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Erster Kurzfahrbericht Opel Astra OPC – Mit Biss in Asphalt

Opel Performance Center- kurz OPC. Das sind die Jungs, die keine Lust auf normale Sachen haben. Und seit kurzem sollten auch die größten Opel Skeptiker ein wenig in Erklärungsnot gekommen sein. Grund ist der neue Opel Astra OPC. Eine kompakte Fahrmaschine wie aus dem Lehrbuch. Mit 280 Pferden und satten 400 Newtonmetern auf der Vorderachse, hat Opel den Astra in die oberste Liga der Hot Hatches – der sogenannten oberkompakten – gebracht. Doch Zahlen auf dem Papier sind geduldig. So durften wir gestern dem Astra OPC das erste Mal kurz auf den Zahn fühlen.

Schon der erste Blick auf den geschmeidig designten Astra OPC offenbart, dass Opel es wirklich ernst meint. Neben der ohnehin schon schicken Vorlage des Astra GTC 3-Türers, gesellen sich noch individuelle OPC Parts zu der Karosserie. Front und Heckstoßfänger wurden auf OPC Style umgestaltet und geben dem GTC deutlich mehr Dynamik. Die ohnehin schon groß dimensionierten 19 Zöller, lassen sich optional durch 20 Zöller ersetzen. Dazu liegt der Astra OPC nochmals 15mm tiefer im [foto id=“424475″ size=“small“ position=“left“]Gegensatz zum normalen GTC. Aus dem Heck trompetet die zweiflutige Sportabgasanlage heiser röchelnd den zelebrierten Fahrspaß heraus. Der optimierte Heckspoiler über dem Heckfenster gibt dem OPC noch den letzten Schliff.

Endlich Kopffreiheit !!!

Eine meiner größten Befürchtungen war die erste Begegnung mit dem Innenraum. Der Vorgänger wurde zurecht oft für seine niedrige Kopfhöhe gescholten. Es schien der Astra war für Gnömlinge gefertigt. Ein Ausflug auf die Rennstrecke mit Helm? Nur mit extremer Rückenverkrümmung möglich. Da half nur ausweichen auf die nicht minder spaßigen OPC Varianten von Corsa und Insignia. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern, die solcher Kritik eher arrogant gegenüberstehen, hat sich Opel den Hilferuf Großgewachsener zu Herzen genommen und glänzt mit tief montierten Sitzen und hoher Decke.

Auch sonst stimmt die Haptik im Innenraum. Die Bedienknöpfe in der Mittelkonsole muten auf den ersten Blick etwas überwuchtet, sind aber auf den zweiten Blick logisch [foto id=“424476″ size=“small“ position=“right“]durchdacht und gut positioniert. Das LCD Display ist gut ablesbar, die Navigationsführung ist ok, der Sound der Anlage hebt sich vom üblichen Standard in der Kompaktklasse ab. Einzig beim Iphone zickt das System hier und da mal rum. Strom ja, Sound nein! Das Problem war mir schon vom Insignia bekannt.

Übrigens hat das Iphone hier noch mal eine ganz besondere Funktion gefunden. So transferiert der Astra OPC erstmals via CAN-Bus in Echtzeit dutzende von Motor und Leistungsdaten auf das Iphone. Dazu bedarf es beim Iphone lediglich das OPC App für 0,79 Cent im Apple Store. PSSST! Kleiner Tipp: Die App lässt sich auch mit jedem andern Fahrzeug nutzen. Das funktioniert dann aber nicht ganz so präzise wie mit dem Bordsystem.

Um den Fahrspaß zu erhöhen, sind im neuen Astra OPC High -Performance-Schalensitze erhältlich. Diese wurden komplett neu entwickelt und bieten, neben der tieferen Sitzposition und optimalen Seitenhalt, eine Gewichtsersparnis von 45 [foto id=“424477″ size=“small“ position=“left“]Prozent. Für die Sitzschale kamen dafür erstmals im Serienbau sogenannte Organobleche zum Einsatz. Für den perfekten Fahrkomfort lassen sich die Sitze in 18 Einstellungsmöglichkeiten individuell anpassen.

