Lancia

Test: Lancia Ypsilon – Der schöne Schein

Als Trendsetter hat man die Marke Lancia schon lange nicht mehr auf der Rechnung. Jahrelang hielten sich die Italiener auf Messen gerade mal mit ein paar Sondermodellen über Wasser, und auch die gegenwärtige Modelloffensive mit umgemodelten Chrysler-Fahrzeugen lässt den Beobachter nicht gerade ins Schwärmen geraten. Immerhin darf die vergangenen Sommer eingeführte Neuauflage des Kleinwagens Ypsilon als eines der wenigen Modelle im Fiat-Konzern mit dem neuen Zweizylinder-Benzinmotor vorfahren und so etwas wie Pioniergeist versprühen. Die Preise für den 63 kW/85 PS starken Twin-Air-Turbomotor mit winzigen 0,9 Litern Hubraum beginnen bei 13.700 Euro.

Erstmals wird der Ypsilon als Fünftürer angeboten – und das ausschließlich. Die Türgriffe verstecken sich dabei wie bei Alfa oder Seat in der C-Säule, was abgesehen von optischen Auswirkungen weder Vor- noch Nachteile hat. Die Rückbank wird man meistens für das schnelle Ablegen von Taschen nutzen; bei 2,39 Metern Radstand geht es für erwachsene Passagiere dort auf Dauer ziemlich beengt zu, und auch das Kofferraumvolumen [foto id=“384716″ size=“small“ position=“left“]fällt mit 245 Litern im Klassenvergleich nur durchschnittlich aus. Zudem muss beim Be- und Entladen eine recht hohe Ladekante überwunden werden. Serienmäßig wird der Ypsilon übrigens als Viersitzer ausgeliefert, eine Rückbank mit nominell drei Sitzplätzen gibt es gegen 50 Euro Aufpreis.  

Cockpit-Gestaltung

Wenig Freude macht die Cockpit-Gestaltung mit den mittig angeordneten Instrumenten. Wer die Hände vorschriftsmäßig am Lenkrad hält, verdeckt mit seiner Rechten den halben Tacho; die Bedienung einiger Regler wird zudem durch den recht hoch angebrachten Schalthebel erschwert. Wie sehr man sich an eine individuell regelbare Intervallschaltung für den Scheibenwischer gewöhnt hat, merkt man erst, wenn es sie nicht gibt: Der Ypsilon hat keine. Qualitativ geht es im Innenraum aber ansehnlicher zu als in vielen anderen Kleinwagen, wenngleich der Ypsilon das Versprechen der durchaus hochwertigen äußeren Optik im Interieur nicht vollständig einlösen kann.

Antrieb

Aus technischer Sicht macht den Ypsilon der neue 0,9-Liter-Turbo-Zweizylinder-Motor interessant, den die Konzernmutternach ursprünglich nur für den Fiat 500 vorgesehen hatte; der Retro-Mini liefert zugleich auch die technische Basis für den Ypsilon. Tatsächlich sind die Italiener der momentan einzige Hersteller mit modernen [foto id=“384717″ size=“small“ position=“right“]Pkw-Zweizylindermotoren, die das Prinzip des Downsizing damit auf die Spitze treiben.

Was der Kunde davon hat?

Einen zumindest in der Theorie moderaten Verbrauch – der Ypsilon wird offiziell mit 4,2 Litern und 99 g/km CO2-Ausstoß geführt – und dank Turboaufladung recht spritzige Fahrleistungen. Doch das Motörchen will hoch gedreht und fleißig geschaltet werden: Unterhalb von 2.000 Umdrehungen tut sich noch weniger als bei einem Diesel mit ausgeprägtem Turboloch. Am wohlsten fühlt sich der Twin-Air-Motor bei rund 3.000 Touren, doch das tut wegen der knurrigen Geräuschentwicklung weder den Ohren noch dem Tankbudget gut. Mit mehr als sechs Litern muss man immer rechnen, was angesichts der gebotenen Leistung einfach zu viel ist. Fazit: Gegenüber einem modernen Dreizylinder kann der neue [foto id=“384718″ size=“small“ position=“left“]Zweizylinder weder bei Verbrauch noch bei den Fahrleistungen Pluspunkte sammeln. Lobenswert: Die Start-Stopp-Automatik gehört bei allen Motorisierungen und in allen Ausstattungsvarianten zum Serienumfang.

