Kleiner Überblick über Mini-Reisemobile

Das Verreisen mit dem Wohnmobil ist für viele Deutsche nach wie vor ein Traumurlaub. Aber nicht jeder kann oder will mit einem Dickschiff fahren, das wegen seiner Abmessungen manch netten Urlaubsort mit engen Gassen gar nicht erreichen kann; und das überdies den größten Teil des Jahres mehr oder weniger ungenutzt herumsteht. Obendrein setzt der Geldbeutel der Kauffreude auch oftmals enge Grenzen.


Interessante Marktnische

Mini-Reisemobile bieten einen Ausweg. Denn sie besetzen – aufbauend auf der Basis von Hochdach-Kombis oder Kleintransporten – eine für immer mehr Campingfreunde interessante Marktnische. Das zeigt deutlich der Erfolg des VW Caddy Tramper, von dem im vergangenen Jahr mehrere hundert Exemplare verkauft wurden. Aber auch zahlreiche Ausbauspezialisten haben Lösungen im Programm, die aus dem Lieferwagen ein rollendes Heim machen. Alle Mini-Reisemobile bieten zwei bis vier Schlafplätze. Damit sind sie für den schnellen Ausflugstrip am Wochenende oder die Urlaubsreise geeignet.

Kompakte Abmessungen – Großer Vorteil

Der wohl größte Vorteil der Mini-Wohnmobile sind ihre relativ kompakten Abmessungen. Die Außenlänge begrenzt sich oft auf rund fünf Metern. So sind die Fahrzeuge auch während des ganzen Jahres und als einziges Fahrzeug der Familie im Gebrauch. Die Fahrt ins Büro oder zum Sportplatz ufert nicht in eine langwierige Suche nach einem geeigneten Parkplatz aus. Dennoch vier bis sieben Sitzplätze erlauben die Beförderung der Familienmitglieder im Alltag, und ein ausreichend großer Laderaum fasst lässig den Wocheneinkauf. Selbst die Varianten mit Aufstell-Schlafdach bleiben meist noch unter zwei Metern Höhe, und damit (Tief-)Garagen-tauglich.

Ausstattung

Die Hersteller spendieren ihren Mobilen für den Einsatz abseits urbaner Ballungsräume eine – im Vergleich zu „echten“ Reisemobilen – etwas spartanische, aber durchaus hinreichende Ausstattung. Für den Kaffee am Morgen oder die Zubereitung einer heißen Suppe sind fest montierte oder herausnehmbare Kocher mit ein oder zwei Flammen an Bord. Frischwasser [foto id=“287768″ size=“small“ position=“right“]für die Körperpflege oder den Abwasch wird in Kanistern mit zehn oder zwanzig Litern Inhalt gebunkert. Gekühlte Getränke und frische Lebensmittel stellt eine Kühlbox zur Verfügung. Sie ist serienmäßig an Bord oder gegen Aufpreis zu haben. Der ist meist im Heck untergebracht und über die Heckklappe zugänglich. So kann im Freien gekocht und gespült werden. Einerseits sorgt das für pures Outdoor-Feeling, andererseits ist die Nutzung der Mobile damit auf die wärmere Zeit des Jahres begrenzt. Den Lebensraum erweitern optional lieferbare Heckzelte, die zudem Schutz vor Regenschauern oder neugierigen Blicken der Camping-Nachbarn bieten. Den Campingplatz werden Besitzer von Mini-Reisemobilen ohnehin hin und wieder aufsuchen müssen. Denn Nasszellen mit Dusche stehen in den Fahrzeugen nicht zur Verfügung, sie lassen sich auf dem begrenzten Raumangebot nicht realisieren.

