Bryan Ferry: »Der Studebaker war ein Traum«

Bryan Ferry: »Der Studebaker war ein Traum« Bilder

Copyright: Adam Whitehead, EMI Music

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Dagmar Leischow – Bryan Ferry ist der ist der Dandy unter den Popsängern. Auch bei seinen Autos legt er Wert auf extravagantes Blech in stylischen Farben

Mr. Ferry, Sie gelten als Ästhet. Fühlen Sie sich auch zu Autos hingezogen?

Selbstverständlich. Ein formschöner Wagen beeindruckt mich immer. Ende der 70er Jahre besaß ich mal einen samtgrünen Bentley, in den ich richtig verliebt war. Meist bin ich nachts mit ihm umhergebraust. Und zwar sehr schnell.

Sind Sie etwa ein Raser?

Heute bin ich nicht mehr ganz so rasant unterwegs. Aber als ich jünger war, fand ich es großartig, das Gaspedal bis zum Anschlag durchzutreten. Deshalb habe ich mir irgendwann einen apfelgrünen Porsche 911 zugelegt. Mit ihm konnte ich mühelos das Tempo anziehen.

Das ist doch in Großbritannien gar nicht erlaubt.

Ach, es gibt auch bei uns Straßen, wo Sie recht flott vorankommen… Mit einer deutschen Autobahn können Sie das natürlich nicht vergleichen – da dürfen Sie die Geschwindigkeit deutlich höher schrauben.

Im Londoner Stadtverkehr stehen Sie dagegen oft im Stau.

Das stimmt. Trotzdem fahre ich jeden Tag mit meinem Mini oder meinem schwarzen Audi A8 ins Büro.

Dass Sie sich für einen Mini begeistern, hätte ich nicht erwartet.

Für mich ist er der ideale Zweitwagen. Außerdem sieht er extrem cool aus, weil er vorne zwei zusätzliche Scheinwerfer hat.[foto id=“450224″ size=“small“ position=“right“]

Und was mögen Sie an Ihrem Audi?

Erstens ist er zuverlässig, zweitens trumpft er mit einem starken Motor auf, drittens schätze ich seinen Komfort. Auf das Sonnendach möchte ich nicht verzichten, auch das Telefon finde ich unheimlich praktisch. Wenn ich mich verspäte, kann ich jederzeit zuhause anrufen.

Es heißt, Sie steigen während einer Tournee lieber in Ihren Audi statt in den Tourbus.

Bei meiner letzten Konzertreise war mein Audi tatsächlich dabei. Allerdings saß ich nicht selbst am Steuer, sondern hatte einen Chauffeur. Das war ein echtes Plus. Ich konnte unterwegs in aller Ruhe Musik hören.

Sie scheinen eine Schwäche für Jazz zu haben. Jedenfalls haben Sie für Ihr Album »The Jazz Age« Ihre alten Songs im Stil der Roaring Twenties neu aufgenommen.

Mit den großartigen Instrumentalisten meines The Bryan Ferry Orchestra. Auf Gesang habe ich ganz bewusst verzichtet. Ich wollte mich jenseits des Rampenlichts auf meine Rolle als Arrangeur und Produzent konzentrieren.

Sollte man Ihre Instrumentalstücke im Auto am besten auf einem erstklassiger CD-Player mit guten Boxen abspielen?

Ich bin kein Hifi-Freak, insofern finde ich jede Anlage in Ordnung. In meinem Audi habe ich ein Bose-Soundsystem, das mir der Hersteller gleich mitgeliefert hat.

Ihr Land Rover ist nicht so luxuriös ausgestattet, oder?

Diese Frage stellt sich bei so einem traditionellen Charakterfahrzeug nicht. Mein Jeep-grüner Land Rover Discovery muss vor allem eins können: mich mühelos durch jedes Schlammloch in der Provinz bringen.

[foto id=“450225″ size=“small“ position=“left“]Ihre Corvette schafft das mit Sicherheit nicht.

