CO2-Ausstoß – Fiat ist klimafreundlichste Marke

Der CO2-Ausstoß von Europas Neuwagen sinkt. Im ersten Halbjahr 2010 stießen fast 60 Prozent aller verkauften Pkw weniger als 140 Gramm des Gases pro Kilometer aus.

Klimafreundlichste Marke ist Fiat, wie eine Studie der Marktbeobachter von Jato Dynamics belegt. Der italienische Kleinwagenspezialist kommt auf einen Durchschnittswert von 123,5 Gramm je neu zugelassenem Pkw in Europa. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet das eine Emissionsreduzierung um 4,3 Gramm. Profitieren können die Italiener bei ihren Spitzenwerten vor allem vom hohen Verkaufsanteil der kleinen und dementsprechend sparsamen Modell Grande Punto, Panda und Fiat 500. Auf Rang zwei der Liste findet sich Toyota, die auch mit Hilfe des Hybdridmodells Prius auf einen Wert von 128 Gramm pro Kilometer kommen. Im Vorjahr lagen die Japaner noch bei 130,1 Gramm. Die in der Kleinwagen- und Kompaktklasse starke Marke Peugeot erreicht mit einem Durchschnittsausstoß von 132,3 Gramm den dritten Platz; die Reduzierung gegenüber 2009 beträgt 2,1 Gramm.

Klimafreundlichste deutsche Marke ist Ford, wo man sich vor allem auf den Bestseller Fiesta verlassen kann. Die Kölner kommen auf einen Durchschnittswert von 137 Gramm und landen somit auf Rang fünf unter den in Europa vertretenen Herstellern. Gegenüber 2009 konnte der CO2-Ausstoß um drei Gramm reduziert werden. Opel gelingt es auch mit Hilfe des neuen und sparsameren Kompaktklässlers Astra, die Emissionen um 7,5 Gramm auf 141 Gramm zu senken. Volkswagen macht sogar einen noch größeren Sprung mit einer Reduzierung um 8,2 auf 142,2 Gramm. Geholfen haben dürfte dabei auch der Ende 2009 neu aufgelegte Kleinwagen Polo sowie die sukzessive in den vergangenen Jahren eingeführten Sparmotoren mit Direkteinspritzung und Turboaufladung in diversen Modellen. Der im Vergleich zu Italienern und Franzosen immer noch hohe Wert resultiert auch aus der breiteren Modellpalette, in der sich auch große und schwere Modelle wie das SUV Touareg oder die Oberklasselimousine Phaeton finden. Bei der Modellpalette der europäischen Konkurrenz ist in der Regel oberhalb der Mittelklasse Schluss.

Von der gleichen Technik wie VW profitiert auch Konzernschwester Audi mit einem Minus von 6,8 auf 154,2 Gramm. BMW kann da nicht mithalten; bei den Münchnern ist unter anderem die große 5er-Reihe neu im Programm und entsprechend gefragt. Der Durchschnittsausstoß im ersten Halbjahr lag dadurch bei 154,5 Gramm und nur 2,8 Gramm niedriger als 2009. Mercedes und Porsche finden sich in den von Jato veröffentlichten Top 10 nicht; beide Marken haben zwar eine durchaus effiziente Motorentechnologie, jedoch gehören große und leistungsstarke Modelle zu den Bestsellern.

Wichtiger Grund für die Rückgänge sind laut der Studie Spritspar-Innovationen der Hersteller, etwa effizientere Benzinmotoren mit kleinem Hubraum und Aufladung oder die immer häufiger angebotenen Stopp-Start-Systeme. Auch die Weiterentwicklungen des Dieselmotors helfen bei der Verbrauchssenkung.

Mit den heftigen Sparbemühungen reagieren die Hersteller nicht nur auf den Kundenwunsch nach effizienteren Fahrzeugen, sondern auch auf die EU-Pläne zur CO2-Minderung. Ab 2012 soll der durchschnittliche Ausstoß des Gases bei jedem Hersteller auf 120 Gramm sinken. Im ersten Jahr müssten 65 Prozent der Neuwagenflotte eines Herstellers die Norm erfüllen. Über Stufen von 75 und 80 Prozent soll der Anteil bis 2015 auf 100 Prozent steigen. Einige Hersteller dürften damit ihre Probleme haben.

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