Kommentar: Michael Schumacher will den Spaß

Die Fakten sind ernüchternd: Nach dem vierten Formel-1-Rennen seit dem Re-Start seiner Karriere ist der siebenfache Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher von der Spitze des Feldes weiter entfernt als er sich erträumt hätte.

Oder etwa nicht? „Ich bin davon überzeugt, dass Mercedes GP Petronas für den Kampf um die Weltmeisterschaften in einer sehr guten Position sein wird, und ich werde meinerseits alles dafür tun“, sagte er am 25. Januar 2010 auf der Team-Präsentation in Stuttgart. Bereits bei der Bekantgabe der weltmeisterlichen Ehe zwischen Mercedes-Benz und Michael Schumacher, einen Tag vor Weihnachten 2009, sagte er: „Jetzt kann ich dem Stern hoffentlich etwas zurück geben.“ Zurück geben deshalb, weil sich seit dem Start seiner Karriere der Kreis mit dem Engagement bei Mercedes-Benz ab 2010 schließt.

Wer glaubt, dass der Wahl-Schweizer mit seinem Mercedes MGP W01 auf der Rennstrecke voller Kraft strotzt wie der isländische Vulkan Eyjafjallajökull Asche in die Luft sprengt, der musste nur einmal dem Mercedes-Benz-Werksfahrer während seiner 56 Runden langen Grand Prix Fahrt rund um den Shanghai International Ciruit zu schauen. Der Kämpfer im Regen verlor sich hoffungslos im Mittelfeld. Dagegen fuhr sein junger Teamkollege Nico Rosberg erneut nach dem Malaysia Grand Prix auch in China auf das Podium. Schumacher dümpelt derzeit mit zehn WM-Punkten auf dem 10. Platz des Gesamtklassement; Rosberg mit 50 Punkten ist schon Zweiter im WM-Fahrer-Klassement hinter Weltmeister Button. Wird Nico den Super-Star weiter in seine Schranken weisen?

Wer sich mit der Messlatte Michael messen kann, ist wirklich ein Guter“, soll Mercedes-Benz Sportchef Norbert Haug gesagt haben und lobt gleichzeitig die tolle Leistung von Nico. Aber auch Sebastian Vettel, Lewis Hamilton, Jenson Button und Fernando Alonso fahren permanent an der Spitze und nehmen dem Routinier viel Raum ab. Unbestritten ist, dass der Red Bull, McLaren Mercedes und Ferrari derzeit die besten Boliden auf der Rennstrecke sind. Dennoch – ab dem Europarennen in Spanien (9. Mai in Barcelona) will Mercedes GP mit einem stark modifizierten MGP W01 auf trumpfen. Heute schon den ehrgeizigen Renn-Profi zu unterschätzen, wäre ein Fehler.

Doch gilt es zu wissen: Wie hoch hat sich Michael Schumacher seine persönliche Messlatte für 2010 gelegt? Neben den nackten Zahlen um Rennzeiten und WM-Punkten ist der Faktor Spaß nicht zu unterschätzen, „der steht im Vordergrund,“ so Schumacher. Gut so, lassen wir dem 41-jährigen Ex-Formel-1-Rentner doch seinen Spaß. Schließlich war und ist sein Comeback in der Königsklasse „magisch“ – so F1-Guru Bernie Ecclestone. Magisch war auch der Wert der weltweiten Aufmerksamkeit um die neu geschlossene Ehe.

Der Hype „Schumi“ hat eine wahre Euphorie rund um die angeschlagene Formel 1 ausgelöst und die Kassen wieder etwas gefüllt – weltweit gesehen, genießt der Name Michael Schumacher höchste Anerkennung. Davon profitiert nicht zuletzt die Marke Mercedes-Benz und die F1-Veranstalter allem voran Bernie Ecclestone. Da war es doch eine nette Geste von Ecclestone seinen Freund Schumacher von Shanghai aus gleich in seinem Privat-Jet mitzunehmen. Er war zwar nicht Erster im Rennen, aber auf dem Airport – Spaß muss sein.

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