83. Genfer Automobilsalon: Von Stand zu Stand, Teil 4

Den Automobilfrühling 2013 eröffnet der 83. Genfer Automobilsalon (7. bis 17. März). Die Veranstalter erwarten mindestens 700 000 Besucher auf den etwa 102 000 Quadratmetern des Messegeländes. Rund 700 Aussteller aus über 30 Ländern präsentieren alleine mehr als 900 Autos. Hier die wichtigsten Neuheiten von Kia bis Mercedes-Benz.

Kia

Mit dem Ceed präsentierte Kia 2012 einen ernst zu nehmenden Konkurrenten des VW Golf. Mit der Genf-Premiere des Ceed GT zielen die Koreaner direkt auf das Herz der Golf-Ikone GTI. Das sportliche Top-Modell des kompakten Koreaners tritt mit einem 1,6-Liter-Vierzylinder an, der mit Turboaufladung und Benzindirekteinspritzung 150 kW/204 PS leistet, sieben PS weniger als der GTI der sechsten Golf-Generation bot. Der Ceed GT ist sowohl mit drei als auch mit fünf Türen verfügbar. Laut Kia spurtet er aus dem Stand auf Tempo 100 in 7,9 Sekunden. Zum optischen Auftritt zählen eigenständige Schürzen an Front und Heck, Leichtmetallräder mit 18 Zoll Durchmesser und Doppelrohrauspuff. Innen prägen Sportsitze von Recaro das [foto id=“454508″ size=“small“ position=“left“]Bild. Kia bringt den sportlichen Ceed in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt. Die Autos stammen aus europäischer Fertigung. Zum Preis hält sich der Hersteller noch bedeckt.

Kias Reise geht auch in Zukunft in Richtung Sportlichkeit. Diesen Anspruch unterstreicht die Studie für Genf, die die schlichte Bezeichnung „Concept“ trägt. Angesichts der ersten Fotos des kompakten Sportlers fühlte sich das Nachrichtenmagazin „Focus“ zur Bezeichnung „Rennsemmel“ inspiriert. Die Studie bildet einen kompakten Crossover ab und gilt laut Hersteller als „reine Fingerübung“. Auffallend sind die großen, ausgestellten Radhäuser und das wuchtige Heck. Die Vorstellung der Antriebstechnik behält sich Kia für die Messe vor.

Die bereits im letzten Herbst in Paris präsentierte vierte Generation des Mini-Van Carens, der gegen einen Opel Zafira oder VW Touran antritt, steht er bereit, um seinen unmittelbar bevorstehenden Verkaufsstart zu bewerben. Der 4,57 Meter lange Van ist als Fünf- und Siebensitzer nutzbar und startet mit drei Motoren zu Preisen ab 19 990 Euro.

Mazda

Mazdas Neuheitenangebot beschränkt sich auf den überarbeiteten Kompakt-Van Mazda 5. Mit aufgefrischter Optik und erweiterter Ausstattung ist der Mazda 5 ab sofort erhältlich. Für den Antrieb stehen weiterhin vier Motorisierungen zur Wahl, die zwischen 85 kW/115 PS und 110 kW/150 PS leisten. Die Preise des bis zu siebensitzigen [foto id=“454509″ size=“small“ position=“right“]Mazda 5 starten bei 20 890 Euro.

McLaren

Die Formel-1– und Sportwagenspezialisten von McLaren bleiben im Gegensatz zu Ferrari bescheiden. Obwohl der „P1“ in der gleichen Liga wie der Ferrari F150 antritt, vertrauen die Briten auf die bewährte Bezeichnung „Supersportwagen“. Immerhin tritt der P1 mit 699 kW/950 PS an. McLaren entwickelte als Antrieb eine Kombination aus aufgeladenem V8 mit 3,8 Litern Hubraum, wie er auch beim MP-4-12C zum Einsatz kommt, mit dem Energierückgewinnungssystem KERS aus der Formel 1. Die Entwickler betonen, dass den P1 nicht die ultimative Höchstgeschwindigkeit auszeichnet, sondern eine atemberaubende Dynamik auf der Rennstrecke. Dafür generieren Unterboden, Diffusor am Heck und ein gewaltiger Flügel über der Hinterachse 600 Kilo Abtrieb. Während ein Bugatti Veyron mit 736 kW/1 001 PS beim Verhältnis zwischen Masse und Leistung auf 535 PS pro 1 000 Kilo Fahrzeuggewicht kommt, erreicht der P1 mehr als 600 PS pro Tonne dank reichlicher Verwendung von Karbon, Titan und Magnesium. Für ein achtbares Maß an Alltagstauglichkeit qualifiziert sich der McLaren als „schnellstes Straßenauto für die Rennstrecke“ mit fühlbarem Restkomfort und einer entsprechenden Ausstattung. Vom Vorgänger „F1“ bauten die Briten zwischen 1993 und 1997 gerade 106 Exemplare, die 1,5 Millionen D-Mark kosteten. Der P1 ist in einer Auflage von 500 Einheiten geplant, und zwar für jeweils rund eine Million Euro.

