IAA 2009 – Von Stand zu Stand: Maserati bis Porsche (Teil 4/5)

Maserati

Mit Stoffverdeck und vier Sitzplätzen kommt das Maserati Gran Turismo Cabrio im Frühjahr 2010 auf den deutschen Markt. Wie beim Coupé stammt auch das Design des Cabrios von Pininfarina. Kennzeichen sind ein weit aufgerissener Kühlergrill-Schlund, gewölbte Kotflügel und aggressiv blickende Scheinwerfer. Für den Antrieb des Sportwagens sorgt ein 323 kW/440 PS starker V8-Saugmotor. Der rund 4,88 Meter lange Hecktriebler ist das erste Cabrio der Italiener mit mehr als zwei Sitzen, er trägt daher nicht den ansonsten genutzten Namenszusatz „Spyder“. Die Preise sind noch nicht bekannt, dürften aber deutlich über 130 000 Euro starten. Daneben stehen auf dem Stand der Italiener auch das Coupé sowie der Viertürer Quattroporte.

Mercedes-Benz

Neu bei Mercedes-Benz ist die Kombi-Version der E-Klasse, die vor allem mit großem Gepäckraum und vielen praktischen Details punkten will. Das maximale Ladevolumen des 4,90 Meter langen T-Modells beträgt stolze 1 950 Liter und damit genauso viel, wie beim erfolgreichen Vorgängermodell. Um das Maximum an Stauraum nutzen zu können, müssen die Rücksitze umgeklappt werden, was dank dem neuen „Quickfold-System“ besonders einfach vonstatten gehen soll. Sowohl das Entriegeln als auch das Umklappen ist von der Seite und vom Kofferraum aus möglich. Außerdem erleichtert serienmäßig eine elektrisch öffnende und schließende Heckklappe die Beladung des Kofferraums. Optisch will das neue T-Modell durch Sicken auf Motorhaube und an der Seite gefallen. Die Doppelscheinwerfer sind geblieben, nur dass sie nicht mehr rund, sondern kantig beziehungsweise tropfenförmig sind. Am Heck wird die Ansicht durch neue LED-Leuchten aufgepeppt, die um die Ecke geführt werden.

Die Motorenpalette umfasst zum Marktstart Mitte November fünf Triebwerke mit Leistungswerten zwischen 125 kW/170 PS und 285 kW/388 PS. Im ersten Quartal des kommenden Jahres folgen fünf weitere Motoren, unter anderem der kleinste Dieselmotor mit 100 kW/136 PS, der mit einem Preis von 41 948 Euro das günstigste Modell im Angebot darstellt. Der preiswerteste Benziner mit 135 kW/184 PS startet mit 42 721 Euro, während das Top-Modell mit 285 kW/388 PS mit 70 151 Euro zu Buche schlägt.

Mercedes-Benz SLS AMG – der Supersportler – erinnert mit seinen Flügeltüren an den SL aus den 50er-Jahren. Er soll die Planstelle in der Modellpalette, die durch das Auslaufen des Mercedes SLR McLaren frei geworden ist, besetzen und neben einem Benziner auch einen Elektromotor erhalten. Für den Vortrieb des schnellen Sportlers sollen vier in der Nähe der Räder angeordnete Elektromotoren mit einer gemeinsamen Höchstleistung von 392 kW/533 PS sorgen. Das maximale Drehmoment beträgt 880 Nm. In der ersten Pilotphase sind bei dem SLS AMG flüssigkeitsgekühlte Lithium-Ionen-Batterien mit einem Energiegehalt von 48 Kilowattstunden an Bord. Den Spurt auf Tempo 100 soll der Mercedes innerhalb von vier Sekunden schaffen und damit ähnlich schnell wie der SLS AMG mit 420 kW/571 PS starkem V8-Motor sein.