Preis & Leistung

Auch die Sicherheitsausstattung des in der Grundversion mit 1,2-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor ab 12.500 Euro erhältlichen Fronttrieblers weist keine Lücken auf und enthält unter anderem sechs Airbags, ESP und eine praktische Berganfahrhilfe. Klimaanlage und CD-Radio kosten in der Basis namens „Silver“ aber Aufpreis, so dass sich von vornherein der Griff zur mittleren Linie „Gold“ lohnt. Oder gleich die Top-Ausstattung „Platinum“: Dann gibt es neben der „Blue&Me“-Freisprecheinrichtung mit AUX- und USB-Anschluss und anderen Annehmlichkeiten auch schicke 15-Zoll-Aluräder für den perfekten Auftritt. Und gut aussehen ist das, was der Ypsilon wohl am besten kann.

Datenblatt: Lancia Ypsilon 0.9 TwinAir Turbo 8v

Antrieb: 0,9-Liter-Turbo-Zweizylindermotor, 63 kW/85 PS
max. Drehmoment: 145 Nm bei 1.900/min
0-100 km/h: in 11,9 s
Vmax: 176 km/h
Verbrauch: 4,2 Liter/100 km
CO2-Emissionen: 99 g/km
Testverbrauch: 6,4 Liter
   
Preis: ab 13.700 Euro

Kurzcharakteristik

Alternative zu: Fiat 500, Mini, Audi A1 – oder auch zum neuen VW Up
Passt zu: … nun ja, Frauen!
Sieht gut aus: sicher, aber es kommt auf die inneren Werte an

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Gast auto.de

Oktober 27, 2011 um 12:50 pm Uhr

Also finde die Kritiken am Lancia Y nicht gerecht .Es handelt sich um ein schönes auto in allen Bereiche,eine innovative form und endlich mal auch was innovatives im design des cockpits,nicht immer die übliche langweidlige variante,sondern was neues ,aufregendes und mit presenz aller anzeigen (für diese auto -kategorie nicht immer so üblich ).Das Auto ist leise ,spritzig,gut insonorisiert,und sehr gut (auch innen ) verarbeitet :es gibt kein knaxen ,keine störende Geräusche .Die Sitze sind sehr bequem ,nicht zu weich aber auch nicht zu hart ,wie es z.b. bei VW autos der fall ist.

Gast auto.de

Oktober 24, 2011 um 9:17 pm Uhr

Auto-Fan 3 ist einer von den typischen Dummschwätzern. Null Ahnung von Lancia.

Gast auto.de

Oktober 24, 2011 um 9:14 am Uhr

Ergonomie ade, Ich möchte mit der Kiste nicht ein paar Hundert Kilometer fahren müssen, Genickstarre ist da vorprogrammiert vom laufenden nach rechts Schauen, und in den Aussenspiegel kann man nur noch mit Kopfdrehung sehen. Erzwingt man damit den typischen Mittelspurfahrer !?

Gast auto.de

Oktober 24, 2011 um 12:20 am Uhr

Der Lancia Ypsilon ist der schönste Kleine, den man überhaupt kaufen kann. Das
ideale Auto für Frauen mit Geschmack.

Gast auto.de

Oktober 23, 2011 um 9:57 am Uhr

Durfte die Karre schon mal fahren, von aussen geht er ja grade noch, aber der Innenraum mit seinen mittigen Instrumenten, einfach potthässlich und trotz alledem billig wirkend, das wird bestimmt kein Verkaufsschlager, höchstens für Leute mit Geschmacksverirrung…

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