IAA 2009: Weniger, sauberer und effizienter – das Auto von Morgen

Von Sascha Gorhau

Es geht immer noch ein bisschen weniger: Getreu diesem Grundsatz, treten zur diesjährigen IAA in Frankfurt einige Autohersteller an, ihr Licht unter einen großen grüne Scheffel zu stellen. Allen voran präsentiert Chevrolet mit dem Volt seine Version eines 1-Liter-Autos. Auch Wolfsburg möchte da mit nichts nachstehen. So ist dieser Tage zu vernehmen, dass auch VW beabsichtigt, das Konzept seines 1-Liter-Fahrzuegs vorzustellen. Man darf also gespannt sein.



Sensation in der Alten Welt: Volkswagen will auf der Internationalen Automobil Ausstellung im September ein Ein-Liter-Auto präsentieren. Das bestätigte der Konzern. Der Wagen dürfte etwa 2013 serienreif sein. VW wolle mit dem Zweisitzer eine Marktnische erschließen, so ein Sprecher weiter.

Für den niedrigen Verbrauch soll ein optimierter Dieselmotor mit nur zwei Zylindern sorgen. Mittels Zwangsbeatmung in Form von Turbo oder Kompressor leistet das Aggregat zwischen 30 und 45 PS. Das klingt nach wenig Kraft, wird allerdings bei näherer Betrachtung des Fahrzeugs relativiert.

Der Wagen soll lediglich 350 Kilogramm wiegen. Das niedrige Gewicht ist ein Resultat konsequenter Leichtbauweise. So besteht die Karosserie aus Kohlefaserverbundstoffen. Aluminium, Titan oder auch Keramik sind weitere Materialien, die Verwendung finden.

Erst gestern hatte General Motors für eine Sensation in der Neuen Welt gesorgt: Der ums Überleben kämpfende US-Autokonzern hatte angekündigt, das von einem Benzingenerator unterstützte Elektroauto Volt solle nur einen Liter Sprit für 100 Kilometer Stadtverkehr verbrauchen.

Die Verbrauchsdaten für den Volt basieren GM zufolge auf einer mit der zuständigen US-Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency) abgestimmten Methode. Demnach kommt der Chevy Volt im Stadtverkehr mit einer Gallone Sprit (rund 3,785 Liter) 230 US-Meilen (370 Kilometer) weit.

Der Volt kann mit seiner Batterie gut 60 Kilometer weit fahren, bevor diese leer ist. Das Benzin sorgt nun nicht mehr direkt für den Vortrieb, sondern befeuert einen Generator, der die Batterie unterwegs auflädt. Mit vollem 55-Liter-Tank soll der Fahrer somit bis zu 1000 Kilometer weit kommen.

Zu Hause kann die Batterie zum Aufladen an die Steckdose. Der Wagen ist damit ein Zwitter aus einem reinen Elektrofahrzeug und heutigen Hybridautos mit Strom- und Benzinmotor. Viele Volt-Fahrer könnten zudem künftig ausschließlich im Elektrobetrieb unterwegs sein, weil etwa beim Pendeln ins Büro die Reichweite der Batterie genüge, sagte der GM-Chef Fritz Henderson.

Auf einen Preis wollte sich Henderson jedoch nicht festlegen lassen. Frühere Konzernaussagen prognostizierten rund 40.000 Dollar, also knapp 28.000 Euro. Der Firmenchef räumte aber ein, dass die erste Generation des Autos wegen der Technologie und der Batterie noch vergleichsweise teuer sein werde.

Der Volt soll nach bisherigen Plänen gegen Ende 2010 auf den Markt kommen. Die bisherige GM-Tochter Opel will die europäische Variante unter dem Namen Ampera ab 2011 verkaufen.

In den vergangenen Jahren hatte Toyota mit dem Hybridauto Prius weltweit den Standard für ökologische Automobile gesetzt. Durch seine Technologie kommt der Volt auf einen rechnerisch mehr als viermal besseren Verbrauchswert als der Japaner. Im Alltag muss der Volt dies allerdings noch beweisen.

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