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Test BMW X3 xDrive35i – SUV mit Racer-Genen

Von Holger Zehden – Trotz Geländewagen-Optik sind viele SUVs genauso gut oder schlecht für Offroad-Fahrten geeignet wie jede beliebige Limousine. Doch da der Kunde auch nicht danach verlangt, geht der Trend aktuell zu immer Kraftstoff-effizienteren Fahrzeugen die häufig nur noch über Zweiradantrieb verfügen. Mit dem BMW X3 xDrive35i bat auto.de jedoch ein Fahrzeug zum Test, das sich völlig gegen diesen Trend sträubt. Im Markt muss sich das Premium-SUV etwa gegen einen Audi Q5 oder Volvo XC70 behaupten.

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Fahreindruck – Sportwagen im SUV-Pelz

Bisher ist es ja leider meist so; je effizienter ein Wagen ist, desto weniger Fahrspaß bietet er. Manche Hersteller versuchen an dieser Stelle einen Kompromiss einzugehen. Der BMW X3 xDrive i35 pfeift hingegen [foto id=“388849″ size=“small“ position=“left“]auf Effizienz und Umweltverträglichkeit und bietet dafür Luxus, Technik vom feinsten und jede Menge Fahrspaß. Als Herz verpflanzt BMW dem stärksten Benziner der X3-Palette den daher einen Reihen-6-Zylinder mit Doppel-Turbolader. Das gleiche Aggregat soll eigentlich noch in diesem Jahr den neuen BMW M1 befeuern. Trotz des enormen Leergewichts des X3 von 1.880 kg, mutiert der X3 xDrive 35i damit zum König der Überholspur. Gibt man ihm die Sporen, katapultiert der 225 kW/306 PS Sechszylinder-Biturbo das massige SUV mit markigem Sound in nur 5,7 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Mit der optionalen dynamischen Dämpfer Kontrolle kann man das Fahrwerk – je nach Gelände und Fahrweise – komfortabel federnd oder sportlich straff stellen. Dank permanentem Allradantrieb kommt der X3 auch durch unwegsames Gelände. Einziges Hindernis dürften hierbei die enormen Instandsetzungskosten für etwaige Schäden am teuren Blechkleid sein.

Doch dürfte der X3 mit Rennsport-Motor ohnehin so gut wie nie asphaltierte Straßen verlassen, denn dort kann er sein volles Potenzial entfalten. Auch bei schnellerer Fahrt dringen Wind und Reifenabrollgeräusche  nicht vordergründig in den Innenraum. Gleiches gilt für den Motor, der sich lediglich unter Volllast markig brummig bemerkbar macht. Neben sportlichem Kurvenräubern und Linksfahren auf der Autobahn, fühlt sich der X3 selbst im Stadtverkehr wohl. Dank jeder Menge optionaler Assistenten fällt selbst das Einparken nicht all zu schwer. Vorausgesetzt natürlich, man findet eine Parklücke die groß genug ist, den 4.648 mm langen Koloss aufzunehmen.

Interieur – Technik die begeistert

Der Innenraum ist, wie bei einen BMW dieser Klasse zu erwarten, sehr gut verarbeitet und bestens ausgestattet. Der Arbeitsplatz wirkt aufgeräumt und trotz zahlloser Funktionen nicht überladen. Einen großen Anteil daran hat das ebenfalls optionale Technik-Paket mit dem sogenannten Head-Up-Display. Ursprünglich für Kampfjet-Piloten entwickelt, werden mithilfe eins Projektors im Armaturen, alle wichtigen Fahrdaten direkt ins Sichtfeld des Fahrers projiziert. Während das Blickfeld also geradeaus gerichtete bleiben kann, informiert einen der Wagen mit den scheinbar in der Luft schwebenden Anzeigen über die [foto id=“388850″ size=“small“ position=“right“]aktuelle Geschwindigkeit, gibt Navigationsanweisungen und Diagramme und andere wichtige Informationen wieder. Da der Reflexionswinkel des Projektor jedoch relativ klein ist, kann ausschließlich der Fahrer die Informationen an der Scheibe ablesen. Allen anderen bleibt die Technik verborgen.

