Mercedes-Benz

Mercedes SLS Black Series – Showstar mit schwarzer Seele

Er läuft besser, als sie sich selbst haben träumen lassen: Gute drei Jahre ist der Mercedes SLS nun schon im Handel, liegt beim Absatz auf Nummer 2 hinter Ferrari und kratzt so langsam an der 10.000er Marke. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Damit die Faszination für den Flügeltürer nicht abreißt und ihm die Konkurrenz nicht davon fährt, schieben die schnellen Schwaben ab Juni eine „Black Series“ nach: Die kostet mit ihren 249.900 Euro zwar rund 30 Prozent mehr als das Basismodell, hat dafür aber mehr Leistung und weniger Gewicht und wird so zum schärfsten Auto, das AMG je auf die Straße gebracht hat.

Verantwortlich dafür sind aber nicht allein die 60 Mehr-PS, die Entwicklungschef Tobias Moers aus dem 6,2 Liter großen Sauger gezaubert hat, und auch nicht nur die 70 Kilo Fastenerfolg, die auf das Konto der Abgasanlage aus Titan, der Bremsen aus Karbon, des Torque Tubes aus Kohlefaser und der Leichtbau-Teile in der Karosse gehen. Das liegt vor allem an der rabenschwarzen Seele des nur noch 1.550 Kilo schweren Rennwagens. Wo im normalen SLS noch immer ein Hauch von Gran Turismo mitschwingt, der den schnellen Antritt mit dem großen Auftritt kombiniert, schert sich dieser Mercedes nicht um gute Manieren: Der Motor brüllt lauter und dreht höher als je zuvor, die im normalen SLS bisweilen etwas träge [foto id=“455593″ size=“small“ position=“left“]Doppelkupplung prügelt ihre sieben Gänge nun mit der Präzision und dem Tempo von Klitschkos Fäusten ins Getriebe, und die Lenkung arbeitet mit der Präzision eines Herzchirurgen.

Als gäbe es kein Morgen mehr

So schießt der Flügeltürer bei der ersten Begegnung aus der Boxengasse als gäbe es kein Morgen mehr. 631 statt 571 PS und bis zu 635 Nm katapultieren den Wagen nun in 3,6 Sekunden auf Tempo 100 und das aufwändige Flügelwerk presst ihn so kräftig auf den Asphalt, dass er selbst in den engsten Schikanen nicht vom Pfad der Tugend abweicht. Anbremsen, einlenken, gasgeben, vom fünften in den zweiten und wieder hoch in den vierten Gang, der Drehzahlmesser mal bei 4.000 und dann wieder bei 8.000 Touren – das alles wird eines in diesem Auto und ehe man es sich versieht, ist man wieder auf der Start-Ziel-Geraden. Den Blick geradeaus, die Hände fest am Lenkrad und das Pedal tief ans Bodenblech geheftet, lernt man da, wie sich ein Pilot beim Start im Kampfjet fühlen muss.

Dass AMG den Black Series ausgerechnet auf einer Rennstrecke vorstellt, hat einen guten Grund: „Dieses Auto ist inspiriert von unserem GT3-Modell, das mittlerweile von 60 Kundenteams eingesetzt wird“, sagt Källenius. „Näher als mit dem Black Series kann man dem Rennsport nicht kommen, wenn man den Segen der Zulassungsbehörden nicht verspielen will.“[foto id=“455594″ size=“small“ position=“right“]

Eines der schärfsten Autos in der AMG-Geschichte

Der Black Series ist nicht nur der heißeste SLS mit Straßenzulassung, sondern auch eines der schärfsten Autos in der AMG-Geschichte. Doch weiß auch Källenius, dass er selbst mit dem rabenschwarzen Rennwagen nicht in der obersten Liga der Supersportler mitspielen kann. Denn gegen Autos wie den Lamborghini Aventador, den Nachfolger des Ferrari Enzo oder den neuen McLaren P1 macht auch der potenteste SLS keinen Stich. Doch erstens sind diese Tiefflieger alle zwei Nummern teurer als der Flügeltürer, und zweitens ging es dem AMG-Chef nicht um die üblichen Eckwerte aus dem Autoquartett. „Wir wollten kein Auto bauen, mit dem man Beschleunigungsrekorde aufstellen kann“, erklärt er, „uns ging es um maximale Rundenzeiten“. Dafür nehmen die Schwaben selbst Abzüge beim Spitzentempo hin. So erzeugen Flügel und Diffusor so viel Downforce, dass der Black Series bei Vollgas auf der Geraden mit seinen 315 km/h sogar einen Tick langsamer ist als das normale Modell. Doch dafür ist er in Kurven kaum zu toppen.[foto id=“455595″ size=“small“ position=“left“]

Aber bei aller Finesse der Black Series weiß Källenius selbst, dass nach oben noch viel Luft ist. Nur mag er nicht so recht daran glauben, dass man mit Hypercars wie aus Maranello, Woking oder Molsheim tatsächlich Geld verdienen kann. Trotzdem hat er für die reichen Raser eine passende Lösung: Er schickt sie zu Pagani nach San Cesario sul Panaro. Denn dort entsteht rund um einen V12-Motor aus Affalterbach genauso ein Supersportwagen, wie ihn sich Scheichs und Oligarchen wünschen: Sehr selten, extrem schnell und exorbitant teuer. Der hat zwar keinen Mercedes-Stern auf der Haube, doch bekennt sich Källenius trotzdem zu diesem Kooperationsprojekt: „Unser Enzo heißt Huayra.“

Datenblatt: Mercedes SLS AMG Black Series

Supersportwagen
Antrieb: V8-Benziner
6.208 ccm Hubraum
464 kW/631 PS
max. Drehmoment: 635 Nm, 0-100 km/h
Vmax: 315 km/h
Verbrauch: 13,7 Liter
CO2: 321 g/km
Preis: 249.900 Euro

Kurzcharakteristik Mercedes SLS AMG Black Series

Alternative zu: Porsche 911 GT2, McLaren MP4-12C und natürlich Ferrari 599
Wann kommt er: im Juni
Passt zu: Rennfahrern mit viel Freizeit, Investmentbanker und eiligen Selbstdarstellern
Sieht gut aus: auf der Rennstrecke und in der klimatisierten Garage eines Autosammlers
Was kommt noch: Wohl nichts mehr, denn innerhalb der Baureihe ist der Black Series nicht zu toppen

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Gast auto.de

März 14, 2013 um 1:57 pm Uhr

unübertreffbar!!!! soooo etwas von gut! einfach zu schade, habe ich kein geld! würde alles tun um die erste person zu sein, die diesen wagen fährt! rita

Gast auto.de

März 12, 2013 um 10:02 am Uhr

635Nm zwischen 0 und 100 Km/h – und darüber? Sie sollten sich ein Beispiel an AMG nehmen, die, wie im Text zu lesen steht, kein Interesse daran haben nur Daten fürs Autoquartett zu liefern. Vielleicht wäre es für Auto.de gescheiter Text und Tabelle von einer Person erstellen zu lassen, der fallen solche Diskrepanzen evtl auf, oder auf die Tabelle zu verzichten und stattdessen auf die Homepage des Herstellers zu verweisen.

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