Tokyo Motor Show – Grüne Welle für einen blauen Himmel

Honda denkt an die Zukunft und verspricht auf der Tokyo Motor Show „blauen Himmel für unsere Kinder“. Das erinnert an Willi Brandt und sein Versprechen, den Himmel über dem Ruhrgebiet wieder blau erstrahlen zu lassen. Honda ist mit seinen Plänen für eine nachhaltig umweltschonende Mobilität allerdings nicht allein. Alle japanischen Unternehmen kleiden sich auf dieser Messe grün, um den blauen Planeten zu retten.

Diese Farbenspiele bedeuten aber absolut keine Langeweile auf den Ständen, denn die Messe zeigt, [foto id=“392384″ size=“small“ position=“right“]dass sich umweltschonende Mobilität durchaus attraktiv verpacken lässt. Bei Honda ist der EV-ster, ein schnittig gezeichneter Roadster, der die Richtung vorgibt. Der 3,5 Meter lange Zweisitzer mit Heckantrieb und vielen Kohlefaserteilen beschleunigt in fünf Sekunden auf 100 km/h erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Die Lithium-Ionen-Akkus leisten zehn kWh und sind je nach Typ der Ladestation in weniger als drei oder sechs Stunden geladen. Der Fahrer steuert den Roadster über zwei Hebel und blickt dabei auf ein Display, das ihn nicht allein mit den üblichen Informationen versorgt, sondern auch den Zugang zum Internet ermöglicht. Über die Reichweite gibt es noch keine Angaben.

Neben der Entwicklung von Elektro- und Hybridmodellen (der Accord Hybrid kommt im kommenden Jahr auf den japanischen Markt) konzentriert sich Honda auch auf eine möglichst umweltschonende Produktion. Bis zum Jahr 2013 entsteht daher neben der Fabrik in Yorii ein Solarkraftwerk mit einer Leistung von 2,6 Megawatt, das damit das größte seiner Art bei einer Automobilfabrik ist.

Neben Nissan mit dem Leaf und dem künftigen Stadtauto Pivo, gehört Mitsubishi mit dem Modell i-MiEV bei den Elektroautomobilen zu den Pionieren auf dem Markt. Offensichtlich wird diese Baureihe zu einer eigenständigen Modellfamilie ausgebaut. In Tokio zeigte das Unternehmen zwei weitere Varianten des MiEV-Themas. Der erste Elektro-SUV mit Range-Extender, soll, so das Ziel der Entwickler, im rein elektrischen Betrieb einmal eine Reichweite von mehr als 50 und insgesamt mehr als 800 Kilometer erreichen. Angetrieben wird der 4,6 Meter messende Allradler von einem permanent erregten Magnet-Synchron-Motor, der 60 kW/81 PS an die beiden Achsen bringt. Unterstützt wird er von einem Zweiliter-Vierzylinder-Benziner, der gleichzeitig als Generator dient und 70 kW leistet.

Auf dem japanischen Markt bereits angeboten wird der Dritte im MiEV-Bund: Das Minicab [foto id=“392385″ size=“small“ position=“left“]MiEV soll, so der Pressetext, „den Horizont für den Lebensstil erweitern“. Der gerade 3,40 Meter lange Minitransporter für vier Personen besitzt eine maximal 30 kW/41 PS leistende Lithium-Ionen-Batterie. Als Reichweite für den Minicab gibt Mitsubishi 100 Kilometer an.

Wie sich Motorrad und Automobil vereinen lassen, zeigt Suzuki mit dem 2,5 Meter langen, aber nur 1,3 Meter breiten Q-Konzept, bei dem Fahrer und Passagier hintereinander sitzen. Als Einsatzgebiet haben die Verantwortlichen unter anderem Lieferdienste definiert. Daneben steht der Swift EV Hybrid, der im Elektromodus rund 30 Kilometer weit fahren soll, um dann von einem 0,66 Liter großen Vierzylinder abgelöst zu werden, der gleichzeitig als Generator dient.

Dass grünes Denken allein als Geschäftsgrundlage nicht ausreicht, musste Hybrid-Pionier Toyota erkennen, wo inzwischen neben umweltschonenden, aber nicht sonderlich emotionalen Modellen, wieder an Fahrspaß gedacht wird. „Wir werden Automobile entwickeln, mit denen die Menschen Harmonie erleben werden“, erklärte Firmenchef Akio Toyoda.  Allerdings bleibt das „grüne Gewissen“ eine treibende Kraft, und daher präsentiert der japanische Marktführer in Tokio neben dem jugendlichen Coupé GT 86 auch Hybrid- und Elektromodelle.

Bereits im kommenden Jahr wird der FT-EV III unter einem griffigeren Namen in [foto id=“392386″ size=“small“ position=“right“]ausgewählten Märkten auf die Straßen rollen. „Wir sehen unsere Chancen am ehesten dort, wo die Elektromobilität staatlich gefördert wird“, hört man bei Toyota. Ausgerüstet mit Lithium-Ionen-Energiespeichern soll das auf dem IQ aufbauende Modell eine Reichweite von 105 Kilometern haben. Ebenfalls bald in Serie gehen wird der als Aqua in Tokio vorgestellte Yaris Hybrid, der im kommenden Frühjahr nach Deutschland kommen wird. Noch etwas länger warten muss das Brennstoffzellen-Fahrzeug des Marktführers. Der FCV-R soll im Jahr 2015 bei den Händlern stehen und dann eine emissionsfreie Reichweite von 700 Kilometern besitze. Vielleicht profitiert dieses Modell bereits von Lithium-Ionen-Batterien der nächsten Generation, auf  deren gemeinsame Entwicklung sich in Tokio BMW und Toyota verständigt haben.

 

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