Ihre Maße sind sowieso zu ausladend für die Landstraßen, deswegen steht sie meistens in der Garage. Schade eigentlich, sie hat so einen wunderbaren Klang, wenn ich sie starte. Zudem ist dieses schwarze Gefährt von 1990 mit seinen aufklappbaren Scheinwerfern eine echte Schönheit. Es sieht ein bisschen aus wie das Batmobil. (lacht)

Haben Sie ein Faible für solche extravaganten Modelle?

Ich brauche nicht unbedingt ein Auto, das aus dem Rahmen fällt. Vom schnuckligen kleinen Käfer Cabrio bis zum BMW habe ich schon alles ausprobiert. Ich erinnere mich noch: Als wir unsere zweites Roxy-Music-Platte aufnehmen wollten, besaß ich einen weißen R4. Seine Revolverschaltung war das Größte für mich. Weil es mir unheimlichen Spaß machte, die Gänge zu wechseln, habe ich meine Verstärker nebst Keyboard auf dem Rücksitz verstaut und bin dann in Richtung Studio abgedüst.

Konnten Sie sich damals nur einen Kleinwagen leisten?

Im ersten Jahr von Roxy Music habe ich zusammen mit Andy Mackay einen gebrauchten goldenen Mercedes 600 erstanden. Dummerweise hatten wir nicht viel Freude an ihm. Nach ein paar Wochen blieb er auf dem Motorway stehen – der Schaden war irreparabel. Dieses Auto entpuppte sich als reine Fehlinvestition, obwohl es irrsinnig gut aussah.

Galt das auch für Ihr allererstes Gefährt?

Sie meinen meinen silbernen Studebaker Champion, Baujahr 1957? Ach, der war optisch ein Traum: sehr schnittig, aber leider absolut unzuverlässig. Ich konnte nie darauf vertrauen, dass er wirklich anspringen würde.[foto id=“450226″ size=“small“ position=“right“]

Woher hatten Sie als Student aus einer armen Familie das Geld für einen Studebaker?

Ich kriegte 1967 vom Staat eine finanzielle Förderung. Der Autokauf hat fast den gesamten Betrag verschlungen. Das war mir egal. Es machte mich einfach stolz, zum ersten Mal in meinem Leben etwas Wertvolles zu besitzen.

Sind Sie dann kreuz und quer durch Europa gekurvt?

So eine Rundreise hatte ich schon hinter mir. 1966 war ich mit zwei Freunden unterwegs. Im Morris 1100 eines Kumpels. Wir schafften es tatsächlich von Newcastle bis Capri. Auf dem Rückweg habe ich übrigens Fahren gelernt.

Sie wagten sich ohne Führerschein auf die Straße?

Klar. Damals war ich wild und gefährlich. (lacht) Ich weiß noch, dass ich mal in den Morgenstunden aus dem dem Londoner Club »Speakeasy« in Mayfair kam, wo Rockmusiker wie Jimi Hendrix abhingen. Von irgendwem borgte ich mir einen Triumph Spitfire und baute prompt einen Unfall. Zum Glück ist mir dabei nichts passiert.

Hoffentlich haben Sie Ihre Risikofreude nicht Ihren vier Söhnen vererbt.

Tara teilt zumindest meine Leidenschaft für Autos. Als ich 2011 durch die USA tourte, kam er zu meinem ersten Konzert nach Miami. Er legte sich dort einen roten Cadillac Deville von 1972 zu: ein Cabrio mit weißem Interieur. Damit ist er bis nach Kalifornien gefahren. Um diesen Trip habe ich ihn richtig beneidet.

Was ist danach aus dem Cadillac geworden?

Mein Sohn hat ihn nach England bringen lassen. Erst kürzlich verkaufte er ihn wieder. Davor nutzte er ihn als Dekoration für seine Halloween-Party. Als Kunststudent wohnt Tara in einem großen Studio in Ost-London. Er parkte den Wagen in seinem Appartement und ließ Feuerschlucker auf der Motorhaube tanzen. Das muss der Wahnsinn gewesen sein. Leider war ich nicht dabei.

[foto id=“450227″ size=“small“ position=“left“]The Bryan Ferry Orchestra: The Jazz Age (BMG/Rough Trade)

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