Die Elektroauto-Studie Mercedes-Benz Bluezero E-Cell Plus feiert in Frankfurt ihre Weltpremiere. Der Stromflitzer mit Verbrennungsmotor zur Reichweitenerhöhung kommt im Blechkleid der für 2011 erwarteten Generation der kompakten B-Klasse daher. Den Antrieb übernimmt auf Kurzstrecken ein 100 kW/136 PS starker Elektromotor, der von einer Lithium-Ionen-Batterie mit Strom versorgt wird. So soll eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h und ein Spurt innerhalb von elf Sekunden auf Tempo 100 möglich sein. Die Kapazität des Akkus reicht nach Herstellerangaben für 100 Kilometer. Danach sorgt ein Verbrennungsmotor als Generator für Strom-Nachschub. Der 1,0-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor leistet 50 kW/68 PS und soll den Elektromotor mit einer Tankfüllung weitere 600 Kilometer versorgen können. Wer nur kurze Strecken fährt, benötigt den Benziner jedoch nicht.

Dann kann das Fahrzeug an einer haushaltsüblichen Steckdose aufgeladen werden. Die Tankdauer soll rund sechs Stunden betragen.Ebenfalls in Frankfurt zu sehen ist die bereits erhältliche Hybridversion der S-Klasse. Die Oberklasselimousine wird von einer Kombination aus einem 3,5-Liter-V6-Benzinmotor mit 205 W/279 PS und einem Elektromotor mit 15 kW/20 PS angetrieben. Der Durchschnittsverbrauch soll dadurch auf 7,9 Liter je 100 Kilometer sinken.

Mini

Als zweisitziges Coupé-Konzeptfahrzeug zeigt sich der Mini, der in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum feiert. Die 3,72 Meter lange Studie verfügt über ein leichtes Aluminiumdach, das farblich abgesetzt wie ein flacher Helm auf dem Kleinwagen zu sitzen scheint. Die schlanke Haube endet in einer ausgeprägten Luftabrisskante und unterbricht so die coupéhaft abfallende Dachlinie. Durch die schwarzen B- und C-Säulen scheint das Dach außerdem zu schweben. Nach der schräg stehenden und sehr breiten C-Säule folgt ein kurzes Fließheck mit einer markanten Stufe in Höhe der Schulterlinie.

Als Antrieb erhält das Coupé den 155 kW/211 PS starken Motor aus dem Mini John Cooper Works. Durch die Verwendung von Leichtbaumaterialien, kompakte Abmessungen und durch einen besonders niedrigen Schwerpunkt soll das Spaßmobil nicht nur witzig aussehen, sondern auch während der Fahrt Freude bereiten. Nichtsdestotrotz haben die Designer auch den Alltagsnutzen nicht vergessen und einen Kofferraum mit einem Volumen von 250 Litern geschaffen. Dieser ist durch eine abschließbare Öffnung in der Trennwand auch vom Fahrgastraum zu erreichen. Eine niedrige Ladekante soll das Verstauen von schweren und sperrigen Gütern erleichtern.

New Trabi

Der Trabi kehrt zurück. Nachdem das Kultauto bereits auf der IAA 2007 als 1:10-Modell für Aufsehen sorgte, lockt nun das Konzeptauto „Trabant nT“ (new Trabi) das Publikum an. Genau wie der Urahn soll auch die Wiederauflage des Trabi ein einfaches, robustes, leichtes und praktisches Auto sein. Da das Fahrzeug aber auch sparsam, ökologisch und innovativ sein soll, hat das Konzeptauto einen Elektromotor unter der Haube, der eine Reichweite von 160 Kilometern ermöglicht. Die Energie wird in einer Lithium-Ionen-Batterie gespeichert. Die Studie soll bereits ausgereift sein, nun fehlt nur noch ein finanzkräftiger Partner. Dann könnte der Elektro-Trabi bereits 2012 über die Straßen rollen.

Opel

Eines der Messe-Highlights ist die Neuauflage des Opel Astra. Trotz deutlichen Größenwachstums soll das wichtigste Modell der Rüsselsheimer in der neuen Generation deutlich weniger Kraftstoff verbrauchen als der Vorgänger. Neben Verbesserungen an den bekannten Motoren, arbeitet Opel dem Trend entsprechend mit dem sogenannten „Downsizing“, wobei Turbomotoren mit kleinen Hubräumen anstelle großvolumiger Saugmotoren eingesetzt werden. Premiere feiert im neuen Astra ein 1,4 Liter großer Turbobenziner mit 103 kW/140 PS, der lediglich 5,9 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern benötigen soll. Das Vierzylindertriebwerk ersetzt den gleich starken 1,8-Liter-Saugmotor des Vorgängers, der 7,1 Liter Kraftstoff benötigt.

