Mercedes-Benz

Neue Partner, neue R-Klasse, neuer Renner: Bei Mercedes läuft’s (fast) wie geschmiert

New York – Hell’s Kitchen! Nur einen Steinwurf weit ist das Jacob Javits Convention Center, in dem gerade die internationale Autoschau von New York stattfindet, von des „Teufels Küche“ entfernt, einem Stadtviertel in Manhatten, das in der Verlängerung des Westside oder Joe DiMaggio Highways direkt an der Twelfth Avenue entlang verläuft. Es hätte heiß werden können hier für Mercedes am Ufer des Hudson, verdammt heiß.

Dem Fegefeuer entronnen

Doch die Schwaben sind dem Fegefeuer gerade noch einmal entkommen, indem sie sich, sorgfältig geplant, gleich verglichen haben mit der US-Justiz und umgerechnet rund 135 Millionen Euro Strafe dafür zahlen, dass seitens des Konzerns über zehn Jahre hinweg in mehr als 20 Ländern Beamte offenbar bestochen worden sind, um an Aufträge zu kommen. Da hilft es, wenn es auch andere Themen gibt, über die es sich zu sprechen lohnt bei der Messe in New York. Aus aktuellem Anlass.

Renault mit Nissan neuer Partner?

Zum Beispiel über die nun möglicherweise sogar unmittelbar bevorstehende Kooperation mit Renault. „In die“, sagt ein Kollege aus Japan und beruft sich dabei auf einen entsprechenden Bericht der japanischen Wirtschaftszeitung „Nikkei“, „steigt nun wohl auch der Allianzpartner der Franzosen, nämlich Nissan, ein.“ Demnach soll es bereits konkrete Gespräche über die Zulieferung[foto id=“285239″ size=“small“ position=“right“] großer Motoren der Deutschen an die Japaner und umgekehrt über die Zulieferung von Elektroautos und Batterien der Japaner an die Deutschen geben.

Logischer Schritt

Der Schritt scheint logisch. Schon im Roundtable-Gespräch beim Autosalon Anfang März in Genf hatte Daimler-/Mercedes-Chef Dieter Zetsche auch gegenüber auto.de angedeutet, konkret befragt nach Renault, einer nun doch offensichtlich wieder möglichen Ausweitung der Smart-Modellpalette und nach einer Zusammenarbeit im Bereich der leichteren Nutzfahrzeuge, dass eine Kooperation ebenfalls bei Kleinwagen und Transportern generell Sinn machen könne. Die Branche jedenfalls spekuliert bereits seit geraumer Zeit darüber, dass sich gemeinsame Plattformen etwa für die vier Nachfolger der A– und B-Klasse von Mercedes und eine gleiche Basis für Smart/Twingo lohnten.

R-Klasse endlich mit Mercedes-Gesicht

In New York hat Mercedes zudem gerade die Neuauflage seiner für europäische Verhältnisse in der Vorgängerversion zum Teil als zu groß empfundene und zunächst nicht eindeutig positionierte R-Klasse vorgestellt. Die ging, insbesondere für den US-Markt konzipiert und auch dort im Werk Tuscaloosa/Alabama gebaut, vor fünf Jahren an den Start. Weltweit setzten die Schwaben bislang rund 100 000 Einheiten von ihr ab, nicht viel, aber wenn man bedenkt, dass China mittlerweile zum weiter wachsenden Hauptmarkt für diese Baureihe geworden ist, hat sie, wie es ein Mercedes-Mann bei der Weltpremiere formuliert, „noch viel Potenzial nach oben“. Mit der Auffrischung ist sie endlich [foto id=“285240″ size=“small“ position=“left“]auch äußerlich als Modell der Marke erkennbar, hat ein Mercedes-Gesicht bekommen.

Vier-, Fünf-, Sechs- oder Siebensitzer

Die Front ist neu. Vorder- und Hinterwagen betonen die Breite. Die Seitenansicht ist coupéhaft geblieben. Die genauso limousinen- wie vanartig anmutende R-Klasse fährt als Fünfsitzer auch mit langem Radstand vor, kann ebenfalls als Vier-, Sechs- oder Siebensitzer konfiguriert werden. Zwei- oder Allradantrieb sind möglich. Der Kofferraum ist flexibel nutzbar, in der Normalversion passen in ihn bis zu 1950, in der Langversion bis zu 2385 Liter Gepäck hinein. Alle Fünfsitzer verfügen über ein separates Staufach unterm Ladeboden.

