Das Autojahr 2012 – Heißer Tanz in der Golf-Klasse

Das Autojahr 2012 steht im Zeichen der Kompaktklasse. Gleich ein halbes Dutzend Neuheiten befeuern den Wettbewerb im wichtigsten Marktsegment Deutschlands neu. Doch auch in der Mittelklasse, bei Sportwagen und Cabrios gibt es zahlreiche wichtige Starts. Eine Übersicht nach Segmenten.

Nachdem VW schon 2011 mit dem Dreitürer den Startschuss für die neue Up-Familie gegeben hat, folgen im kommenden Jahr die Derivate. Skoda und Seat bringen mit dem Citigo beziehungsweise dem Mii ihre eigenen Interpretationen des kleinen Stadtflitzers, für den Sommer wird dann die fünftürige Variante des [foto id=“393160″ size=“small“ position=“left“]Up erwartet. Opel will der neuen Konkurrenz Ende des Jahres mit einem eigenen Kleinstwagen auf Basis des Kleinwagens Corsa begegnen. Der Preis soll unterhalb von 10.000 Euro liegen.

Zu den wichtigsten neuen Kleinwagen gehört der Peugeot 208, der im Frühjahr startet. Der Franzose wird kürzer und damit city-tauglicher als sein Vorgänger, aber deutlich mehr Platz bieten. Dank des um bis zu 173 Kilogramm gesunkenen Fahrzeuggewichts und einer verbesserten Aerodynamik sollen die neuen Dreizylinderbenziner ein Vorbild an Sparsamkeit sein. Für die genügsamste Version ist ein Verbrauch von nur knapp über vier Litern angekündigt. Konkurrenz bekommt der Franzose wenige Monate später aus dem eigenen Land – in Form des neuen Renault Clio, der im Herbst mit dynamischerem Design und sparsameren Motoren Premiere feiert. Als schicke Alternative in der Kleinwagenklasse startet im Frühjahr zudem die fünftürige Version des Polo-Ablegers Audi A1.

In Sachen Breitenwirkung ist sicherlich der neue VW Golf die wichtigste Premiere des kommenden Jahres. Nachdem der letzte Generationswechsel im Jahr 2008 eher ein umfangreiches Facelift war, ist die für Ende des Jahres erwartete Nummer sieben wieder eine komplette Neukonstruktion. Der Bestseller legt bei Länge und Radstand leicht zu und dokumentiert die neue Größe auch durch einen höherwertigen äußeren Auftritt mit geschärften Linien, funkelnden Scheinwerfern und mehr Chromzierrat. Die Motorenpalette wird umfassend modernisiert und 2013 erstmals durch eine Elektro– und eine Hybridvariante ergänzt.

Der Preis soll trotz der deutlichen Aufwertung gegenüber dem aktuellen Modell (ab 16.975 Euro) kaum steigen. Möglich ist das durch die Verwendung einer neuen Technik-Architektur. Der sogenannte Modulare Querbaukasten sorgt für einfachere Produktion und eine höhere Variantenvielfalt. Als erstes Modell auf der neuen Plattform startet bereits im Frühjahr der Audi A3, zunächst als Dreitürer. Auch beim Ingolstädter Golf-Cousin gibt es mehr Platz, ein nachgeschärftes Design und neue Motoren. Im Herbst folgt die [foto id=“393161″ size=“small“ position=“right“]fünftürige Sportback-Version. Ergänzt wird die kompakte Konzernfamilie zudem vom spanischen Ableger Seat Leon.

Einen ganz neuen Anlauf in der Kompaktklasse nimmt Mercedes. Nachdem die A-Klasse mit ihrer vanartigen Karosserie und der hohen Sitzposition bisher vor allem älteren Semestern gefallen hat, will das neue Modell ab dem Sommer auch jüngere Fahrer ansprechen, die bisher bei BMW und Audi kauften. Gelingen soll das mit einer dynamischen Steilheckkarosserie nach dem Vorbild der Konkurrenz, bei der der Kühlergrill mit integriertem Stern, aggressiv blickenden Scheinwerfern und Lichtkanten im Stil des viertürigen Coupé CLS für Eigenständigkeit sorgen sollen. Unter der Haube gibt es eine neue Generation von aufgeladenen Vierzylindermotoren, für die erstmals auch ein Doppelkupplungsgetriebe zu haben ist. Premiere dürfte auch eine AMG-Version feiern.

Ebenfalls seinen Teil vom Premiumkuchen abhaben will Volvo. Bisher konnten die Schweden in der Kompaktklasse lediglich den wenig erfolgreichen Zweitürer C30 vorweisen, der neue V30 orientiert sich als viertüriges Schrägheckmodell an praktischeren und geräumigeren Vorbildern wie dem Audi A3 Sportback.

In der Mittelklasse ergänzt BMW die bereits vorgestellte 3er Limousine im Herbst um einen Kombi. Wie gewohnt wird auch der Touring der sechsten Generation kein Lademeister, sondern eher ein Lifestyle-Laster mit schicker Linie, aber eher durchschnittlichem Platzangebot. Dafür gibt es die sparsamen Vierzylinder aus dem Viertürer ebenso wie eine Flut neuer elektronischer Helfer. In Sachen Fahrdynamik soll der Kombi ebenfalls wieder zur Spitze seiner Klasse zählen. Auch Mazda will im Dienstwagensegment künftig mit Dynamik punkten. Einen ersten Ausblick auf den neuen Mazda6 gab auf der Tokyo Motor Show bereits die Studie Takeri, mit ihrem aggressiven Kühlergrill und coupéhaftem Profil. Beim Antrieb gibt es neue Motoren [foto id=“393162″ size=“small“ position=“left“]und Getriebe mit der speziellen Skyactiv-Spritspartechnik der Japaner. Die Benziner sollen so ohne Elektrifizierung und Downsizing deutlich weniger verbrauchen als bisher.