Beim Design des neuen Astra stand die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Formensprache des Insignia Pate, sie wurde mit weichen Formen und scharfen Linien für die Kompaktklasse neu interpretiert. Auch Verarbeitungsqualität, Ausstattungsdetails und technische Features orientieren sich am größeren Bruder. So können für den Astra beispielsweise das Bi-Xenon-Lichtsystem AFL oder der ergonomische Vordersitz mit dem Gütesiegel der AGR (Aktion Gesunder Rücken) ebenso geordert werden wie das „Opel Eye“ genannte Frontkamerasystem, das Verkehrsschilder erkennt.

Deutlich aufgewertet wurde der Innenraum des Kompaktmodells. Opel verweist auf enge Spaltmaße und hochwertige Materialien mit ansprechender Haptik. Aus dem Insignia stammen Lenkrad, Lenkstockhebel, Schaltknauf, Radiobedienung und Instrumenteneinheit. Hohe Fahrdynamik versprechen die breitere Spur und das neu entwickelte Fahrwerk des Fronttrieblers. Der neue Opel Astra kommt im November zunächst als Fünftürer auf den Markt und tritt gegen VW Golf und Ford Focus an. Mit einer Länge von 4,42 Metern übertrifft er seine Rivalen deutlich, beim Preis will er sie unterbieten. Der Einstieg dürfte bei rund 16 300 Euro beginnen.

Optisch und antriebsseitig als besonders modernes Automobil zeigt sich das Elektro-Fahrzeug Opel Ampera. Die sehr schmalen Scheinwerfer sind in große Bumerang-förmige Aussparungen eingebunden, die die ganze Fahrzeugfront dominieren: Sie ziehen sich von den Kotflügeln nach innen Richtung Kühlergrill und verlaufen von dort bogenförmig bis weit nach unten in die äußere Ecke des Stoßfänger hinein. Unterhalb des schmalen Grills öffnet sich ein großer Lufteinlass, der der fünftürigen Limousine eine sportliche Note verleiht. Der Kompakte ist die eingedeutschte Version des Chevrolet Volt und wird wie dieser von einem Elektromotor angetrieben, der über eine Lithium-Ionen-Batterie mit Strom versorgt wird. Die Reichweite bei der abgasfreien Fahrt soll 60 Kilometer betragen. Auf längeren Strecken lädt ein kleiner Verbrennungsmotor den Akku wieder auf, zu Hause werden die Akkus über eine haushaltsübliche 230-Volt-Steckdose wieder aufgeladen. Der Ampera soll bis Ende 2011 in Produktion gehen.

Peugeot

Mit sparsamen und sportlichen Modellneuheiten präsentiert sich Peugeot. Die beiden Konzeptfahrzeuge Peugeot 3008 Hybrid4 und Peugeot RCZ Hybrid4 verfügen über einen Diesel-Hybrid-Antrieb und feiern ihre Weltpremiere in Frankfurt. Während der sportliche RCZ lediglich die Synthese von Leistung und Umweltschutz demonstrieren soll, gibt der kompakte 3008 mit Hybridantrieb bereits einen Ausblick auf eine für das Frühjahr 2011 angekündigte Serienversion. Nahezu startklar für die Schauräume der Händler ist das neue 2+2-sitzige Coupé RCZ, das im kommenden Frühjahr auf den Markt rollen soll und nun erstmals dem Publikum gezeigt wird. Der Peugeot RCZ basiert im Wesentlichen auf der Studie 308 RCZ, die auf der IAA 2007 präsentiert wurde. Der flache Sportwagen mit einem kuppelförmigen Dach und ausfahrbarem Heckspoiler will gegen Wettbewerber wie den Audi TT und den VW Scirocco antreten. Der Kunde wählt zwischen drei Antrieben, mit dabei ist auch ein neuer 1,6-Liter-Ottomotor mit 147 kW/200 PS.

