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Skoda Yeti in Namibia: Stresstest in der afrikanischen Wildnis

Von Ingo Koecher — Namibia – Skoda treibt seinen Yeti über die staubigen Pisten Namibias. Dabei soll das Kompakt-SUV zeigen, dass es nicht nur für die Fahrt zur heimischen Gartenparzelle taugt. Vielmehr sind es Hitze, Steine, Schotter und ausgetrocknete Flussläufe, die der Tscheche und dessen Fahrer zu bezwingen haben.

Die Verkaufszahlen belegen: SUVs, insbesondere kompakte, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Und wenn auch die meisten der Käufer ihrem Wagen kaum das zumuten dürften, was auto.de mit dem Skoda Yeti in Namibia gemacht hat, werden sie am Ende überrascht sein, was so alles geht, mit dem kleinen Tschechen.

Schon 2010 bat auto.de einen Yeti zum Test. Damals beschränkte sich die Versuchsreihe auf asphaltierte Straßen in Deutschland.

Der kleine Unterschied …

Dabei seien die Fahrzeuge so nach Afrika verschifft wurden, wie sie die Bänder im tschechischen Kvasiny verlassen hätten, sagt Markus Liersch, Skoda Deutschland. Nur in einer Sache unterscheiden sich die Namibia-Yetis von ihren Serienbrüdern. Ein zusätzlich am Unterboden montiertes Blech zum Schutz des Tanks[foto id=“428920″ size=“small“ position=“right“] gegen umherfliegende Steine. Die würden auf den dortigen Naturstraßen, das sind überwiegend Schotterpisten, zu Geschossen. Mehr an Vorbereitungen habe es jedoch nicht gegeben, so Liersch weiter.

Hageldicht flogen die Steine …

Insgesamt lagen vor Yeti und Fahrer 1.500 Kilometer Afrika, gespickt mit Schotterpisten, ausgetrockneten Flussbetten, Wüstensand, Geröll und asphaltierten Straßen. Dass der Yeti auf Asphaltabschnitten kaum Schwächen zeigen würde, hatten wir erwartet. Schließlich ist das die Lebenswelt des Kompakten. Weitaus spannender waren indes die Passagen, die man dem eigenen Wagen aus Sicherheitsgründen eher vorzuenthalten sucht. So ist bei entgegenkommenden Fahrzeugen immer davon auszugehen, dass dem Wagen ein Steinschlaggeschwader folgt, was nach erfolgter Vorbeifahrt in Teilen auf den Yeti niedergeht. Dennoch blieb es glücklicherweise bei nur einem Steinschlag mit Folgen. Der langsam wachsende Riss überstand trotz schwere der Strecke die gesamte Tour. Anders sah es da bei den Reifen aus – auto.de berichtete: Aufgrund ausgiebiger Fahrten über Schotter und Steinpisten waren es am Ende von vier Tagen vier Pneus, denen der Atmen ausging.

Schweres und leichtes Gelände

Als Motorisierungen standen 2.0-Liter Common-Rail-Diesel mit 170 PS und 1.8-Liter Ottomotoren mit 160 PS bereit. Klar im Vorteil waren die Dieselfahrzeuge, da deren Triebwerke gegenüber einem Benziner ein deutlich [foto id=“428921″ size=“small“ position=“left“]höheres Drehmoment zur Verfügung stellen. Dennoch fielen auch die Ottomotoren nicht zurück und absolvierten ohne zu Murren die gleichen Passagen, wie ihre selbstzündenden Artgenossen. Dabei ermittelte auto.de für den gefahrenen 2.0-Liter Diesel einen Durchschnittsverbrauch von 7,7 l/100km in schwerem Gelände. Auf normaler Asphaltstraße standen am Ende 5,4 l/100 m auf der Uhr. Beide Werte sind überzeugend.

Gepflegtes Eingraben

Gleiches gilt für den Fahrkomfort, der auch in schwierigem Gelände angemessen war. Einzig die dem Kleinen fehlende Bodenfreiheit eines VW Amarok oder Toyota Land Cruiser sorgte das eine ums andere Mal für Schleifgeräusche. Beschädigungen am Unterboden bleiben jedoch aus. Der Skoda Yeti fand überall einen Weg. Selbst lange Passagen über losen Sand ausgetrockneter Flussbetten brachte er hinter sich.

