Mercedes-Benz

Woraus die Sterne sind: Mercedes sieht Branche vor Wasserstoff-Jahrhundert

Frankfurt/Main – Bei den alternativen Antrieben setzt Daimler immer mehr auf die Brennstoffzelle und auf Wasserstoff als Energieträger. Bei der IAA stellten die Stuttgarter dazu jetzt als Höhepunkt zum Abschluss des Jubiläums „125 Jahre Automobil“ ihr neues Forschungsfahrzeug F125 mit entsprechendem F-Cell-Plug-in-Hybrid-Antrieb vor. Bei der Messe selbst stehen daneben aus Daimler-Sicht noch die neuen B- und M-Klassen sowie der SLK als neuer Diesel und als AMG im Blickpunkt.

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Premiumführer bis 2020 auch beim Absatz

Bis 2020 wollen die Stuttgarter „nicht nur bei Marke, Produkt und Ergebnis die Nummer 1 im Premiumsegment sein, sondern auch beim Absatz“, kündigte Daimler/Mercedes-Chef Dieter Zetsche an, [foto id=“379173″ size=“small“ position=“left“]ohne freilich eine konkrete Zahl zu nennen. Aktuell ist BMW noch Marktführer in diesem Bereich. Audi strebt nach zunächst 1,5 Millionen Einheiten als Beitrag zur 2018 eingeplanten Weltmarktführerschaft der Konzernmutter Volkswagen danach offenbar sogar schon zwei Millionen pro Jahr an.

Auto- wächst schneller als Weltwirtschaft

Die Zuversicht hat ihren Grund. Auch Zetsche geht davon aus, dass die Automobilwirtschaft bereits in diesem Jahrzehnt schneller zulegen wird als die Weltwirtschaft. „Das Wachstum im Premiumsegment dürfte noch stärker sein.“ Fest steht: Bis 2014 will Daimler entsprechenden Angaben zufolge allein rund 1,5 Millionen Mercedes verkaufen, 2015 dann 1,6 Millionen. Von zehn zusätzlichen Modellen innerhalb von vier Jahren ist die Rede, darunter ein neuer Gelände- und ein neuer Mittelklassewagen.

Elektro-B-Klasse mit Reichweiten-Verlängerer

Und bei der neuen Kompaktfamilie, in der die B-Klasse im November den Anfang macht, ehe im nächsten Jahr die A-Klasse folgt, sollen laut Verkaufschef Joachim [foto id=“379174″ size=“small“ position=“left“]Schmidt noch vier Modelle folgen. Was die B-Klasse betrifft, hat Thomas Weber, oberster Daimler-Forscher und Mercedes-Entwickler, in Frankfurt ebenfalls gerade eine E-Cell-Plus genannte Version mit zusätzlichem Benzinmotor und 600 Kilometern Reichweite, davon 100 rein batterie-elektrisch, präsentiert.

Elektro-Smart ab deutlich unter 16 000 Euro

Die Großserie der Brennstoffzellen-B-Klasse ist auf 2014 vorgezogen. Die nächste ElektroSmart-Generation startet nach Angaben von Markenchefin Annette Winkler im Frühjahr – „für deutlich unter 16 000 Euro plus weniger als 60 Euro Monatsmiete für die Batterie“.

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Mittelfristig auf Preisniveau eines Hybriden

Im Zentrum eines „echten Paradigmenwechsels“ könnte nach den Worten Zetsches („Wir müssen höher zielen, schneller handeln und weiter denken“) [foto id=“379176″ size=“small“ position=“left“]die Brennstoffzelle stehen. Mit kurzen drei Minuten Nachfüllzeit („Während der Ladedauer manch anderer Elektroautos kann man ‚Krieg und Frieden‘ lesen“), mit bis zu 400 Kilometern Reichweite wie bei der F-Cell-B-Klasse, mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten über schadstoffreie Limousinen, SUV, Transporter, Busse „und perspektivisch sogar Lkw“. Die Stuttgarter rechnen damit, die Brennstoffzelle in Pkw „mittelfristig auf das Preisniveau eines Hybriden“ drücken zu können. „Dann hätten wir einen echten Business Case“, betont Zetsche aber auch, dass der Weg dorthin „politisch flankiert“ werden müsse.

Ausblick auf die S-Klasse von übermorgen

Das neue Forschungsfahrzeug, das auf Berührung, Sprache und Gesten (selbst zum Öffnen und Schließen der beiden Flügeltüren) reagiert, über weitgehend vernetzte Telematik mit Internet-Zugang und Social-[foto id=“379177″ size=“small“ position=“left“]Media-Integration sowie über neuartige Elektronikhelfer wie für teilautonomes Fahren verfügt, gibt einen Ausblick auf die S-Klasse von übermorgen.

Feststoffspeicher in Karosseriestruktur integriert

Die viersitzige Leichtbau-Limousine soll bis zu 1000 Kilometer komplett schadstofffrei fahren. Eine weiterentwickelte Brennstoffzelle ist dabei mit einer an der Steckdose oder induktiv aufladbaren Lithium-Schwefel-Hochvoltbatterie kombiniert, die den Fahrstrom für gleich vier radnahe Elektromotoren liefert. Der für die chemische Reaktion notwendige Wasserstoff lagert in einem Feststoffspeicher, der sich vollständig in die Karosseriestruktur integrieren lässt, einen Tank also überflüssig macht. Ab 2025, so Daimler, könnte diese Technologie zur Serienreife entwickelt werden. Der 220 Stundenkilometer schnelle F125 mit 231 PS [foto id=“379178″ size=“small“ position=“left“]Dauer- und 313 PS Spitzenleistung schafft in unter fünf Sekunden Tempo 100, soll sich im Mix mit nur 0,79 Kilo Wasserstoff begnügen, was umgerechnet bloß 2,7 Litern Diesel entsprechen würde.

„Und deshalb ist es Zeit für einen Öl-Wechsel“

Wasserstoff ist das mit Abstand häufigste Element im Universum, es enthält pro Gewichtseinheit mehr Energie als jeder andere chemische Brennstoff. Es stellt für Dieter Zetsche, für den es wichtig ist, „frühestmöglich eine kritische Masse an Brennstoffzellen-Fahrzeugen im Markt zu haben“, den Stoff dar, aus dem die Sterne sind. „Wasserstoff ist heute das bessere Öl“, sieht der Daimler/Mercedes-Chef („Es geht um Science, nicht mehr Fiction“) Chancen für eine „grüne Gründerzeit“ und für das nächste Jahrhundert als „Jahrhundert des Wasserstoffs“. Und deshalb, so Zetsche, sei es „Zeit für einen Öl-Wechsel“.

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