Heiße Stühle und ekliges Getier – Die skurrilsten Auto-Rückrufaktionen

Kein Automobilhersteller ruft gerne seine Fahrzeuge zurück. Noch schlimmer allerdings ist, wenn die Konzerne neben dem Schaden auch noch den Spott ertragen müssen. Eine Liste der bizarrsten Pkw-Rückrufaktionen.

Platz 5: Der heiße Hintern

Vor allem im Winter schätzen Autofahrer eine Sitzheizung. Weniger bequem dürften sie aber die Hochleistungs-Heizung im Jeep Cherokee gefunden haben. Ein Fehler in der Temperaturregelung führte bei Modellen von 2002 und 2003 zu extremer Hitzeentwicklung auf den lederbezogenen Vordersitzen. Im Extremfall wäre sogar ein Fahrzeugbrand möglich [foto id=“348856″ size=“small“ position=“left“]gewesen. Fast zeitgleich sorgte bei betroffenen Autofahrern eine wissenschaftliche Studie für Befangenheit, die einen Zusammenhang zwischen dem Einsatz einer Sitzheizung und Unfruchtbarkeit bei Männern nahelegte. Die hohen Temperaturen in der Nähe des Unterleibs kann nämlich die Spermienqualität stark beeinträchtigen.

Platz 4: Völlig losgelöst

Vor allem, wer ein Auto aus amerikanischer Produktion fährt, kennt sie, die unschönen Warnhinweis-Aufkleber auf der Sonnenblende, die großflächig über die richtige Nutzung des Airbags informieren. Auch die US-Version des Toyota Corolla hatte 2010 solch einen Sticker – leider einen schlecht verklebten. Weil er sich nach einiger Zeit von selbst lösen könnte, entschloss sich der Hersteller auf Anraten der nationalen Verkehrssicherheitsbehörde in den USA, das Modell zurück in die Werkstatt zu rufen. Dort musste die Sonnenblende auf der Fahrerseite kostenlos getauscht werden. Der Fahrzeughalter darf den Aufkleber aber selbstverständlich entfernen. Das gelingt in der Regel mit einem Fön am besten. Abknibbel-Sets aus dem Internet kann man sich sparen.

Platz 3: Kinder ab in die zweite Reihe

Toyota musste bereits 2006 schon einmal unter den strengen US-Sicherheitsbestimmungen leiden. Ausgerechnet beim Pick-up-Modell Tundra, das die Vormachtstellung der einheimischen Hersteller brechen sollte. Die Japaner hatten es gut gemeint und serienmäßig eine Abschalt-Funktion für den Beifahrer-Airbag eingebaut, damit auf dem Sitz eine Babyschale angebracht werden kann. Allerdings vergaß man dabei, dass die US-Zulassungsvorschriften in solch einem Fall ein [foto id=“348857″ size=“small“ position=“left“]spezielles, Isofix-ähnliches Verankerungssystem für Kindersitze auf dem Beifahrersitz vorschreiben. Die sinnfreie Lösung des Konflikts: In der Werkstatt musste die Airbag-Deaktivierung deaktiviert werden. Babys konnten danach nur noch auf den Rücksitzen transportiert werden.

Platz 2: Neu gegen alt

Auch VW kann ein Lied von den US-Vorschriften singen. Die Wolfsburger müssen nun in den USA insgesamt 27 Fahrzeuge des New Beetle zurückrufen, weil sie die aktuellen Crashtest-Anforderungen für neu produzierte Autos nicht erfüllen. Die Kunden erhalten stattdessen ein älteres Fahrzeug, das vor dem Inkrafttreten der neuen Regeln gebaut wurde. Hintergrund sind neue Vorschriften bezüglich der Gurtsysteme, die seit dem Herbst 2010 gelten. Vorher gebaute Autos müssen nur die alten Anforderungen erfüllen.

Platz 1: Mein Auto spinnt

Auch wenn man als Ingenieur kein Fachidiot ist: Von der Dornfinger-Spinne muss man nicht gehört haben. Das dürfte Mazda allerdings wenig trösten, denn die Japaner rufen in den USA nun ihre Mittelklassemodell Mazda6 zurück, weil die [foto id=“348858″ size=“small“ position=“left“]Arachniden mit Vorliebe in der Tankentlüftung ihre Netze weben – wohl auch, weil sie den Benzingeruch mögen. Dadurch verstopft das Ventil, der Tank kann Risse bekommen und schlimmstenfalls bersten. Insgesamt 52.000 Autos aus amerikanischer Produktion sind von dem Problem betroffen. Dornfinger-Spinnen gibt es zwar auch in Deutschland, da aber die hiesige Tankentlüftung anders konstruiert wurde, ist das Problem bisher nicht aufgetreten. In den USA jedoch wittert die Tierschutzorganisation PETA nun eine Chance. Nicht ganz ernst im Ton, bietet sie betroffenen Mazda-Fahrern mit Spinnenphobie an, die Fahrzeuge als Spende entgegenzunehmen. Dabei verweist sie auf den Fall einer Autofahrerin mit panischer Angst vor Mäusen. Die hatte den Tierschützern einst ihren Wagen überlassen, nachdem eines der Nagetiere unter der Motorhaube hervorgekrabbelt war.

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