Hierzu galt es die Antischlupfregelung ASR auszuschalten. Dann ist für den Yeti auch weicher Untergrund unproblematisch. Es sei denn, man fällt einem klassischen Fahrfehler anheim und hält an heiklen Stellen an. Dann steht gepflegtem Eingraben nichts im Wege. Anders sieht es aus, werden die Tipps von Tourguide Jürgen Kampf, TJK Tours, und Markus Liersch beherzigt. Konsequent im zweiten Gang mit 25 bis 35 km/h fahren. Egal was passiert, keinesfalls anhalten. Und der Befund am Ende: Der Yeti spurte tatsächlich.[foto id=“428922″ size=“small“ position=“right“]

Auch kurze Schläge steckte er weg. Spurtreu blieb er selbst beim Durchfahren von Kurven mit losem Untergrund. Dienstbare Geister waren hier die ab Werk verbaute elektronische Stabilitätskontrolle ESP und das buchbare Offroad-Paket der 4×4-Modelle mit Anfahrassistent, Bergabfahrassistent, Antischlupfregelung ASR, elektronischer Differenzialsperre EDS und Antiblockiersystem ABS.

Motorenpalette

Der Yeti fährt mit turboaufgeladen Triebwerken vor. Dabei liefern 1.2, 1.4 und 1.8-Liter TSI Benziner Leistungen von 105-160 PS, der 2.0-Liter TDI Diesel 110-170 PS. Die Basismodelle starten mit Frontantrieb und manuellen Fünf- oder Sechsgang-Schaltgetrieben. Verbaut werden zudem automatische Sechs- oder Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe DSG sowie permanenter Allradantrieb 4×4.

Ausstattung

Skoda bietet den Yeti in fünf Ausstattungsniveaus Easy, Active, Ambition und Elegance. Zudem ist auch das SUV als Greenline-Modell mit Start-Stopp-Automatik und Bremsenergierückgewinnung Rekuperation lieferbar. Für das [foto id=“428923″ size=“small“ position=“left“]Basismodell ruft Skoda 18.390 Euro, für das Topmodell 29.590 Euro auf. Die Energieeffizienzklassen reichen in Abhängigkeit der gewählten Motorisierung von B bis F.

Fazit

Ein Aufschneider ist der also nicht, der Skoda Yeti. Vielmehr lässt sich der Kleine tatsächlich auf Terrains einsetzen, die auf den ersten Blick den vermeintlich Großen des Segments, wie dem VW Amarok, dem Land Rover Defender oder dem Toyota Land Cruiser, vorbehalten scheinen. Der Yeti beißt sich durch, findet seinen Weg, und liefert auch in schwerem Gelände Komfort.

auto.de bewertet die Offroad-Qualitäten, den Verbrauch und das Fahrverhalten des Skoda Yeti durchweg mit Gut. Wenn sich auch die wenigsten Yeti-Isti dafür entscheiden dürften, ihren Kraxler derart hart ran zunehmen, ist es doch um so schöner, zu wissen, dass man es könnte, wenn man wollte.

Datenblatt Skoda Yeti 2.0 TDI 4×4
 
viertüriges, fünfsitziges SUV der Kompaktklasse mit permanentem Allradantrieb
   
Länge/Breite/Höhe: 4,22 m/1,79 m/1,69 m
Radstand: 2.58 m
   
Motor: 2.0-Liter Common-Rail-Turbodiesel
Leistung: 125 kW/170 PS bei 4.200 Umdrehungen pro Minute
Drehmoment: 350 / 1.750 – 2.500 Umdrehungen pro Minute
Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 8,4 s
   
Verbrauch im Mittel  
Test Onroad: 7,7 l/100 km
Test Offroad: 5,4 l/100 km
Herstellerangabe: 5,9 l/100 km
CO2-Ausstoß: 155
Schadstoffklasse EU 5
Energieeffizienzklasse: C
   
Offroad  
Bodenfreiheit: 180 mm
Böschungswinkel vorn: 19,0 Grad
Steigungswinkel: 31 Grad
Steigung: 60 Prozent
Rampenwinkel: 19,4 Grad
Böschungswinkel hinten: 26,7 Grad
   
Gewichte/Zuladung  
Leergewicht: 1.535 kg
zul. Gesamtgwicht: 2.080 kg
Anhängelast gebremst: 2.000 kg
Anhängelast ungebremst: 750 kg
Stützlast: 80 kg
Dachlast: 100 kg
   
Preis: ab 30.890 Euro

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