Genfer Salon 2010: Hybridmodelle und andere Lichtblicke

Zeichendeuter könnten es als gutes Omen verstehen: Zeitgleich mit dem Beginn des 80. Genfer Auto-Salons klart der Himmel über dem Mont Blanc auf und sendet erste Sonnenstrahlen auf die Frühjahrschau der gebeutelten Automobilbranche. Mehr als 100 Welt- und Europapremieren auf dem Palexpo in Genf sollen die dunklen Wolken der weltweiten Wirtschaftskrise des Vorjahrs vertreiben.

Neuheiten vernunftorientiert

Dabei präsentieren sich die Neuheiten vernunftorientiert wie selten zuvor. Zwar gibt es auch in diesem Jahr wieder die traditionellen Sportwagen und Luxuslimousinen zu bewundern, im Zentrum stehen aber ganz klar die alternativen Antriebe, sparsame Alltagsautos und praktische Familienfahrzeuge. Präsentiert wird das alles wie gewohnt in den kleinen, aber feinen schweizerischen Messehallen: kompakt und dicht wie nirgends sonst.

Im großen Stil auf dem Programm

Einen starken Auftritt legt in Genf vor allem der Hybridantrieb hin. Erstmals steht er auch bei deutschen Herstellern im großen Stil auf dem Programm. So polieren etwa die SUV-Schwestermodelle VW Touareg und Porsche Cayenne mit dem [foto id=“146881″ size=“small“ position=“right“][foto id=“146882″ size=“small“ position=“right“]Öko-Doppelantrieb ihr Spritschlucker-Image auf. Und das durchaus beeindruckend: Der Normverbrauch von 8,2 Litern Super schmückt ansonsten gemütliche Mittelklasselimousinen. Dass der Sparantrieb auch einem Supersportwagen steht, zeigt die bereits sehr seriennahe Studie Porsche 918 Spyder. Eine Runde auf dem Nürburgring soll mit Hilfe eines rund 500 PS starken Benziners und dreier Elektromotoren mit insgesamt 218 PS in rekordverdächtigen 7:30 Minuten absolviert sein. Auch BMW, Mercedes-Benz und Audi zeigen Studien ihrer kommenden Hybridmodelle, die ab 2011 starten und dann auch rein elektrisch fahren können. Während die Deutschen also zunächst die exklusiven Fahrzeugklassen hybridisieren, weiten die Japaner ihr Angebot immer weiter aus. Mit dem Toyota Auris Hybrid und dem Lexus CT feiern gleich zwei Prius-Ableger Premiere, die den europäischen Geschmack deutlich besser treffen dürften als der gewöhnungsbedürftige Technikpionier. Wettbewerber Honda will dem Öko-Antrieb mit dem kompakten Coupé CRZ ein Plus an Fahrspaß verpassen. Auch Elektroautos sind bei fast jedem Konzern zu sehen, auf den Markt kommen die ersten Modelle wie der Nissan Leaf und der Peugeot Ion aber erst zum Jahreswechsel.

Familienauto-Fahrer

Familienauto-Fahrer haben es gerne etwas weniger exotisch. Und auch sie werden in Genf mit zahlreichen Premieren [foto id=“146883″ size=“small“ position=“left“]bedacht. Hingucker ist etwa der Mini-Van Opel Meriva mit seinen im Rolls-Royce-Stil gegenläufig öffnenden Türen. Hinzu kommen viel Raum und variable Sitze. Eine Klasse größer zeigt sich der neue VW Sharan erstmals der Öffentlichkeit; er bietet bis zu sieben Passagieren Platz und erleichtert den Hinterbänklern den Einstieg durch große Schiebetüren. Wem für Kind und Kegel auch ein klassischer Kombi reicht, kann den 2011 startenden Ford Focus Turnier in Augenschein nehmen oder den italienisch-schicken Alfa Romeo Giulietta bewundern. Bei Volvo zeigt sich zudem der neue S60, der endgültig mit dem Kastendesign der Marke abschließt und auf geschwungene Karosserielinien setzt.

Cityflitzer

Nach der Kleinwagenflut der vergangenen Messen ist es um die Cityflitzer etwas ruhiger geworden. Mit dem Audi A1 kommt nun ein Modell, das den Anspruch hat, der Klasse die Krone aufzusetzen. Mit edler Materialauswahl, Top-Verarbeitung und sportlichem Design will das Schwestermodell des VW Polo vor allem dem Mini von BMW die Kundschaft abgraben. Auch beim alternativen Antrieb will der Kleine vorweg fahren und präsentiert sich gleich auch mit Elektromotor.

Traditionell zahlreiche Konzeptautos

Bei den traditionell zahlreichen Konzeptautos stellt Mercedes in diesem Jahr den Hingucker. Der in fließenden Linien gestaltete Mercedes F800 [foto id=“146884″ size=“small“ position=“right“]Style läutet eine Design-Wende bei den Stuttgartern ein. In dieser Form wird der coupéhafte Viertürer zwar nie in Serie gehen, Elemente des Designs werden sich aber in kommenden Modellen finden. Auch der Peugeot SR1 soll die neue Designlinie seines Herstellers zeigen und braucht sich vor den Traumautos von Aston Martin oder Ferrari nicht zu verstecken. Eine neue Vision der automobilen Zukunft bietet hingegen Rinspeed mit der Elektro-Stadtflitzer-Studie UC?; der emissionsfrei fahrende Winzling soll lange Strecken im maßgeschneiderten Eisenbahnabteil mit bordeigener Tankstelle zurücklegen können.

80. Genfer Autosalon

Der 80. Genfer Autosalon öffnet von 4. bis 14. März 2010 seine Tore. Der Eintrittspreis für Erwachsene beträgt 14 CHF, umgerechnet rund 9,50 Euro. Kinder zwischen sechs Jahren und 16 Jahren zahlen 8 CHF, rund 5,50 Euro. Bei Gruppen ab 20 Personen werden pro Person 6,10 Euro fällig. Informationen zu Anreise und Unterkünften finden sich unter www.salon-auto.ch.

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