Mercedes-Benz

Mercedes-Benz: Die (zweite) Geburtsstunde des Automobils

Autos bewegen die Menschheit. Das betrifft nicht nur den Transport von A nach B, sondern auch die Emotionen, die von den Fahrzeugen ausgehen. Diese reichen von grenzenloser Begeisterung der Automobilisten über die recht pragmatische Betrachtung als reinen Gebrauchsgegenstand bis hin zur Verteufelung. Auf die längste automobile Geschichte in Sachen Fahrzeugbau kann Daimler zurückblicken. Die Schwaben feiern in wenigen Monaten das 125-jährige Jubiläum des ersten Automobils: des dreirädrigen Tricycle von Carl Benz. Mit Blick auf diese Feierlichkeiten wollen die Stuttgarter nun „das Auto noch einmal neu erfinden“, wie Daimler-Chef Dieter Zetsche im Rahmen des Pariser Salon verkündete. Damit ist gemeint, dass im Hinblick auf die endlichen Öl-Ressourcen neue Wege für die Mobilität von morgen gefunden werden müssen.

Lösung aller Probleme?

Ob das Elektroauto die Lösung aller Probleme ist, steht bei der Stuttgarter Marke genauso in den Sternen wie bei allen anderen. Doch ohne ein strombetriebenes Fahrzeug im Repertoire trauen sich die großen Automobilhersteller schon längst nicht mehr auf eine Messe, wie es die Mondial de l’Automobile in Paris beweist. Die diesjährige wird[foto id=“323511″ size=“small“ position=“left“] aber vermutlich die letzte Messe sein, auf der wir Elektro-Fahrzeuge nur als Showcars sehen, bevor sie dann in die Schauräume der Händler rollen, prophezeit Zetsche. Zu den Mercedes-Händlern wird neben der B-Klasse F-Cell mit Brennstoffzelle auch die A-Klasse E-Cell rollen, die in Paris ihre Publikumspremiere feiert. Der Kompaktwagen wird von einem bis zu 70 kW/95 PS starken Elektromotor angetrieben, die Energie der Lithium-Ionen-Batterien soll für 200 Kilometer Fahrt ausreichen. Das Kofferraumvolumen bleibt mit bis zu 1 370 Litern das gleiche wie bei einer herkömmlichen A-Klasse mit Verbrennungsmotor. Auch den Smart gibt es weiterhin mit Kraft aus der Steckdose. Zunächst sollen 1 500 Exemplare des Smart Fortwo Electric Drive gebaut werden, ab 2012 startet die Großserienproduktion.

125 Jahre Automobilgeschichte

Doch die emissions- und geräuschlosen Surrer sind nicht das Einzige, was 125 Jahre Automobilgeschichte hervorgebracht haben. Nicht gerade ökologisch korrekt, aber dafür äußert schön anzusehen ist der neue CLS. Das Coupé, das im Januar 2011 an den Start geht, verbindet eine elegante Silhouette mit einem ausreichend [foto id=“323512″ size=“small“ position=“right“]geräumigen Kofferraum und kraftvollen Motoren. Den Anfang machen zwei Sechszylinder-Antriebe mit 195 kW/265 PS und 225 kW/306 PS. Immerhin sind die Motoren serienmäßig an ein Start-Stopp-System gekoppelt. Noch deutlich mehr grüne Flagge zeigt die zwei Monate später auf den Markt kommende Dieselvariante mit dem Beinamen „Blue Efficiency“. Der 150 kW/204 PS leistende Selbstzünder der Öko-Variante genehmigt sich laut Hersteller nur 5,1 Liter Sprit je 100 Kilometer. Deutlich mehr Kraftstoff wird in den acht Zylindern des CLS 500 Blue Efficiency verbrannt, der auf 300 kW/408 PS zurückgreifen kann. Auch dieser Motor ist an eine Start-Stopp-Automatik gekoppelt, die bei jedem Ampelstopp für einen Stillstand der Kurbelwelle sorgt. Alle Varianten profitieren von den Leichtbaumaßnahmen des neuen Modells. So sind zum Beispiel die Türen aus Aluminium gefertigt, was im Vergleich mit Stahltüren das Gewicht des Fahrzeugs um 24 Kilogramm reduziert hat. Auch die neue elektromechanische Direktlenkung hilft beim Kraftstoffgeiz und soll bis zu 0,3 Liter Sprit einsparen. [foto id=“323513″ size=“small“ position=“left“]

Automobil als Gebrauchsgegenstand

Das Automobil als Gebrauchsgegenstand repräsentiert der neue Viano auf dem Messestand in Paris. Doch auch der Transporter mit dem Stern kommt nicht am Thema Effizienz vorbei und fährt mit Sparmaßnahmen wie Start-Stopp-System und insgesamt verbrauchsärmeren Motoren unter der Haube vor. Das beweist, dass 125 Jahre nach dem ersten Automobil das Thema Kraftstoffeinsparungen die mobile Welt beherrscht. Angesichts der steigenden Pkw-Population auf der Erde und den gleichzeitig geringer werdenden Ölreserven ist dieses Thema auch keine vorübergehende Modeerscheinung, sondern vielmehr ein Dauerbrenner, der der motorisierten Mobilität an allen Fronten so richtig einheizt.

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