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Siebenstufen-Automat ist Standard

Im edlen und mit optionalem Panorama-Glasdach noch lichteren Inneren sollen neue Materialien und Farben die Wertigkeit heben. Unter anderem Stabilitätsprogramm, acht Airbags, Klimaautomatik, 17/18/19-Zöller mit 235/255er-Reifen sowie der Siebenstufen-Automat mit Wählhebel an der Lenksäule und Schaltwippen am Lenkrad sind Standard. Die Extras reichen vom Abstandsregel-Tempomat über die Luftfederung mit Dämpfern, die sich variabel anpassen, und den [foto id=“285241″ size=“small“ position=“left“]Totwinkelassistenten bis hin zur Rückfahrkamera fürs leichtere Einparken und Rangieren.

Marktstart bei uns im September

Drei Sechs- und Achtzylinder-Benziner mit 231 bis 388 PS und vier Sechszylinder-Turbodiesel mit 190, 211 und 265 PS, darunter ein besonders sauberer Bluetec, kündigt Mercedes an. Die 3,0-, 3,5- und 5,5-Liter-Aggregate machen die R-Klasse in der Spitze 215 bis 250 Stundenkilometer schnell. Der Mixverbrauch findet sich mit Werten von rund siebeneinhalb bis über 13 Litern zumindest im Datenblatt. Preise hat Mercedes offiziell noch nicht genannt. Sie werden aber bei 50 000 Euro aufwärts beginnen. Marktstart in Deutschland ist 18. September, im wichtigeren USA sogar schon einen Monat früher im August.

Neuer Kundenrennwagen

So unspektakulär wie die Schwaben das Gerichtverfahren beendet haben, indem sie zwar weiter unter Beobachtung bleiben, aber Gesetzestreue loben, so spektakulär mit dreifachem Tritt auf Gaspedal – Hm! Hm! Hm! – hat Volker Mornhinweg den neuen Kundensport-Rennwagen SLS AMG GT3 auf die New Yorker Messebühne gebracht. Mit Entwicklung, Produktion und Vertrieb von solchen Fahrzeuge eröffnen sich die Affalterbacher nach den Worten des scheidenden Chefs der auf [foto id=“285242″ size=“small“ position=“right“]Hochleistungsfahrzeuge spezialiserten Mercedes-Tochter, der die Leitung der Van-Sparte der Schwaben übernimmt, ein neues Geschäftsfeld.

Mit gezielten Modifikationen

Beim SLS AMG GT3 handelt es sich um die breitere Rennvariante des neuen Flügeltürers, deren Verkauf voraussichtlich im Herbst beginnt. Die Karosserie ist mit neuen, zum größten Teil aus leichtem Carbon gefertigten Komponenten gezielt modifiziert worden. Dazu gehört der vielfach verstellbare Heckflügel. Die Frontschürze weist größere Lufteinlässe auf, um wie die Einlässe unterhalb der vertikalen Bi-Xenon-Scheinwerfer Motorölkühler und Bremsscheiben noch besser mit Kühlluft zu versorgen. Der neben den vier äußeren Flics ebenfalls vorn für Abtrieb sorgende Carbon-Frontsplitter geht direkt in die glatte Unterbodenverkleidung mit dem Heckdiffusor an deren Ende über.

Seriennaher Achtzylinder

Der 6,3-Liter-Achtzylinder entspricht wie vorgeschrieben dem des 571 PS starken Serienfahrzeugs. Weil er weniger wiegt, schafft der über 300 Stundenkilometer schnelle Rennwagen, der die [foto id=“285243″ size=“small“ position=“left“]Teilnahme an populären 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps oder auf dem Nürburgring erlaubt, den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 in deutlich unter vier Sekunden. Die Homologation soll im nächsten März abgeschlossen sein, die Auslieferung noch rechtzeitig vor der Rennsaison 2011 beginnen.

Annäherung schon erfolgt

Des Teufels Küche ist Gott sei Dank jetzt nicht mehr ganz so nah. Auch zur Annäherung an den möglichen künftigen Partner Nissan ist es nun schon gekommen. Jedenfalls räumlich im Javits Convention Center in New York, wo Renault nicht vertreten ist. Alles in allem: Bei Mercedes, so könnte man meinen, läuft’s derzeit eigentlich (fast) wie geschmiert.

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Gast auto.de

April 3, 2010 um 7:25 am Uhr

…mir bleiben die Worte weg. Wie kann MERCEDES ein Auto mit einem solch grässliches Design auf den Markt bringen. Offenbarbar hat MERCEDES INNOVATION und DESIGN zu sprichwärtlich genommen. Schon die neue E-Klasse hat ein Design zum HEULEN! Da wären die Stuttgarter besser beim Modell von 2008 geblieben. Ich glaube kaum, dass dieses Modell einen Erfolg wird. Schade. Ein enttäuschter MERCEDES S-KLASSEFAHRER

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