Paris und der Elektrik-Trick – E-Mobilität

Die französischen Hersteller mögen E-Autos. Jedenfalls sind ihre Angebote zum Teil schon marktreif, während andere noch zuschauen. Für Elektromobilität haben die Franzosen schon von jeher ein Faible. Bereits in den frühen 90er Jahren experimentierten Peugeot und Citroen mit elektrisch betriebene Kleinwagen. Auf dem Pariser Salon kommt nun von den beiden Marken des PSA-Konzerns und vom heimischen Wettbewerber Renault die erste Offensive in der Vermarktung neuer Elektroautos.

Gründliche Unterschiede

Die heutigen Produkte unterscheiden sich gründlich von den damaligen Versuchen, mit Strom zu fahren. Statt bleischwerer, aber leistungsschwacher Batterien wie sie damals im Peugeot 106 eingesetzt wurden, nutzen Peugeot Ion, Citroen C-Zero und Renault Fluence E moderne Lithium-Ionen-Akkus und realisieren damit alltagstaugliche Reichweiten. [foto id=“324238″ size=“small“ position=“right“]

Studien zieren den Messeauftritt

Auf ihrer Heimatmesse glänzen die Franzosen aber nicht nur mit Fahrzeugen, die kurz vor dem Markteintritt stehen. Auch beindruckende oder zumindest witzige Studien zieren den Messeauftritt. Zu letzteren zählt zweifellos der Peugeot BB1, ein futuristisch gezeichnetes Stadtauto, bei dem man  auf den ersten Blick kaum sieht, wo vorne und hinten ist. Mehr der Show dienen Modelle wie der Peugeot EX1, eine extreme Sportwagenstudie, die beim Thema Stromantrieb maximale Beschleunigung und Topspeed vor Alltagstauglichkeit stellt. Ähnlich sportlich kommt auch der Citroen Survolt daher. Er hatte seine Premiere bereits auf dem Genfer Salon und wird nun erstmals den Parisern vorgestellt.

Die Verwandten aus Japan

Zu den heimischen Marken gesellen sich die Verwandten aus Japan. Bekanntlich liefert Mitsubishi den i-MiEV als Basis für die Schwestermodelle von Peugeot und Citroen und Renault ist mit Nissan verbandelt. Auf dem Stand der Japaner spielt der Leaf [foto id=“324239″ size=“small“ position=“left“][foto id=“324240″ size=“small“ position=“left“]als erstes Elektroauto der Marke eine prominente Rolle.

Thema Stromantrieb in Deutschland

Die Deutschen sind beim Thema Stromantrieb noch zurückhaltend. BMW hat das Active E Coupé dabei, das als Erprobungsträger für das 2013 kommende Megacity Vehicle dient. Allerdings steht der stromernde 1er fast versteckt auf einer Empore. Mercedes hat am Stand nebenan die elektrische A-Klasse, die man demnächst verleast, gar nicht dabei. Den Platz für E-Mobilität nimmt die B-Klasse F-Cell mit Brennstoffzelle und Wasserstofftank ein. Der elektrische Smart bekommt dafür Konkurrenz aus dem eigenen Haus. Mit Strom-Scootern wollen die Schwaben urbane Mobilität anders erlebbar machen, eine Idee, die auch bei Mini ankam. Mit den Design-Ideen aus England und Bayern lassen sich jedenfalls hübsche Retroroller gestalten, die natürlich von einem E-Motor angetrieben werden.

Von Audi hätte man in Paris eigentlich eine neue e-tron-Variante erwartet. Tatsächlich haben die Ingolstädter auch geliefert, aber der e-tron Spyder ist ein Dieselhybrid und kein reines E-Fahrzeug. Dafür hat Audi-Schwester Seat den IBe im Gepäck. Der Name steht für „Iberia elektrisch“. Dahinter verbirgt sich ein spaßiges kleines Coupé, das gleichermaßen als Designstudie wie als Technologieträger dient.  

Frankreichs großer Stromkonzern

Am Erfolg der E-Autos hat nicht zuletzt die EDF, Frankreichs großer Stromkonzern, reges Interesse. Entsprechend beteiligen sich die Energielieferanten an der Vermarktung elektrischer Mobilität. So unterstützt man beispielsweise auch den Versuch, aus [foto id=“324241″ size=“small“ position=“right“]dem Volvo C30 ein E-Auto zu machen. Vor allem der Großraum Paris, wo immerhin rund 20 Prozent der Franzosen wohnen, gilt als ideales Spielfeld für die Stromfraktion. Dort ist allerdings eher wenig Platz für Fahrzeuge wie den Volvo.

Eine eigene Stromer-Hall

Eher geeignet für die City scheinen Fahrzeuge, für die der Pariser Salon eine eigene Stromer-Halle zur Verfügung stellt. Die Kleinstmodelle haben oft mit normalen Fahrzeugen wenig zu tun und erinnern mehr an elektrische Golfwagen denn an City-Flitzer. Für das Pariser Verkehrs- und Parkplatzchaos scheinen sie aber geeignet, zumindest passen sie auch in kleinste Lücken. Aber die Zukunft der E-Mobilität stellen sie sicher nicht dar und in Deutschland kommen sie auch nicht auf den Markt.

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