Ebenfalls Weltpremiere feiert der Kompakt-Van 5008. Der Wettbewerber für VW Touran und Co. basiert auf dem Peugeot 308 und komplettiert vorerst die Kompaktmodellfamilie der Franzosen. Wie das kürzlich eingeführte Crossover-Modell Peugeot 3008 soll auch der etwas nüchterner angelegte Kompakt-Van 5008 bei der Sicherheit punkten. Neben der Serienausstattung mit sechs Airbags und dem elektronischen Schleuderschutz ESP lässt sich gegen Aufpreis etwa ein Head-up-Display ordern, das die aktuelle Geschwindigkeit in Blickhöhe des Fahrers in der Windschutzscheibe einblendet. Außerdem stellt Peugeot einen 5008 mit WLAN-Internetzugang vor, der zum Beispiel kabelloses Surfen für den Beifahrer während der Fahrt ermöglichen soll. Darüber hinaus haben die Franzosen fünf besonders emmissionsarme Serienmodelle im Gepäck, so zum Beispiel einen Peugeot 207, der nur 99 Gramm CO2 je Kilometer ausstoßen soll.

Porsche

Der Sportwagenhersteller Porsche setzt auf einen Konzeptverschnitt: Der Panamera tritt als große viertürige Reiselimousine mit Coupé-Heck auf. Beim Fahrverhalten zeigt sich das neue Flaggschiff als reinrassiger Sportwagen. Der Gran Turismo kommt zunächst mit zwei Varianten des 4,8-Liter-Achtzylindermotors auf den Markt, mit Leistungen von 294 kW/400 PS und 368 kW/500 PS. Im kommenden Jahr folgt eine preiswertere Version mit Sechszylinder-Benziner sowie vermutlich Anfang 2011 eine Hybrid-Variante. Die preiswerteste Achtzylinder-Version kostet als Panamera S 94 575 Euro. Die Allradvariante 4S kommt auf 102 251 Euro und das Spitzenmodell Panamera Turbo steht mit 135 154 Euro in den Preislisten. Der konsequent als Viersitzer ausgelegte Panamera schafft einen bemerkenswerten Spagat: In Form und Leistungsentwicklung kommt er sehr nahe an einen echten Sportwagen heran und bietet gleichzeitig komfortablen Raum für vier Erwachsene. Mehr als der Cayenne könnte der Panamera damit auch zu einer Alternative für 911er-Fahrer werden, die etwa aus familiären Gründen mehr Platz benötigen, aber auf wirklich sportliche Fortbewegung nicht verzichten wollen.

Daneben zeigt Porsche die neue Generation des Rennsportwagen 911 GT3 Cup gemeinsam mit der straßenzugelassenen Version GT3 RS. Den Antrieb des für den Einsatz bei Markenpokalen konzipierten Boliden übernimmt ein 331 kW/450 PS starker 3,8-Liter-Boxermotor. Der Sprint von null auf 100 km/h dürfte in weniger als vier Sekunden absolviert sein, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei mehr als 300 km/h. Das Cockpit orientiert sich mit einer zusätzlichen Belüftungsöffnung und einem höhenverstellbaren Multifunktionslenkrad stärker als bisher an den Bedürfnissen des Piloten.

Von der straßenzugelassenen Version unterscheidet sich der Rennwagen unter anderem durch den fehlenden Beifahrersitz und die geringere Rücksichtnahme auf Emissionsvorschriften. Der ausschließlich in der Farbe Carreraweiß lieferbare Hecktriebler kostet ab Werk 149 850 Euro plus Mehrwertsteuer. Der GT3 RS mit Straßenzulassung ist ab 145 871 Euro inklusive Mehrwertsteuer zu haben.

An Fans der Sportwagen-Klassikers wendet sich das auf 250 Einheiten limitierte Sondermodell Porsche 911 Sport Classic. Die auf dem Carrera S mit Heckantrieb basierende Kleinserie wartet mit einem Doppelkuppel-Dach, einem feststehenden Heckspoiler im Stil der 70er-Jahre-Modelle und einer geänderten Frontpartie auf. Im Innenraum finden sich mit Flechtleder bezogene Sportsitze. Für den Antrieb sorgt der um 23 PS auf 408 PS verstärkte 3,8-Liter-Boxermotor, die Kraftübertragung erfolgt über ein Sechsgang-Schaltgetriebe. Zur Ausstattung gehören unter anderem Keramikbremsen, ein aktives Sportfahrwerk und ein Sperrdifferential an der Hinterachse. Die Markteinführung erfolgt im Januar zum Preis von 201 682 Euro.

+++IAA 2009 – Von Stand zu Stand: Renault bis Wiesmann (Teil 5/5) +++

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