Alltags-, Berufs- und Freizeit-Einsatz

Eine vielseitige Nutzung der Fahrzeuge im Alltags-, Berufs- und Freizeit-Einsatz erlauben herausnehmbare Einrichtungen. Die bieten etwa Unternehmen wie C-Tech, Terracamper oder Vanessa an. Diese Firmen haben sich auf den Ausbau von Hochdach-Kombis verschiedener Hersteller spezialisiert. Sie offerieren ihre Möbelsätze für Citroën Berlingo und den baugleichen Peugeot Partner, Fiat Doblo, Opel Combo, Renault Kangoo, VW Caddy und ähnliche Fahrzeuge. Die Möbelsets sind meist modular aufgebaut und leicht demontierbar. Nach Ausbau steht dann wieder ein vollwertiger Kleintransporter zur Verfügung. Vorteil der Möbel-Sets: Sie können auch in gebrauchten Fahrzeugen oder Leasing-Mobilen installiert werden. Angeboten werden Küchenmodule mit Kocher und Waschbecken, Stauschränke in verschiedenen Dimensionen und kombinierte Sitz-/Schlaf-Möbel. Kocher und Kühlboxen in unterschiedlichen Größen für das Küchenmodul gibt es meist gegen Aufpreis.

C-Tech beispielsweise bietet mit der Van-Box für 1 450 Euro eine Schlafgelegenheit für zwei Personen, unter der sich auch Stauraum befindet. Eine abklappbare Arbeitsfläche kann als Tisch genutzt werden. Mit den Ausbauten des neuen Fiat Fiorino und seiner baugleichen Brüder Citroën Nemo und Peugeot Bipper dürfte C-Tech auf dem deutschen Markt das wohl kleinste Campingmobil anbieten. Das kompakte Fahrzeug ist auch mit Ausbau im Alltag weiterhin als Fünfsitzer nutzbar. Die Liegefläche ist zwar nur 1,70 Meter lang, allerdings mit 1,15 Metern recht breit. So bleibt diagonal eine Länge von fast 1,90 Meter, was für eine Person reichen kann.

Der große Vorteil der Möbel von Terracamper aus Hagen ist ihr geringes Gewicht. Die besonders leichten Möbel-Sets lassen sich daher einfach ausbauen und es bleibt ausreichend Zuladung. Wer nur eine Liegefläche braucht, bekommt bei [foto id=“287769″ size=“small“ position=“left“]den Hagenern mit dem „Fastsleep“ für 1 180 Euro inklusive Matratze ein Doppelbett, lieferbar in drei Breiten und zwei Höhen. Außerdem gibt es neben kompletten Einrichtungen zu Preisen ab 2 590 Euro bei Terracamper auch individuelle Einbauten nach Kundenwunsch.

Speziell auf Fahrzeuge von VW hat sich Vanessa eingeschossen. Ein Beispiel ist die Vollausstattung für den Caddy Life und Maxi. Für 4 986 Euro gibt es geänderte Seitenverkleidungen für ein breites Bett, eine Systemküche mit Gaskocher, Spülschüssel, Wasserpumpe und -tank, Besteckkasten, eine Vorrichtung für eine Kompressor-Kühlbox sowie das Schlafsystem mit einer Liegefläche von 1,90 Meter mal 1,35 Meter. Für den Caddy mit dem 1,9-Liter-Diesel mit 77 kW / 105 PS liegt mit komplettem Ausbau dann bei einem Preis von 24 900 Euro.

VW Nutzfahrzeuge

Einen anderen Weg geht VW Nutzfahrzeuge selbst. Die Hannoveraner setzen beim Caddy und Caddy Maxi in der Version Tramper auf eine einfache Bettlösung. Den Tramper gibt es sowohl als kurzen Caddy für 20 735 Euro wie auch als um 47 cm längeren Caddy Maxi für 24 882 Euro. Die Maxi-Ausführung bietet logischerweise mehr Platz und ist daher die bessere Wahl. Bei beiden Modellen geht der Bettenbau recht simpel über die Bühne: Einfach die Sitze umlegen und die 1,10 Meter mal 2,00 Meter große Matratze ist für die Übernachtung bereit. Für Gepäck und Urlaubsutensilien gibt es praktische Stautaschen, die obendrein die hinteren Seitenfenster lichtdicht abdecken. Die Liegefläche ist komplett herausnehmbar, der Caddy steht so für Transportaufgaben bereit.

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

zoom_photo