Motorrad-Saison 2011 – Abwärtstrend gebremst

Die Motorradsaison 2011 ist fast vorbei. Grund genug, einen Blick zurück zu werfen. Obwohl sich der Schrumpfkurs der vergangenen Jahre etwas verlangsamt hat, gibt es unter den Herstellern nur wenige lächelnde Gesichter.

Rund 110.000 neue Motorräder und Roller sind laut dem Industrieverband Motorrad (IVM) in den ersten acht Monaten des Jahres neu zugelassen worden. Das sind zwar immerhin 3,73 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2010 – über die nachlassende Bedeutung der zweirädrigen Motormobilität kann das aber nicht hinwegtäuschen. Noch zum Ende des vorigen Jahrtausends rollten mehr als doppelt so viele Bikes neu auf die Straße.

Vor allem die Japaner haben mit der nachlassenden Nachfrage zu kämpfen. Hatten sie früher einen Marktanteil von 80 Prozent, kommt heute nicht einmal mehr jede zweite Maschine von Honda, Kawasaki, Suzuki und Co. Grund dafür dürfte vor allem der fehlende Motorradfahrer-Nachwuchs sein, der sich [foto id=“382900″ size=“small“ position=“left“]jahrzehntelang bei den preisgünstigen Bikes aus Fernost bediente. Heute hingegen können sich nur noch die Hersteller großer und teurer Motorräder über wachsende Absatzzahlen freuen.

Vor allem BMW, seit fünf Jahren unangefochtener Marktführer unter den Motorradherstellern in Deutschland, findet noch genug Kunden unter der älteren und zahlungskräftigeren Klientel. Rund zehn Prozent konnten die Münchner bis August beim Absatz zulegen. Mit rund 17.000 Maschinen kommen sie auf einen Fabel-Marktanteil von mittlerweile rund 24 Prozent. Und auch Harley-Davidson kann sich freuen; mit rund 7.200 Neuzulassungen stehen die hochpreisigen US-Bikes nach einem Plus von zuletzt zehn Prozent schon auf dem vierten Verkaufsrang in Deutschland. Dazwischen ist zwar noch Platz für Honda (8.300 Neuzulassungen) und Kawasaki (7.900), doch zumindest Honda musste zuletzt Absatzeinbrüche von acht Prozent hinnehmen. Kawasaki rettet immerhin einen Zuwachs, wenn auch unter dem Niveau des Gesamtmarkts.

Wie wenig populär Motorradfahren oder zumindest der Motorrad-Kauf mittlerweile ist, zeigt auch ein Blick auf die Bestsellerliste. Mit großem Abstand an der Spitze liegt die BMW R 1200 GS mit rund 5.400 Neuzulassungen. Danach folgen nur noch Fahrzeuge mit homöopathischen Absatzzahlen. Selbst die [foto id=“382901″ size=“small“ position=“left“]Nummer zwei, die BMW R 1200 R, fand bislang lediglich 1.675 Käufer, die Kawasaki ER-6n als Nummer drei überzeugte 1.664 Kunden.

Gewinner der Motorradkrise sind allerdings die Roller. Hier stieg die Zahl der Neuzulassungen um zwölf Prozent auf rund 9.000 Einheiten. Die Zweiräder sind vor allem als preiswerte Alternative zum Auto beliebt. Aber auch hier bekommen die Asiaten nicht so recht ein Bein auf den Boden. Deutlicher Marktführer ist Piaggio; die Italiener stellen mit der Vespa GTS-300 Super (1.800 Neuzulassungen) und dem MP3-400 (1.161 Neuzulassungen) die beiden erfolgreichsten Modelle. Die Konkurrenz aus Japan und Korea kommt höchstens auf die halbe Menge.

In einer Disziplin sind die Japaner aber weiterhin vorn:

Bei den Leichtkrafträdern. Meistverkauftes Modell in der Klasse der Achtelliter-Sportler ist die Yamaha YZF-R125 mit 1.369 Neuzulassungen. Auch auf den Plätzen folgen Asiaten. Einziger Europäer in der Top 5 ist KTM mit der 731 Mal verkauften Duke 125.

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