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Honda CR-Z: Saubermann und Kurvenräuber – das neue Sportcoupé im Kurztest

Im April 2010 auf der Auto Mobil International AMI feierte der Honda CR-Z in Leipzig seine Deutschlandpremiere. Und bereits im Juni wird das japanische Sportcoupé zu Preisen ab 21.990 Euro zu den Händlern rollen. In einem Kurztest hatten wir Gelegenheit, den kompakt-sportlichen und futuristisch-knackigen Zweitürer einmal näher kennenzulernen.

Die 1980er Jahre sind schon lange wieder angesagt. Und während im Hause VW der GTI die Tankstellen dieser Welt zur Disco mutieren ließ, stammte sein einstiges Nippon-Pendant aus dem Hause Honda und hieß CRX. Der kompakte Sportler war flach wie ein Brett und dank riesigen Ofenrohr-Auspuffs laut wie ein Orkan. Als der Stern des CRX zu sinken begann, da weinten ihm die Fans so manche Träne nach. Die Lücke, die er hinterließ, war schmerzlich.

Der Nachfolger des CRX

Umso größer war die Begeisterung, als klar wurde: Das Konzept wird wieder aufleben. Dabei haben die Japaner [foto id=“299187″ size=“small“ position=“right“][foto id=“299188″ size=“small“ position=“right“]allerdings nicht vergessen, dass sich die Zeiten geändert haben. Bei aller Sportlichkeit muss ein Wagen im Jahr 2010 vor allem umweltschonend sein – erst recht ein kompakter. Deshalb tut man in Fernost schon lange, was speziell die deutschen Autobauer verpasst haben: flächendeckend die notwendigen Schritte zur Elektro-Mobilität installieren. Schritt für Schritt implementieren Hersteller wie Honda oder Toyota die Hybrid-Technologie in alle ihre Baureihen. So schlägt der neue CR-Z gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Er setzt diese Strategie konsequent fort und füllt den Leerraum aus, den der selige CRX 1998 mit seinem Produktionsende hinterlassen hat.

Flitzen und sparen, das muss er also idealtypisch können. Und er kann. Beides aber jeweils nicht in Vollendung, sondern in einem gewissen Maße. Ein Sportwagen ist er nämlich nicht, dazu sind die Fahrleistungen zu dünn. Der Wagen schiebt zwar mit seinen 114 PS ordentlich voran, kann aber einem reinrassigen Sportler nicht gefährlich werden. Dazu trägt auch der Umstand bei, dass der Neue zugenommen hat: 1245 Kilogramm bringt er jetzt auf die Waage – die letzte Generation des CRX kam auf keinen Fall über 1,1 Tonnen. Doch für einen munteren Ritt auf der Landstraße ist der CR-Z immer zu haben.

Hybrid-Gene des Insight

Seine Hybrid-Gene verdankt er übrigens dem Bruder Honda Insight. Auch der verfügt über einen Vierzylinder-[foto id=“299189″ size=“small“ position=“left“]Benzinmotor, der zusätzlich von einem Elektroantrieb unterstützt wird. Ganz anders als die Spaßbremse aus dem braven Insight jedoch ist der auf 1,5 Liter gewachsene Ottomotor nun 114 PS stark. Zusammen mit der Elektromaschine ergibt das quirlige 124 PS. 9,9 Sekunden auf 100 km/h, 200 Stundenkilometer Spitze, diese Leistungswerte versprechen die Japaner. Und tatsächlich stellt sich schon nach wenigen Metern ein knackiges Fahrgefühl ein: Der Japaner dreht lässig hoch, 6000 Umdrehungen pro Minute sind möglich. Willig folgt der CR-Z jedem Lenkbefehl präzise, das Fahrwerk ist straff, die Bremsen bissig – ein Kurvenräuber, ein typischer Honda eben.

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Video: Honda CR-Z – Trailer

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Großes Kino

Typisch für die Hybrid-Interpretation der Japaner ist auch das große Kino im Innenraum. Hier finden sich wieder die Gene des Insight. So ziert auch im Sportcoupé CR-Z das Pflänzchen die Anzeige, das wächst, wenn man spritsparend fährt – und so den Lenker motivieren und mahnen will. Helfender Unterstützer dieses Unterfangens ist die Start-Stopp-Automatik. Sie funktioniert einwandfrei und verrichtet ihren Dienst an jeder Ampel, wie man es sich wünscht. Nämlich so, dass man es nicht bemerkt. Bemerkenswert und nicht zu übersehen indes sind die drei verfügbaren Fahrmodi „econ“, „normal“ und „sport“. Die weisen den Fahrer mittels unterschiedlicher Farbtöne im Tachodisplay auf sein Fahrprogramm hin: grün bei ökologischer Fahrstufe, grau beim normalen Fahren und [foto id=“299190″ size=“small“ position=“right“]kräftiges Rot im Sport-Modus.

Wenig Platz

So spritzig und voller Öko-Ambitionen der Japaner auch sein mag, er hat auch seine Pferdefüße. Die Rundumsicht zum Beispiel ist eher bescheiden. Während man nach vorne noch das eingeschränkte Sichtfeld mit gewollter Sportlichkeit schön reden kann, so ist der Überblick nach hinten schlicht mangelhaft. Eine Querstrebe teilt das gläserne Coupé-Heck und versperrt zu allem Überfluss auch noch die freie Sicht nach hinten.

Bauartbedingt bietet der Wagen nur eingeschränkten Platz, nämlich für zwei Personen. Die hinteren Notsitze sind eher theoretischer Natur. Ein Schnäppchen ist er zudem nicht: 21.990 Euro sind für das Grundmodell fällig. Dessen Ausstattung ist eher nackt. Aber so ist ein knackiger Sportler eben. Nackt und puristisch. Die junge Käuferschaft indes wird das alles nicht stören. Denn die Zeiten haben sich auch dort gewandelt. Und an der Tankstelle können sie nun auf dicke Öko-Hose machen. Denn mehr als sieben Liter braucht der Hybrid auch bei forcierter Fahrweise nicht. Der CR-Z macht genau dort weiter, wo der CRX aufgehört hat. Willkommen zurück.

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