Trotz Head-Up-Display verfügt der X3 natürlich auch noch über klassische Rundinstrumente, etwa für Drehzahl und Geschwindigkeit. Am Lenkrad finden sich neben den Schaltwippen für manuelles Gangwechseln noch Bedienelemente für Bordcomputer, Radio, Tempomat sowie die ausgezeichnete Sprachsteuerung des Wagens. Nach einem kurzen Knopfdruck können so nahezu alle Funktionen des Wagens auch ohne manuelle Eingabe bedient werden, wobei die Spracherkennung gut funktioniert. Selbst Eigennamen von Telefonbucheinträgen erkennt das System ohne Probleme.

Als weitere Steuerzentrale im X3 dient der bei BMW mittlerweile obligatorische iDrive-Controller. Über den direkt neben dem Schalthebel in der Mittelkonsole angebrachten Drehschalter lassen sich die Fahrzeugfunktion ebenfalls sehr komfortabel Aufrufen ohne dabei den Verkehr aus den Augen zu verlieren. Für die Einstellung der  dynamischen Dämpfer Kontrolle stehen hier ebenfalls zwei separate Knöpfe zur Verfügung. Im oberen Teil der Mittelkonsole befindet sich das Radio mit CD-Laufwerk und Sendespeicherknöpfen, das Bedienfeld für die Klimaanlage sowie das Display des Infotainment-Systems.

Das Gestühl bietet auf allen Sitzen überaus großzügige Beinfreiheit und sehr guten Sitzkomfort. Zudem verfügt der X3 über viele Ablagemöglichkeiten, wie in den Türen, an den Rücklehnen der Vordersitze oder in der ausklappbaren Mittelarmlehne der Fondsitze. Für ein angenehmes Klima im Fond lässt sich die Klimazone direkt von Fondpassagieren, über ein eigenes Bedienfeld in der Mittelkonsole, bedienen. Der Kofferraum bietet mit 550 Litern bereits ausreichend Stauraum auch für größere Einkäufe. Zudem lässt sich die dreiteilige Rückbank im Verhältnis 40:20:40 umklappen, wodurch der X3 zum 1.600-Liter fassenden Raumwunder wird.

Ausstattung

Neben viel Platz bietet der BMW X3 bereits eine umfangreiche Serienausstattung. Anders als viele Hersteller, geht BMW nämlich nicht den Weg unterschiedlicher Ausstattungsniveaus. Zur Sicherheitsausstattung des X3 zählen[foto id=“388851″ size=“small“ position=“left“] dynamische Stabilitäts-Control (DSC) mit erweiterten Umfängen inkl. dynamische Traktions Control (DTC), xDrive mit variabler Drehmomentverteilung, Nebelscheinwerfer, sechs Airbags, Anti-Blockier-System (ABS) inkl. Cornering Brake Control (CBC) und Bremsassistent sowie die Kindersitzbefestigung ISOFIX für die äußeren Fondsitze.

Zur serienmäßigen Komfortausstattung zählen unter anderem Auto Start Stop Funktion, Bordcomputer, schlüsselloser Motorstart, Klimaautomatik, elektrische Fensterheber vorn und hinten, Funkfernbedienung für Zentralverriegelung, Lederlenkrad und 17-Zoll Leichtmetallräder. Unser voll ausgestatteter X3 mit Topmotorisierung verfügte zudem über serienmäßige Extras wie das 8-Gang Automatik Getriebe Steptronic mit elektronischem Gangwahlhebel, AUX-IN-Anschluss zum Verbinden externer Audioquellen sowie eine Klimaautomatik mit 2-Zonenregelung waren ebenfalls verbaut.

Lediglich gegen Aufpreis bekommt man selbst beim Topmodell Optionen wie Metallic Lack, das M Sportpaket mit Ledersitzen, sportlicher Fahrwerksabstimmung, Geschwindigkeitsregelung mit Bremsfunktion, M Aerodynamikpaket. Ebenfalls aufpreispflichtig sind die Dynamische Dämpfer Control für das Fahrwerk, Rückfahrkamera mit Top View, Park Distance Control (PDC), BMW Head-Up Display, Navigationssystem Professional mit integrierter Handyvorbereitung Bluetooth, automatisch abblende Innen- und Außenspiegel sowie Xenon-Licht für Abblend- und Fernlicht.

