Neuankünfte im Oldtimer-Olymp

Ein neuer Jahrgang „klassischer Pkw“ entsteht mit jedem Jahreswechsel. Ab sofort können Fahrzeuge des Jahrgangs 1983 als Oldtimer registriert werden. Wir nennen die wichtigsten Modelle, die jetzt den Aufstieg zum Klassiker geschafft haben. Nach Expertenbegutachtung können solche Fahrzeuge mit einem H-Kennzeichen versehen, pauschal mit gut 190 Euro versteuert und günstig versichert werden. Vor 30 Jahren gab es noch nicht die Neuheitenflut heutiger Tage, doch wurden 1983 fast 50 Modelle vorgestellt.

Mit gleich drei Fahrzeugen ist Audi dabei. So zählt der Quattro Sport, das Coupé auf verkürztem Radstand, zu den Jubilaren. Längst ist dieses Fahrzeug bei Liebhabern begehrt und wird teuer gehandelt. Dagegen steht die Avant-Kombiversion des Audi 100 deutlich im Schatten. Und mit dem Audi 200 versucht der Ingolstädter Hersteller den Vorstoß in die Sphären von Mercedes, was zunächst nicht wirklich überzeugend gelingt. Ziemlich perfekt ist jedoch die Rostvorsorge dank Vollverzinkung.[foto id=“449243″ size=“small“ position=“left“]

BMW erweitert die 5er-Baureihe um die Varianten 525 e und 524 td. Der Dieselmotor im 524 stößt bei Markenliebhabern noch auf Widerspruch, bietet aber markentypische Geschmeidigkeit. Beim 525 e sorgen reduzierte Leistung und längere Übersetzung für eine verbesserte Kraftstoffökonomie. Ford langweilt uns mit dem Stufenheckableger des Escort, dem biederen Orion. Mercedes dagegen gibt sich mutig und packt dem Baby-Benz einen 2,3-Liter-Vierzylindermotor mit 16 Ventilen unter die Haube. Mit seinem Spoilerwerk wirkt der 190 E 2.3 16V geradezu krawallig. Auch dieses Fahrzeug hat die Liebhaberszene längst entdeckt, und durch entsprechende Nachfrage sind die wenigen unverbastelten, rostarmen Wagen längst teuer geworden.

Auch Opel setzt auf Spoiler und brezelt den Kadett zum leistungsstarken GTE auf, der bei Markenfans nicht erst seit heute hoch im Kurs steht. Volkswagen stellt mit dem Golf II einen qualitativ deutlich verbesserten Nachfolger des Schnellrosters Golf I vor. Nicht wenige „Zweier“ sind heute noch im Alltagseinsatz. Da wird es Zeit, die besseren Exemplare als Liebhabervehikel zu schonen. Neu von Volkswagen ist auch der Passat Variant mit Allradantrieb und manuell sperrbaren Differentialen, Zweiliter-Fünfzylindermotor und 85 kW/115 PS. Aus ostdeutscher Produktion kann stolz verkündet werden, dass der Trabant P 601 jetzt sogar eine 12-Volt-Elektrik spazieren fährt.[foto id=“449244″ size=“small“ position=“right“]

Der ausländische Wettbewerb kommt überwiegend aus Frankreich, Italien und Japan. Alfa Romeo bringt das Mittelklassemodell 33 mit Boxermotor und 1,3 Litern oder 1,5 Litern Hubraum sowie als 4×4-Version mit Allradantrieb heraus. Zudem entspringt der Kooperation mit Nissan das Modell Arna: mit trister Form und mäßiger Qualität. Fiat landet mit dem kompakten Uno einen Dauerbestseller. Die neue Stufenhecklimousine Fiat Regatta dümpelt in der Absatzflaute dahin. Als robustes, praktisches Wägelchen findet der Panda 4×4 seine Nische bei speziellen Anwenderkreisen. Neu bei Fiat ist auch der Ritmo TC, der mehr durch außergewöhnliches Styling aus der Masse herausragt als durch Qualitäten. Lancia ergänzt die eher biedere Beta-Limousine mit dem eleganten Coupé. Und Maserati stellt den Biturbo 425 vor; ein heute günstig erhältlicher, leistungsstarker Exot.

Wie Fiat mit dem Uno, gelingt Peugeot mit dem kompakten 205 ein großer Wurf. Mit dem 205 Turbo 16 wird zudem die Basis für überaus erfolgreiche Motorsporteinsätze geschaffen. Renault stellt die Modelle 11 und 25 neu vor. Weder der kompakte 11er noch der 25er in der oberen Mittelklasse finden in Deutschland ein großes Publikum. Auch der Renault 18 Break 4×4 ist von vornherein ein Nischenmodell, das dem Trend des Allradantriebs Rechnung trägt.[foto id=“449245″ size=“small“ position=“left“]

Wie bei Alfa Romeo bleibt auch der Nissan Arna erfolglos. Mehr Respekt verschaffen sich die Japaner mit der soliden Limousine Bluebird und zwei schicken Coupés: Der Nissan Silvia mit Zweiliter-Vierzylinder-Turbomotor und der Nissan 300ZX mit drei Litern Hubraum überzeugen formal gelungen und mit guter Qualität zu fairen Preisen. Mazda riskiert mit dem RX7 Turbo als weltweit einziger Hersteller weiterhin, den Wankelmotor in Serie anzubieten. Mitsubishi versucht, sich mit den Modellen Colt und Lancer ein Stück aus dem Massenmarkt-Kuchen herauszuschneiden. Und Subaru bringt den Kleinwagen J10 4WD mit markentypischem permanenten Allradantrieb auf den Markt. Toyota klotzt mit gleich drei neuen Modellen: Corolla, Carina II und Corona heißen die Neuheiten des Jahres. Honda stellt den formal harmonischen Civic vor; zur Modellreihe gehört auch der konzeptionell fortschrittliche Civic Shuttle mit höherem Dach und viel Platz im Innenraum.[foto id=“449246″ size=“small“ position=“right“]

Aus England melden sich Austin und MG mit dem baugleichen Modell Maestro. Beide spielen auf dem deutschen Markt nicht einmal eine untergeordnete Rolle. Land Rover stellt den 110 vor, die Weiterentwicklung des bewährten Allradlers. Die koreanische Marke Hyundai erscheint 1983 nur am Rande der Wahrnehmbarkeit auf dem deutschen Markt und führt das Modell Stellar vor. Von den amerikanischen Neuheiten verdient vor allem die neue Generation der Chevrolet Corvette besondere Aufmerksamkeit. Dodge Daytona, Ford Bronco II und die Modelle Ford Tempo und Telestar oder Mercury Topaz spielen dagegen eine kaum merkliche Rolle in Europa.

Die Vielfalt der neuen „Alten“ ist also groß. So dürfte für Oldtimer-Fans mit den verschiedensten Ansprüchen das passende Fahrzeug dabei sein.

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