Detroit Auto Show: Die Deutschen auf Ami-Fang

Die Auto Show in Detroit (bis 23. Januar) ist für die US-Automobilhersteller das, was die IAA für die deutschen Autobauer ist: die wichtigste Messe überhaupt. Dennoch haben sich in diesem Jahr auch Mercedes-Benz, VW, BMW, Audi und Porsche auf den weiten Weg nach Motown gemacht, um dort mit schönen Fahrzeugen und viel Show Eindruck zu schinden.

Auftakt

Den Auftakt hat in diesem Jahr Mercedes-Benz gemacht. Die Stuttgarter haben bereits am Vorabend der Messe die modellgepflegte C-Klasse enthüllt, begleitet von schönen Tönen der Sängerin Colbie Caillat und etwas Töff-Töff von dem über die Bühne rollenden „ersten Automobil der Welt“, dem Patent-Motorwagen von 1886. In die Messehallen durfte die [foto id=“338495″ size=“small“ position=“left“][foto id=“338496″ size=“small“ position=“left“]C-Klasse mit modernisiertem Blechkleid, sparsameren Motoren und neuen Assistenzsystemen allerdings nicht. Denn in den USA kommt der Mittelklässler erst im Herbst auf den Markt und bis dahin muss das „alte Modell“ verkauft werden. Stattdessen zeigen die Stuttgarter auf ihrem Stand den neongelben Elektrosupersportwagen SLS AMG E-Cell, der ab 2013 in Serie gehen soll, sowie das ähnlich auffällig lackierte Modell mit ähnlich spektakulärem Antrieb: das Brennstoffzellenmobil B-Klasse F-Cell, das bald auf Weltreise gehen soll.

Ebenfalls ein Vorabendprogramm gab es bei VW, allerdings ohne Auto, damit die Weltpremiere auf der Messe auch wirklich eine Weltpremiere ist, so die Begründung. Doch was der speziell für das US-Publikum entworfene XL-Passat zum S-Preis für einen Zweck erfüllen soll, war ohnehin schon länger klar. Der in den USA gebaute Mittelklässler soll den vor Ort erfolgreichen Toyota Camry ins Visier nehmen und dabei helfen, dass VW in diesem Jahrzehnt zur Nummer eins der automobilen Weltrangliste aufsteigt. Denn im Gegensatz zum Europa-Passat, der seit 33 Jahren in den USA rund 700 000 Mal verkauft wurde, soll der neue US-Passat innerhalb von nur sieben Jahren rund eine Millionen Mal einen neuen Besitzer finden.

Porsche unter den nicht gerade zahlreichen Ausstellern in Detroit zu finden, ist für die diesjährigen Messebesucher sicher ein Highlight. Denn die Sportwagenschmiede ist der Übersee-Frühjahrsmesse in den vergangenen Jahren fern geblieben. Nun kehren die Schwaben zurück und das mit Pauken und Trompeten, nämlich mit der Studie 918 RSR. Der durchtrainierte und muskelbepackte Konzept-Supersportwagen wurde als erstes Auto der Messe enthüllt und [foto id=“338497″ size=“small“ position=“right“]beeindruckt nicht nur mit seiner sexy Optik, sondern auch mit einer beeindruckenden Gesamtleistung von 564 kW/767 PS. Die auf die schöne Kohlefaser-Haut lackierte Startnummer 22 soll an den Le-Mans-Erfolg von Dr. Helmut Marko und Gijs van Lennep beim 24-Stunden-Klassiker erinnern. Bei BMW fallen nicht nur die Stoffhüllen, sondern auch die Stoff-Dächer. Denn die Münchner haben im winterlich verschneiten Detroit die Cabrio-Variante des 6ers enthüllt und damit die Vorfreude auf die kommende „Oben-ohne-Saison“ vergrößert. Der schöne 2+2-Sitzer mit dem Softverdeck rollt flacher daher als sein Vorgänger und kann bis zu vier Personen an Bord nehmen. Diese können sich bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h für eine spontane Frischluftprise entscheiden und das vollautomatische Dach auch während der Fahrt öffnen.

Auch bei Audi dreht sich alle um „Sechs“, nämlich um den A6. Der Neue will mit einer leichteren Aluminium-Hightech-Stahl-Karosserie und modernen Assistenzsystemen Käufer von sich überzeugen. Wer nicht auf den Euro achten muss, kann den A6 auch mit LED-Scheinwerfern oder Head-up-Display ordern. Und wer noch etwas Geduld hat, kann die Hybridversion erstehen, die von einer Kombination aus einem 2,0-Liter-Vierzylinder und einem 33 kW starken [foto id=“338498″ size=“small“ position=“left“]Elektromotor angetrieben wird. Der Doppelmotorige soll bis zu 100 km/h rein elektrisch fahren können, wer sich mit 60 km/h begnügt kommt bis zu drei Kilometer weit, ohne einen Tropfen Benzin zu verbrennen – so die Versprechungen von Audi.

Buhlen der deutschen Hersteller

Das Buhlen der deutschen Hersteller um die Gunst der US-Kunden kommt nicht von ungefähr. Denn auch wenn für die Industrie in den kommenden Jahren die größten Impulse aus dem Osten zu erwarten sind, sollen auch die Verkäufe in den USA wieder nach oben klettern. Und wenn die autoverliebten Amis wieder mehr Geld in ihre Mobilität investieren, dann wollen auch Mercedes, VW und Co. einen Donut abbekommen.

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