Quierliges Kerlchen – 280 Turbo PS 

Bei so einer kuscheligen Atmosphäre ist Geduld keine Tugend, also drehen wir lieber den Zündschlüssel um. Unter der abfallenden Motorhaube erwacht der Vierzylinder zum Leben. Aus zwei Litern Hubraum und ein klein wenig Turbo-Hilfe entspringen 280 Pferde. Die wiederrum lassen den knapp 1,5 tonnen schweren Astra OPC in nur 6 Sekunden von 0 auf 100 km/h hochschnellen. Schluss mit dem Vortrieb ist erst bei 250 km/h und das macht ihn bis dato zum schnellsten Astra OPC ab Werk.

Und wie steht es mit der Querdynamik bei dem neusten Sprössling der Opel Familie? Immerhin reißen ja satte 400 Nm Drehmoment an der Vorderachse noch dazu via Turbobeschuß. Doch das scheint den Astra OPC nicht die Bohne zu interessieren. Stattdessen beißt sich die Rennsemmel wie eine wildgewordene Zecke in jede noch so kleine Windung. Die für echte Fahrdynamiker gruselig anmutenden Frontschiebereien wurden ihm weitestgehend aberkannt. Wer sich richtig ins Zeug [foto id=“424478″ size=“small“ position=“right“]legt, wird bei abgeschalteter Elektronik sogar mit kleinen Heckschwenks belohnt. Den Grund dafür liefert das mechanische Lamellen-Sperrdifferential, welches bei hohen Querkräften hohen Querkräften entgegenwirkt. Das sorgt für eine hervorragende Traktion und das sogar auf nasser Straße, wie wir an dem feuchten Testtag erleben durften.

Die Agilität und das Ansprechverhalten des Astra OPC werden über drei Modi ausgeführt. Im Standard Modus ist der Rüsselsheimer deutlich auf Alltagskomofort ausgelegt. Im Modus Sport strafft sich das Flex-Ride Fahrwerk deutlich, Motor und Lenkung sprechen auch direkter auf Befehle an. In meinen Augen der beste Modus für flotte Landstraßenfahrten und Highspeed Vollgastouren. Der OPC Modus geht dann besonders hart in Gericht. Diese Konfiguration übermittelt den optimalen Fahrspaß für die Rennstrecke. In diesem Modus gilt es allerdings allzu unebene Straßen zu vermeiden, denn sonst fängt der Kleine gerne mal das hoppeln an. Im Fall der Fälle sorgt die bissige 18 Zoll Brembo-Bremsanlage für einen abrupten Zwischenstopp auf dem Asphalt.

Kaum was zu meckern…

Die Lenkung gibt sich in allen Modi straff und direkt, wird aber bei dynamischer Fahrweise mit höheren Lenkeinschlag deutlich synthetischer, was anfangs zu einigen Korrekturen führte. Die manuelle Sechsgangschaltung reagiert gut auf [foto id=“424479″ size=“small“ position=“left“]Zwischengasbefehle, könnte aber ein wenig knackiger in den Schaltwegen ausgelegt sein. Die Gänge liegen ziemlich nah beieinander, was zu Beginn öfter mal zu Verwechslungen zwischen dem 3 und dem 5 Gang führte. Aber auch daran gewöhnt man sich schnell.

Fazit: Was soll man noch sagen? Opel ist mit dem Astra OPC eine gelungene Fahrmaschine gelungen, die einen optimalen Kompromiss aus Alltag und Rennsau darstellt. Auch die direkte Konkurrenz mit Namen VW Scirocco R, hat hier in Sachen Performance und Kurvenagilität das Nachsehen. Einzig der Ford Focus RS spielt hier nochmal in einer anderen Liga, zu Lasten der Haptik und des alltäglichen Komforts. Opel kann sich also entspannt zurücklehnen und sich genüsslich die Verkaufszahlen reinziehen. Ziel sind 30 % der schnellen Hatches über 271 PS. Das sollte problemlos zu schaffen sein.

Schon in Serie ist der 34.250,00 Euro teure Astra OPC sehr gut bestückt. Die Aufpreisliste ist klein und fair gestaltet. Eine Bitte hätte ich dann aber doch noch: Wie wäre es mit einer gewichtsreduzierten Nürburgring Unlimited Edition? Natürlich im knalligen Grün der Corsa OPC Nürburgring Edition. An die Arbeit! Ein ausführlicher Fahrbericht folgt demnächst…

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Volker Dembke

Juni 29, 2012 um 9:03 am Uhr

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