Mercedes-Benz

Mercedes-Benz tritt in diesem Jahr so gar nicht schwäbisch sparsam auf. Der älteste Autobauer der Welt zeigt erstmals vor europäischem Publikum die überarbeitete E-Klasse und die viertürige Version der A-Klasse, den CLA. Dazu kommen die neuesten Kreationen aus der Sportabteilung von AMG: der C 63 „Edition 507″ und der A 45 AMG.[foto id=“454510″ size=“small“ position=“left“]

Die E-Klasse ist traditionell das profitabelste Modell im Portfolio von Mercedes-Benz. Nachdem die 2009 eingeführte, aktuelle Baureihe gegen die wichtigsten Wettbewerber Audi A6 und die 5er-Reihe von BMW an Boden verloren hatte, entschieden sich die Verantwortlichen zu einem gründlichen Facelift, das sich die Schwaben nach eigenen Angaben eine Milliarde Euro kosten ließen. Fast alle Blechteile erhalten ein neues Styling. Am auffälligsten ist der Verzicht auf die Front mit den vier rechteckigen Scheinwerfereinheiten. Nun stehen zwei markante Scheinwerfer im Fahrtwind, die einen neuen Grill einfassen. Mit Teil-LED-Licht. Verschwunden ist auch der ausladende Schwung um die hinteren Radkästen. Bei der Technik lassen es die Schwaben ebenfalls nicht anbrennen. Der Kunde kann aus einem Angebot von zwölf Motoren wählen, die ein Leistungsspektrum zwischen 100 kW/136 PS und 300 kW/408 PS spannen. Darüber thront der E 63 AMG S mit einer Leistung von 430 kW/585 PS. Der Kombi, das T-Modell, bietet unverändert den größten Laderaum der Klasse mit 695 Liter bis 1 950 Liter. Der Innenraum ist ebenso umfassend überarbeitet. An Assistenzsystemen ist praktisch alles verfügbar, was Mercedes auch für die nächste Generation der S-Klasse entwickelt hat. Das Facelift betrifft alle Karosserievarianten: Limousine, Kombi, Coupé und Cabrio.

Was dank des Mercedes CLS für die Kunden der Oberklasse recht ist, soll nun auch in Gestalt des CLA für die Interessenten der Kompaktklasse billig sein. Die 4,63 Meter lange viertürige Version der A-Klasse soll dabei nicht nur potentielle Kunden der gehobenen Kompaktklasse begeistern, sondern auch in der Mittelklasse wildern, wo sich BMW mit der 3er-Reihe und Audi mit dem A4 gut eingerichtet haben; auch auf die Gefahr hin, dass die hauseigene C-Klasse den einen oder anderen Kunden an den CLA verliert. Den CLA kennzeichnet die flache coupéartige Dachlinie, die er vom erfolgreichen CLS übernimmt. Vier Motoren mit maximal 155 kW/211 PS und als Optionen Allradantrieb oder ein Doppelkupplungsgetriebe mit [foto id=“454511″ size=“small“ position=“right“]sieben Gangstufen bilden die Eckdaten des CLA-Verkaufsprogramms. Die Preise stehen ebenfalls bereits fest. Der CLA 180 mit 90 kW/122 PS kostet 28 977 Euro.

Mit dem C 63 AMG „Edition 507“ stürmt die ultimative C-Klasse im AMG-Trimm in die Liga der Supersportwagen, sowohl als Coupé, als auch als Limousine. „507“ kennzeichnet die Leistung in PS (373 kW). Das sind 37 kW/50 PS mehr als beim konventionellen C 63 AMG, was für den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 in 4,2 Sekunden reicht. Äußerlich ist der AMG-Bolide an der Motorhaube der „Black Series“ oder an neu gezeichneten 19-Zoll-Räder erkennbar. Innen steht eine Lederausstattung in drei Versionen ebenso zur Auswahl wie Zierelemente in Klavierlack. Mit dem Preis für den C 63 AMG „Edition 507“ hält sich Mercedes noch bedeckt. Fest steht der 8. April als Starttermin für die Bestellannahme und die Auslieferung ab Juli.

Mit dem Mercedes A 45 AMG betreten die Schwaben Neuland. Erstmals entwickelten die Spezialisten von AMG ein sportliches Top-Modell für die Kompaktklasse. Der aufgeladene Vierzylinder mit zwei Litern Hubraum leistet 265 kW/360 PS, der stärkste in Serie gefertigte Vierzylindermotor. Die Literleistung von 133 kW/181 PS übertrifft jeden Supersportwagen. Die Kraft gelangt über ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Fahrstufen an alle vier Räder. Ein Sportfahrwerk mit eigenständigen AMG-Achsen und 18-Zoll-Rädern, ein dreistufiges elektronisches Stabilisierungsprogramm ESP und eine umfangreiche sportliche Innenausstattung zeichnen den kompakten AMG-Sportler aus. Was das Paket kostet, hält Mercedes noch geheim. Fest steht, dass ein umfangreiches Angebot an optionaler Ausstattung bereit steht.

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83. Genfer Automobilsalon: Von Stand zu Stand, Teil 1
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