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Aggregate

Die Motorenpalette des BMW X3 setzt sich sowohl bei den Benzinern als auch bei den Selbstzündern aus einem Vier- und zwei Sechszylindern zusammen. Den Einstieg bildet der 2.0-Liter Vier-Zylinder Biturbo, der dem X3 xDrive20i zu einer Leistung von 135 kW/184 PS verhilft. Darüber rangiert der 3.0-Liter Sechszylinder des X3 xDrive 28i mit 190 kW/258 PS sowie der 3.0-Liter Sechszylinder-Biturbo unseres Testwagens mit 225 kW/306 PS.

Bei den Selbstzündern beginnt das Spektrum beim X3 xDrive20d, der aus einem 2.0-Liter Vier-Zylinder 135 kW/184 PS Leistung schöpft. Das 3.0-Liter Sechszylinder-Aggregat des X3 xDrive30d leistet bereits 190 kW/258 PS. Den insgesamt potentesten Motor bildet der 3.0-Liter Reihen-Sechszylinder mit doppelter Turboaufladung des X3 xDrive35d, mit 230 kW/313 PS. Während die beiden Vierzylinder serienmäßig mit manuellem 6-Gang-Schaltgetriebe vorfahren und gegen [foto id=“388853″ size=“small“ position=“left“]Aufpreis auch mit  8-Gang-Automatik geordert werden können, gehört letztere bei den Sechszylindern bereits zur Serienausstattung.

Fazit

Rein technisch gibt es am BMW X3 überhaupt nichts zu bemängeln, bietet er doch viel von Allem: Viel Komfort, viel clevere Technik und viel Fahrleistung. Doch kostet das ganze leider auch ziemlich viel Geld. Für den Kauf eines neuen BMW X3 fallen nämlich mindestens 39.600 Euro an. Für das Topmodell X3 xDrive35d müssen mindestens 54.500 Euro angelegt werden. Richtig teuer werden die bajuwarischen Karossen jedoch erst durch die teilweise gesalzenen Preise der Optionsliste. So ist der X3 xDrive35i ab 52.400 Euro zu haben. Dank umfangreicher Sonderausstattung schlug unser Testwagen jedoch bereits mit 70.900 Euro zu Buche. Zudem zeigte sich der M3-Motor extrem durstig. Mit den 8,8 Litern pro 100 km, die BMW für das Aggregat als Durchschnittsverbrauch angibt, bewegten wir den potenten Koloss nie. Selbst bei besonders zarter Behandlung des Gaspedals, zeigte der Bordcomputer mindestens 12,4 Liter Verbrauch. Nach oben sind bei forscher Fahrweise jedoch kaum Grenzen gesetzt.

Damit ist der BMW X3 xDrive35i leider ein Relikt aus grauer Vorzeit, als Verbrauch und Kraftstoffpreise noch eine untergeordnete Rolle spielten. Dies trübt den ansonsten sehr guten Eindruck des bajuwarischen Premium-SUV deutlich.Vielleicht entschließt man sich in München ja zur nächsten Modellpflege auch den X3 zusätzlich als effizientere Hecktriebler anzubieten, wie beim kleinen Bruder BMW X1. Denn alltagstauglich, was immer auch wirtschaftlich heißt, ist der BMW X3 mit M3-Motor nur sehr bedingt.

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Bewertung –
BMW X3 xDrive35i


Exterieur-Design 2,1
Interieur-Design 1,4
Multimedia 1,3
Navigation 1,2
Fahrbetrieb 1,5
Verbrauch 4,0
   
Kosten pro Jahr*
Anschaffungspreis Testfahrzeug 70.900,00 Euro
Kraftstoffkosten** 2.864,40 Euro
Steuern 228,00 Euro
Wertverlust 10.635,00 Euro
Gesamtkosten pro Jahr:   
13.727,00 Euro
Testergebnis/Gesamtprädikat:  
1,3

*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.)
**Kraftstoffkosten bei 1,65 Euro/Liter Super-Kraftstoff und einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern

 

Datenblatt – BMW X3 xDrive35i
kompaktes Premium-SUV mit Allradantrieb xDrive
Länge/Breite/Höhe: 4.648 mm/1.881 mm/1.661 mm
Radstand: 2.810 mm
Motor: Reihen-Sechszylinder Ottomotor mit TwinTurbo
Hubraum: 2.979 ccm
Leistung: 225 kW/306 PS bei 5.800 Umdrehungen pro Minute
max. Drehmoment: 400 Newtonmeter bei 1.200 – 5.000 Umdrehungen pro Minute
Höchstgeschwindigkeit: 245 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 5,7 s
Test-Verbrauch (im Mittel):
12,4 l/100 km
Test-CO2-Ausstoß***: 353,9 g/km
Verbrauch lt. Hersteller: 8,8 l/100 km
CO2-Ausstoß lt. Hersteller: 204 g/km
Schadstoffklasse: Euro 5
   
