Sonst noch was? Alles über Marktforschung

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Als Autofahrer ist man ein wichtiger Konsument. Schließlich muss man ein Auto zunächst kaufen, dann betanken, unterhalten, reparieren etc. Kein Wunder, dass die Industrie gerne wissen möchte, wie wir so ticken und was wir uns wünschen. Das nennt man dann Marktforschung.

Während sich die europäische Politik also in dieser Woche einmal mehr um die Festlegung von CO2-Werten bemühte, die dank der Bremskünste unserer Bundeskanzlerin dann doch nicht so richtig zustande kam, machen wir Autofahrer was? Wir kaufen laut einer – was denn sonst – Umfrage überwiegend in die Effizienzklasse C eingestufte Neufahrzeuge. Das ist nicht richtig schlimm, aber auch nicht wirklich toll, denn dann würden wir ja mehr  Autos mit einem A+, A oder mindestens mal B erwerben.

Warum verweigern wir Autofahrer so bösartig einen größeren Beitrag zum Umweltschutz? Weil uns die blöde Effizienzklasse egal ist. Wir kaufen lieber tolle Autos. Oder würden am liebsten tolle Autos kaufen. So lernten wir diese Woche aus einer – was denn sonst – Umfrage, dass deutsche Autos in Europa ganz hoch im Kurs stünden. Und es letztlich nur das leidige Geld wäre, das (noch) mehr Menschen vom Kauf eines BMW, Audi, VW oder Mercedes abhielte, um nur mal die besonders günstigen Angebote aus Deutschland zu nennen.

Die Konsequenz daraus: Gerade junge Leute schauen beim Kauf eines Fahrzeugs vor allem aufs Geld und nicht auf Marke oder Fahrzeugklasse. Größe spielt also bei jungen Menschen keine Rolle, zumindest nicht beim Auto und zumindest wenn wir dieser – was denn sonst – Umfrage trauen dürfen.

Sollten Automobilhersteller daher mehr günstige Produkte sozusagen für Neu-Einsteiger auf dem Pilotensessel anbieten? Das wäre zwar schön. Bliebe andererseits aber wahrscheinlich unbelohnt, weisen junge Menschen doch die geringste Markentreue auf, wie wir in dieser Woche aus einer – was denn sonst – Umfrage gelernt haben. Gerade die Käufer der auf eine junge Zielgruppe fixierten Marke Mini sind demnach besonders wenig markentreu. Die große Schwester BMW hat dagegen die loyalsten Kunden. Ist ja auch eine deutsche Marke, die alle haben wollen.

Sich ein deutsches Auto wünschen und um möglichst wenig Probleme zu haben das einer anderen Marke fahren. Das könnte man zumindest auf den ersten Blick für das Ergebnis einer großen – was denn sonst – Umfrage unter Autofahrern halten, die diese Woche veröffentlicht wurde. Demnach sind Fahrer der schwedischen Marke Volvo und japanischer Marken besonders zufrieden. Auf den ersten sechs Plätzen findet sich als deutscher Hersteller nur Mercedes, gerade mal so auf dem Treppchen, also dem dritten Rang, unstandesgemäß umgeben von Toyota, Mazda, Mitsubishi und Honda. BMW findet sich nicht mal in den Top 10, obwohl das doch die Marke mit den loyalsten Kunden war. Oder schmeißen wir jetzt irgendwas durcheinander?

Marktforschung macht müde. Müde sind übrigens auch viele Autofahrer im Stau. Jeder Dritte nutzt den Stillstand laut einer – was denn sonst – Umfrage angeblich für einen ebensolchen geistigen, wenn wir das Wort „dösen“ richtig interpretieren.

Wer jetzt zu einem Energy-Drink greift, um wieder wach zu werden, macht einen Fehler: zu viel Zucker und zu wenig Koffein. Der gute alte Kaffee, so nicht das Ergebnis einer Umfrage sondern der Untersuchung einer Fachzeitschrift, ist immer noch das beste Mittel, um sich kurzfristig und kurzzeitig einen Schub zu geben. Weg mit dem roten Bullen, her mit der Thermoskanne. Das ist zwar spießig, aber wirkungsvoll.

Apropos spießig: Könnten Sie sich vorstellen, ein Autobahnkreuz im Wohnzimmer hängen zu haben? Ja, auch das geht. Ein Kölner Künstler hat die Schönheit der Knotenpunkte (aus der Vogelperspektive, nicht wenn man auf dem Kreuz im Stau steht) entdeckt und bildet sie in seinen Kunstwerken nach. Sieht wirklich gut aus.

Was bleibt also an Erkenntnisgewinn aus dieser Woche? Wir Konsumenten hätten gerne ein deutsches Auto, sind aber eher mit einem japanischen zufrieden. Sind wir zusätzlich auch noch jung, muss unser Fahrzeug vor allem günstig sein, was uns aber nicht davon abhält beim nächsten Kauf eine andere Marke zu wählen.

Puh, da bleibt nur noch, uns mit einem Kaffee (nicht mit einem Energy-Drink) in der Hand aufs Sofa zu setzen und uns das frisch erworbene Autobahnkreuz an der Wand anzuschauen, während auf demselben zur gleichen Zeit der Stau tobt, in dem jeder Dritte döst und mit seinem Fahrzeug der Emissionseffizienzklasse C immer noch keine 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt.

So einfach kann Marktforschung sein. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.

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