Audi

40 Jahre Audi 80 B1: Der Beginn einer Ära

Für Volkswagen war er die Rettung und für Audi brachte er den Durchbruch. Im Frühsommer 1972 stellten die Ingolstädter den Audi 80 vor. Technisch bis auf die Heckpartie baugleich folgte der VW Passat und führte VW aus der Monokultur der luftgekühlten Boxer-Motoren auf die Erfolgsstraße.

Das vor über vier Jahrzehnten komplett neu konstruierte Auto definierte den Beginn einer neuen Ära im deutschen Automobilbau. Die Idee eines von Audi und VW gemeinsam genutzten Baukasten-Systems schuf eine entscheidende Grundlage für die Erfolgsgeschichten beider Hersteller. „Die neue Leistungsklasse“ – so der Werbeslogan der Ingolstädter – sicherte auch VW das Überleben, denn der Audi 80 wurde zur Basis für den VW Passat. Entwicklungschef Ludwig Kraus legte [foto id=“425060″ size=“small“ position=“left“]mit dem kleinen Bruder des Audi 100 weitere Grundsteine für wegweisende Konzernmodelle. So lieferte der 1,6-Liter-Vierzylinder in der Leistungsstufe 81 kW/110 PS den Antrieb des VW Golf GTI, der ab 1978 überarbeitete Audi 80 die Basis für den Urquattro von 1980.

Bis 1978 knapp eine Million Mal gebaut, ist der erste Audi 80 heutzutage selbst in Ingolstadt selten. Nur einer fand sich unter den 200 Startern der Donau Classic 2012. Der Korrosionsschutz bildete in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts bei keinem Hersteller eine echte Kernkompetenz; gepflegte Überlebende mit geringer Laufleistung parken längst in Sammlergaragen.

Beim Baustart im Juli 1972 waren zunächst fünf verschiedene Ausstattungen des Audi 80 erhältlich: (80, 80 L, LS, S, GL). Seine Motoren variierten in den Hubraumstufen 1300, 1500 und 1600 Kubikzentimetern und leisteten 40 kW/55 PS, 55 kW/75 PS, 63 kW/86 PS, später dann als GT 74 kW/100 PS und als GTE 81 kW/110 PS. Die zweitürige Basisversion des Fronttrieblers war schon ab 7 990 Mark zu haben. Exzellente Exemplare erzielen heute Preise bis zum Doppelten des damaligen Neupreises. Mit nur rund 850 Kilogramm Leergewicht (2012 Audi A1 mit 63 kW/86 PS: 1 040 Kilogramm) erarbeitete sich der Audi 80 einen Ruf als agiles und wendiges Auto. Die Fahreigenschaften mit neuer, bremsstabiler Lenkung [foto id=“425061″ size=“small“ position=“right“]und Schwimmsattelbremsen überzeugte vor vier Jahrzehnten nicht nur Testfahrer und Motorredaktionen. Neben den wichtigsten Wettbewerbern Ford Taunus oder Opel Ascona verkaufte sich der Audi 80 gut und war vor allem ein überlegener Konkurrent für die damals in Deutschland weit verbreiteten ausländischen Mittelklassewagen.

Schon ab 1973 kamen nicht nur der neue VW Passat mit Fließheck auf Audi 80-Basis, sondern auch die erste Weiterentwicklung als Audi 80 GT mit 74 kW/100 PS auf den Markt. Der 81 kW/110 PS-Motor des GTE, der ab 1975 die Reihe mit einem 1,6 Liter-Einspritzmotor fortsetzte, ebnete dem Golf GTI erst den Weg. Bis zum Baustopp des intern mit „B1 Typ 82“ bezeichneten Modells im August 1978, liefen 932 403 Exemplare in Ingolstadt vom Band.

Nach 1978 produzierte Audi noch drei weitere Generationen: 1995 löste der nicht minder erfolgreiche A4 den Audi 80 ab. 2011 überfuhren die Mittelklässler aus Ingolstadt die Produktionsmarke von zehn Millionen. Damit darf sich der Audi 80 mit seinen Nachfolgern als erfolgreichste Baureihe der Marke feiern lassen.

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