Ausstattung
(Serie, Auswahl):
Auto Start Stop Funktion, Bordcomputer, schlüsselloser Motorstart, Klimaautomatik, elektrische Fensterheber vorn und hinten, Funkfernbedienung für Zentralverriegelung, Lederlenkrad und 17-Zoll Leichtmetallräder, 8-Gang Automatik Getriebe Steptronic mit elektronischem Gangwahlhebel, AUX-Anschluss
Gewichte/Zuladung
Leergewicht: 1.800 kg
zul. Gesamtgewicht: 2.395 kg
Zuladung: 590 kg
Kofferraumvolumen: 550 – 1.600 l
Preise
Basismodell: ab 37.600,00 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.)
Testwagen: 70.900,00 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.)
Topmodell: ab 54.500,00 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.)
***Basierend auf Berechnungen des bayerischen Landesamt für Umwelt

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Gast auto.de

Dezember 13, 2011 um 8:47 am Uhr

Der Schreiber meinte mit dem M3 Motor, dass dieser 306PS Motor zum M3 weiterentwickelt wird (wurde). Wieso sollten diese SUV nicht gebaut werden, da sie ja flott gekauft werden ? Ich meine, Öl und Benzin sind genügend vorhanden, also brauchen bis es fertig ist und dann erst kommen die umweltschonenden Antriebe !

Gast auto.de

Dezember 13, 2011 um 7:33 am Uhr

Der Autor ist hier (leider) offensichtlich einer technischer Laie mit Hang zum Journalismus und sorgt in seiner Beschreibung der Motorenpalette mit ständig wechselnden V6- / Reihen-6-Zylinder-Bezeichnung für ordentlich Verwirrung!!! Wobei eigentlich jeder auch laienhafte Kenner der Marke weiß, dass bei den "Weiß-Blauen" durchweg Reihenmotoren zum Einsatz kommen!
…und dann will mir ein solcher "Fachmann" einen Testbericht liefern?!? – der zugegebener Massen sonst recht brauchbar und gut lesbar geschrieben ist.
Auch sollte man sich doch aller fairnishalber bei der Bewertung eines Fahrzeuges doch die gesamte Motorenpalette anschauen, bei der sich für ökologisch orientiertere Käufer durchaus auch sparsamere aber nicht minder sportlich Selbstzünder-Alternativen bieten. Auch darf man bei der Gewichtsbetrachtung nicht das Augenmerk darauf verlieren, wieviel Komfort-Elektronik und "tausende" Helferlein mit an Bord sind, die ja bekanntlich doch etwas wiegen. Nicht umsonst hatte das "Entlein" eine doch ein wenig spartanischer Ausstattung mit dem damit einhergehenden Mindergewicht zu Verbuchen! Das kann man sich ja vor dem Kauf überlegen, was einem wichtiger ist 😉
Auch ist der X3 ja nicht wirklich als vom kompakten 3er stammendes Fahrzeug anzusehen, sondern als gewachsener kleiner Bruder vom X5. Wem das Teil zu groß geworden ist, der kann Ja immer noch zum X1 greifen. Auch sind die Mitbewerber des X3 alle etwas gewachsen, was den Hersteller zwingt, hier etwas mit zu wirken…

Gast auto.de

Dezember 13, 2011 um 3:04 am Uhr

Sorry…. 1800 Kg 😉 machts aber nicht wirkich besser 😉

Gast auto.de

Dezember 13, 2011 um 3:03 am Uhr

Was für ein Unfug……… ein SUV einer eigentlich kompakten (3er) Baureihe kommt auf 1880 Kg und will das mit 306 PS beseitigen….. das schlimme ist die alles andere als Ökonomische System funktioniert auch noch halbwegs, rein dynamisch gesehen……… aber dann 70.000 € für nen "Gelände"-3er………. irgendwo hörts auf.

Gast auto.de

November 14, 2011 um 4:02 pm Uhr

Der Motor stammt nicht aus dem M3 – dort ist ein 8-Zylinder verbaut – der Motor ist eher mit dem 335i oder Z4 35i vergleichbar

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