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Test: Seat Ibiza ST 1.6 TDI – Der Reiz des Vernünftigen

Die Volkswagen-Gruppe beherrscht die Kunst des Baukastens wie kein anderer Konzern. Nur so lässt sich die Marken- und Variantenvielfalt durchhalten: Die Standardisierung von Komponenten unter dem Blech erlaubt die Individualisierung der einzelnen Modelle dort, wo der Kunde Freude daran hat.

Dafür muss man natürlich erst einmal wissen, wofür eine Marke überhaupt steht. Bei der spanischen Tochter Seat ist das eigentlich schon lange definiert: sie soll die sportliche Flanke verteidigen, [foto id=“329628″ size=“small“ position=“left“][foto id=“329629″ size=“small“ position=“left“]ist auf Alfa Romeo angesetzt und bietet trotzdem preiswerte Autos. In der Praxis hat das nicht immer funktioniert: Mit Fiat-Derivaten wie dem für eine ganze Weile allgegenwärtigen Marbella profilierte man sich zunächst als absolute Billigmarke. Nach einer Übergangsphase wurde man der noblen Tocher Audi zugeordnet – wovon mittlerweile nichts mehr zu hören ist. Immerhin gibt es jetzt eine neue Designlinie: Nach extrem weichen Formen hat Seat-Chefdesigner Luc Donckerwolke eine neue, scharf profilierte Formensprache definiert.

Seat Ibiza- Eigenständig und sportlich

Donckerwolkes Strich ziert auch den aktuellen Ibiza – und das ist durchaus ein Glücksfall. Neben seinen Schwestermodellen VW Polo, Audi A1 und Skoda Fabia nimmt sich der kompakte Spanier eigenständig und sportlich aus. Vor allem der im Markt fast identisch positionierte konzerninterne Wettbewerber Skoda Fabia wirkt im direkten Vergleich gedrungen und behäbig. Beim Ibiza ist die ST-Variante mit ihren breiten Rückleuchten sogar noch eleganter und attraktiver als der kurze Hecktürer.

Karosserie des Ibiza

Die flott gezeichnete Karosserie des Ibiza bietet bemerkenswerte praktische Qualitäten – insbesondere in der Kombivariante. Der geräumige Innenraum bietet Komfort auf allen Plätzen, und das Gepäckabteil reicht mit einem Volumen von 430 Litern – bei umgeklappten Sitzen sind es sogar 1146 Liter – weit in die Gefilde der Mittelklasse. Weite Reisen stellen für den Ibiza ST kein Problem dar.[foto id=“329630″ size=“small“ position=“right“]

Motorisierung

Auch der Antrieb des Ibiza ist nämlich ausgesprochen erwachsen. Die von uns gefahrene Version mit 1,6-Liter-TDI-Motor – 77 kW/105 PS stark – tritt stark an und nimmt Langstrecken vollends den Schrecken. Auch an längeren Steigungen verliert der Diesel kaum an Schwung, so dass man nur selten in die Verlegenheit kommt, die Überholspur für schnellere Verkehrsteilnehmer räumen zu müssen. Die zügige Gangart macht umso mehr Spaß, als sie an der Tankstelle nicht bestraft wird. Der Zyklusverbrauch liegt bei ganzen 4,2 Litern. Und auch bei forcierter Fahrt bleibt der Verbrauch so gut wie immer unter 7 Litern pro 100 Kilometer. Es ist aber leicht, deutlich darunterzubleiben – der Motor erlaubt auch niedrigtouriges Fahren, und es empfiehlt sich, mit der leichtgängigen Box möglichst früh hochzuschalten.

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Video: Seat Ibiza ST

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Interieur

Das Interieur des Ibiza ist gut ausgestattet, die Instrumentierung bestens ablesbar; die Materialien sind allerdings einfacher als beispielsweise beim Polo -wenn auch genauso gut verarbeitet.[foto id=“329631″ size=“small“ position=“left“]

Fazit

Trotz seiner durchaus vorhandenen emotionalen Qualitäten ist der Ibiza ST ein Vernunftsauto. Enthusiasmus spielt in dieser Fahrzeugklasse kaum eine Rolle – solange es nicht um die sportlichen Spitzenmodelle geht. Die gibt es bei Seat übrigens auch. Das Topmodell des Ibiza, der Cupra, leistet stolze 132 kW/180 PS. Leider gibt es ihn nicht als Kombi.

Datenblatt Seat Ibiza ST 1.6 TDI: Fünftüriger Kombi der Kleinwagenklasse
 
Länge/Breite/Höhe 423/169/145 cm
Gepäckraumvolumen 430-1146 l
   
Motorisierung: 77 kW/105 PS bei 4400/min
max. Drehmoment 250 Nm bei 1500-2500/min
0-100 km/h in 10,9 s
Vmax 188 km/h
Verbrauch 4,2 l/100 km
CO2-Ausstoß 109 g/km
   
Preis 19.050 Euro
Seat Ibiza ST 1.6 TDI – Kurzcharakteristik
  
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Passt zu: kostenbewussten Sparern oder Liebhabern absoluten Understatements
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