Im automobilen Oberhaus werden 2012 Lücken gefüllt.

Während die Standard-Limousinen und -Kombis des deutschen Premium-Trios noch mitten in ihrem Lebenszyklus stehen, erhalten sie Familienzuwachs in Form von Nischenmodellen. BMW schickt im Sommer das 6er Gran Coupé gegen den Mercedes CLS ins Rennen. Der coupéhafte Viertürer soll auf sportliche Art die Lücke zwischen 5er und 7er-Reihe schließen. Für den Antrieb gibt es Sechs- und Achtzylinder aus der Coupé- und Cabrio-Version des 6ers. Vorbild Mercedes bleibt einen Schritt voraus und bietet gleich eine zweite Variante des CLS an. Der für den Herbst erwartete Shooting Brake erweitert den Mix aus Limousine und Coupé um Kombi-Elemente. Der voluminöse Laderaum mit großer Klappe soll die optisch extrovertierte Version der E-Klasse zum schicken Langstrecken-Reiseauto machen.

Den Anfang im Neuheiten-Reigen bei Sportwagen und Cabrios macht der neue Mercedes SL. Der luxuriöse Roadster-Kreuzer hat für die Neuauflage eine strenge Diät absolviert und wiegt bis zu 140 Kilogramm weniger als sein Vorgänger. Das dürfte Verbrauch und Fahrdynamik zu Gute kommen. Auch die Motoren sind genügsam wie nie: Zur Markteinführung im Frühjahr gibt es einen neuen V8-Motor mit 435 PS, der dank doppelter Turboaufladung und Direkteinspritzung mit weniger als zehn Litern Kraftstoff auskommen soll. Auch wenn der neue SL dank des gesunkenen Gewichts sportlicher werden dürfte als der Vorgänger, bleibt der Fokus auf komfortablem Gleiten. Vor allem, da mit dem SLS mittlerweile ein kompromissloser Renner zu haben ist.

Porsche zündet 2012 ein Sportwagen-Feuerwerk. Passend zur Open-Air-Saison startet im März die Cabrio-Version des neuen 911. Dass der Klassiker dabei erstmals ein Klappdach aus Leichtmetall trägt, ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Sind die Magnesium-Platten doch mit Stoff bespannt. Wie beim bereits zum Jahresanfang startenden Coupé sorgt in der Basisversion ein 257 kW/350 PS starker [foto id=“393163″ size=“small“ position=“right“]Sechszylinderboxer für Vortrieb. Der Preis gegenüber der geschlossenen Version steigt trotzdem um stolze 12.500 Euro auf 100.532 Euro.

Mehrere Preis- und Leistungsklasse tiefer gibt es ebenfalls Neues.

In Rüsselsheim geht das Opel Cabrio zum Jahresende an den Start. Der offene Viersitzer mit Stoffverdeck basiert auf dem Astra, soll sich aber optisch und beim Ambiente deutlich von der Brot-und-Butter-Limousine abheben. Erzkonkurrent VW nimmt dem neuen Beetle das Dach ab und ersetzt es durch eine knapp geschnittene Stoffmütze. Noch eine Ecke kleiner ist der zweisitzige Mini Roadster, der im Frühjahr startet. Als puristische Alternative zum Mini Cabrio verlangt er vom Fahrer mehr Einsatz – das gilt auch für das Stoffverdeck, das per Hand entriegelt und geöffnet werden muss.

Der SUV-Boom der vergangenen Jahre hat zuletzt für eine wahre Neuheitenflut gesorgt. 2012 schwächt sich diese naturgemäß etwas ab. Zu den letzten Nachzüglern gehört Mazda, wo der Softroader CX-5 im Frühjahr Premiere feiert. Der Tiguan-Konkurrent will mit dynamischem Design und sparsamen Motoren punkten, verfügt aber nur optional über Allradantrieb. Gleiches gilt für die neue Generation des Honda CR-V, die nun eckiger und markanter ausfällt als bisher. Ernsthaftere Offroad-Ambitionen zeigt der Subaru XV, bei dem immer alle vier Räder angetrieben werden. Auch bei der Motorisierung bleiben die Japaner ihrer [foto id=“393164″ size=“small“ position=“left“]Markentradition treu und setzen ausschließlich Boxer-Triebwerke ein. Die noch relativ kleine Nische der Mini-SUV will Opel mit einem Softroader auf Corsa-Basis erschließen. Der noch namenlose Neuling wartet zumindest gegen Aufpreis mit Allradtechnik auf und könnte noch 2012 starten.

Bei den Mini-Vans geht einer der Senioren auf dem deutschen Automarkt in Rente. Nach dann fast zehn Jahren Bauzeit macht der Ford Fusion Platz für den B-Max. Der wieder auf dem Fiesta basierende Kleinfamilienfreund wartet mit einem einzigartigen Türkonzept auf. Vorne gibt es konventionelle Klapptüren, dahinter Schiebetüren und dazwischen – nichts. Die B-Säule wird einfach weggelassen, so dass ein bequemer Einstieg auf alle Plätze möglich ist. Als Ersatz sorgen spezielle Verstrebungen in den hinteren Türen für Stabilität. Eher mit seinem Antrieb will der Toyota Prius Plus punkten. Die siebensitzige Version des Hybrid-Pioniers erhält erstmals moderne Lithium-Ionen-Akkus und soll mit weniger als 4,2 Litern Kraftstoff auf 100 Kilometern auskommen.

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