehen kann, hatte Mercedes-Benz bereits 2011 im SLS AMG gezeigt: Mit „AMG Performance Media“ lassen sich Quer- und Längsbeschleunigungen anzeigen, ebenso Motorleistung, Drehmoment und GaspedalsteIlung. Runden auf der Rennstrecke können aufgezeichnet und zur persönlichen Analyse abgerufen werden. Weitere Funktionen wie Internetzugang und W-LAN-Hotspot geraten da für manchen schnell zur Nebensache.

Das „Konsortium MirrorLink“ aus Herstellern von Smartphones und Autos kann in Genf ebenfalls erste Anwendungen in Serienfahrzeugen vorweisen. Auch hier hat sich Mercedes-Benz seit Jahren in die Entwicklung eingebracht, beginnend 2011 als Gründungsmitglied des Konsortiums. Ziel der gemeinsamen Arbeit ist die Entwicklung eines einheitlichen Standards für die Integration von Smartphones in die Fahrzeugarchitektur. Neben iOS- und Android-Geräten soll so die maximale Kompatibilität für Mobiltelefone mit anderen Betriebssystemen entstehen.

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